Otto LIEBKNECHT

Otto LIEBKNECHT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Otto LIEBKNECHT [1]
Name August Wilhelm Eduard Otto LIEBKNECHT [2]
Name LIEBKNECHT [3]
Beruf Chemiker Frankfurt am Main, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [4] [5]
title Prof. Dr. phil. [6]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 13. Januar 1876 Leipzig, Sachsen, Germany nach diesem Ort suchen [7]
Bestattung Potsdam, Brandenburg, Germany nach diesem Ort suchen [8]
Tod 21. Juni 1949 Karlsruhe, Baden-Württemberg, Germany nach diesem Ort suchen [9]
Wohnen 1925 Germany nach diesem Ort suchen [10]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Else FRIEDLAND

Notizen zu dieser Person

Otto Liebknecht (* 13. Januar 1876 in Leipzig; † 21. Juni 1949 in Berlin) war ein deutscher Chemiker. Er entwickelte unter anderem ein erfolgreiches Verfahren zur Herstellung des Bleichmittels Natriumperborat. Als Chefchemiker des Unternehmens Degussa machte Liebknecht mit insgesamt 58 Patenten auf synthetische Verfahren auf sich aufmerksam. Folglich wurde er auf eine Professur an der Universität Berlin berufen und war in Forschung und Lehre ein bekannter Vertreter des Fachs organische Chemie während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedingt durch Liebknechts familiäre (prominent-sozialistische) Herkunft und seine damit zusammenhängende indirekte Eingebundenheit in die gesellschaftspolitisch wechselnden Perioden seiner Lebenszeit in Deutschland (Kaiserreich, Republik, NS-Diktatur, Krieg und Besatzungszeit) blieb er allerdings von damit verbundenen Brüchen in seiner Karriere nicht verschont. Otto Liebknecht war der Drittgeborene von fünf Söhnen des Sozialisten und SPD-Mitbegründers Wilhelm Liebknecht und seiner zweiten Frau Natalie (geb. Reh). Anders als sein Vater und seine beiden älteren Brüder, der 1919 ermordete KPD-Mitbegründer Karl Liebknecht und der letzte USPD-Vorsitzende Theodor Liebknecht, wurde Otto Liebknecht nicht parteipolitisch aktiv, wenngleich auch er viele Jahre SPD-Mitglied war und sich außerhalb der Parteipolitik für die Arbeiterbewegung auf betrieblicher Basis einsetzte. Seine Parteimitgliedschaft erschwerte ihm nach seiner 1899 erfolgten Promotion bei Arthur Rosenheim an der Berliner Universität (Thema: „Über Sauerstoffsäuren des Jods“) zunächst eine wissenschaftliche Karriere in der wilhelminischen Ära des Deutschen Kaiserreichs. Um die Jahrhundertwende war es für Sozialdemokraten angesichts der zu jener Zeit vorherrschenden antisozialdemokratischen Sammlungspolitik der Monarchie nicht leicht, in der naturwissenschaftlich-akademischen Laufbahn des gehobenen Dienstes Fuß zu fassen. Es dauerte etwa ein Jahr, bis Liebknecht im Juli 1900 eine Anstellung im Forschungslabor der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa) in Frankfurt am Main erhielt, wo er sich beispielsweise mit einem Verfahren zur Darstellung und Reinigung von Indigo beschäftigte. In naturwissenschaftlichen Kreisen bekannt wurde Liebknecht jedoch vor allem durch seine Forschung hinsichtlich der Herstellung von Natriumperborat, einem selbsttätigen Bleichmittel. Zwar hatte der Franzose François Jaubert bereits neun Monate vor ihm ein Patent hierzu angemeldet, jedoch entwickelte Liebknecht ein effektiveres und erfolgreicheres Synthese-Verfahren, das seiner Arbeitgeber-Firma zu langfristigem Erfolg verhalf. Mit der Entwicklung dieses Verfahrens gilt er als einer der Erfinder des Waschmittels Persil® (abgeleitet aus Perborat-Silikat als Verbindung zwischen dem Bleichmittel Natriumperborat und dem Schmutzlöser Natriumsilikat). Dieses bis in die Gegenwart bekannte Produkt wurde 1907 als erstes selbsttätiges Waschmittel von der Düsseldorfer Firma Henkel auf den Markt gebracht. Trotz seiner herausgehobenen Position in der Degussa setzte er sich auch für die Interessen der weniger privilegierten Betriebsbelegschaft ein, und wurde 1920 nach den gesellschaftspolitischen Veränderungen infolge des Endes des Ersten Weltkriegs und der Gründung der Weimarer Republik zum Vorsitzenden des ersten Betriebsrats der Degussa gewählt. Im Jahr 1925 kam es zum Bruch mit der Degussa. Auseinandersetzungen mit der Firmenleitung führten zu einem gerichtlich ausgetragenen Konflikt um die Qualität seiner Arbeit, der nach seiner Kündigung mit einem Vergleich endete. Liebknecht zog nach Neubabelsberg bei Berlin in eine Villa direkt am Griebnitzsee. In Berlin arbeitete er von 1925 bis 1939 als Chefchemiker der Permutit AG. Zwischen 1931 und 1935 lehrte er zusätzlich an der späteren Humboldt-Universität Berlin Unter den Linden. Ab 1943 wurde er als freier wissenschaftlicher Berater der Essener Th.Goldschmidt AG tätig. Während der Diktatur des Nationalsozialismus wohnte Otto Liebknecht mit seiner Ehefrau bis 1945 weiterhin in seinem Haus am Griebnitzsee. Dass er und seine Frau das NS-Regime relativ unbeschadet überstanden, dürfte Liebknecht seiner auch für die Nationalsozialisten kaum verzichtbaren Leistungen und seiner Bedeutung als Chemiker zu verdanken haben. Gleichwohl wurde er von den politischen Machthabern aufgrund seiner prominenten sozialistischen Herkunftsfamilie bzw. seinen noch lebenden, sich teilweise im Exil befindenden Verwandten - etwa dem 1933 in die Schweiz emigrierten Bruder Theodor, seinem seit 1931 in der Sowjetunion lebenden Sohn Kurt oder dem Neffen Robert (Sohn Karl Liebknechts, der sich als Künstler einen Namen gemacht hatte) - misstrauisch beäugt und mehrfach von der Gestapo verhört. Seine Lehrtätigkeit wurde ihm 1935 untersagt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Liebknechts ihr Haus verlassen, da die sowjetische Besatzungsmacht alle Villen rund um den Griebnitzsee für eigene Zwecke requirierte. Liebknecht zog daraufhin nach Potsdam. Von der neuen politischen Führung in der sowjetischen Besatzungszone, der SED, wurde er aufgrund seiner Herkunft und der Namensverbindung zu zwei der bekanntesten Protagonisten der Geschichte des Sozialismus in Deutschland protegiert. Auf Anregung von Wilhelm Pieck, dem späteren ersten (und einzigen) Staatspräsidenten der DDR, wurde Otto Liebknecht gegen Ende seines Lebens zum Professor der organischen und anorganischen Chemie an der im Ostsektor der Stadt befindlichen Universität Berlin ernannt, die 1949 in Humboldt-Universität umbenannt wurde. Liebknecht erlag wenig später, noch 1949, im Alter von 73 Jahren einem Krebsleiden. Sein Sohn Kurt Liebknecht (1905-1994), promovierter Architekt, war von 1951 bis 1961 Präsident der Deutschen Bauakademie (DBA) in der DDR.[1] Q: Wikipedia ---------------- Dritter von fünf Söhnen des Politikers und SPD-Mitbegründers Wilhelm L. (1826-1900) und dessen zweiter Frau Natalie, geb. Reh (1835-1909). Verheiratet (seit 1901) mit der am Berliner Konservatorium ausgebildeten Pianistin Elsa Ernestine L., geb. Friedland, die einer jüdischen Musikerfamilie entstammte. 1899 Promotion bei Arthur Rosenheim an der Berliner Universität mit einer Arbeit „Über Sauerstoffsäuren des Jods“. Seine Mitgliedschaft in der SPD erschwerte L. zunächst eine wissenschaftliche Karriere. Erst im Juli 1900 erhielt er eine Anstellung im Forschungslabor der „Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. Roessler“ (ab 1980 „Degussa AG“) in Ffm. Als Chefchemiker des Unternehmens erwarb L. insgesamt 58 Patente auf synthetische Verfahren. So beschäftigte er sich u. a. mit einem Verfahren zur Darstellung und Reinigung von Indigo. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Forschungen zur Herstellung von Natriumperborat, einem selbsttätigen Bleichmittel. Zwar hatte der Franzose François Jaubert bereits neun Monate vor ihm ein Patent hierzu angemeldet, doch entwickelte L. ein effektiveres Synthese-Verfahren, das der Degussa zu langfristigem Erfolg verhalf. Mit der Entwicklung dieses Verfahrens gilt L. als einer der Wegbereiter des Waschmittels Persil, dessen Name aus Perborat-Silikat (als Verbindung zwischen dem Bleichmittel Natriumperborat und dem Schmutzlöser Natriumsilikat) abgeleitet wurde. Dieses bis heute bekannte Produkt wurde 1907 als erstes selbsttätiges Waschmittel von der Düsseldorfer Firma Henkel auf den Markt gebracht. Trotz seiner gehobenen Position in der Degussa setzte sich L. auch für die Interessen der weniger privilegierten Betriebsangehörigen ein, und 1920 wurde er zum Vorsitzenden des ersten Betriebsrats der Degussa gewählt. 1925 Bruch mit der Degussa: Auseinandersetzungen mit der Firmenleitung führten zu einem gerichtlich ausgetragenen Konflikt um die Qualität seiner Arbeit, der nach L.s Kündigung mit einem Vergleich endete. Von 1925 bis 1939 Chefchemiker der Permutit AG in Berlin. Zugleich von 1931 bis 1935 Dozent an der Berliner Universität. Seit 1943 freier wissenschaftlicher Berater der Essener „Th. Goldschmidt AG“. In der NS-Zeit wurde L. von den politischen Machthabern aufgrund seiner prominenten sozialistischen Herkunftsfamilie bzw. seinen noch lebenden, sich teilweise im Exil befindenden Verwandten - wie dem 1933 in die Schweiz emigrierten Bruder Theodor und seinem seit 1931 in der Sowjetunion lebenden Sohn Kurt - misstrauisch beäugt und mehrfach von der Gestapo verhört. Seine Lehrtätigkeit wurde ihm 1935 untersagt. Nach 1945 jedoch wurde L. aufgrund seiner Herkunft von der neuen politischen Führung in der sowjetischen Besatzungszone protegiert. Auf Anregung von Wilhelm Pieck, dem späteren ersten Staatspräsidenten der DDR, wurde er noch kurz vor seinem Tod zum Professor der organischen und anorganischen Chemie an der im Ostsektor der Stadt befindlichen Universität Berlin ernannt. Anders als sein Vater und seine beiden älteren Brüder, der 1919 ermordete KPD-Mitbegründer Karl L. (1871-1919) und der letzte USPD-Vorsitzende Theodor L. (1870-1948), wurde Otto L. nicht parteipolitisch aktiv, auch wenn er lange SPD-Mitglied war und sich auf betrieblicher Basis für die Arbeiterbewegung einsetzte. Das Ffter Wohnhaus der Familie L. befand sich in der Myliusstraße 2 im Westend. Die Tochter Edith L. (* 1902) arbeitete nach 1945 für den Ost-Berliner Rundfunk. Der Sohn Kurt L. (1905-1994), promovierter Architekt, war von 1951 bis 1961 Präsident der Deutschen Bauakademie (DBA) in der DDR. Er verfasste eine Autobiographie („Mein bewegtes Leben“, 1986). Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Andrea Hohmeyer. Lexika: Artikel über den Sohn Kurt Liebknecht in: Emigrantenlex. I, S. 445. | Poggendorff: Biograph.-lit. Handwörterbuch d. exakten Naturwissenschaften, Bd. VIIa, Teil 3 (1953), S. 93. Literatur: Bertsch-Frank, Birgit: Eine etwas ungewöhnliche Karriere. Otto Liebknecht. In: Forscher u. Erfinder der Degussa 1998, S. 54-75. | Wolf: Im Zeichen von Sonne und Mond 1993, bes. S. 98-108. Quellen: Teilnachlass über Liebknechts Tätigkeit bei der Degussa und für die Th. Goldschmidt AG: Evonik Industries AG, Konzernarchiv, Hanau. | ISG, S2/19.407. Internet: Evonik Geschichtsportal, 15.9.2015. | Wikipedia, 15.9.2015. GND: 116997079 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek). Einträge zu dieser Person in anderen Datenbanken ansehen © 2016 Frankfurter Bürgerstiftung und bei dem Autor/den Autoren Empfohlene Zitierweise: Hohmeyer, Andrea: Liebknecht, Otto. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), http://frankfurter-personenlexikon.de/node/4888

Quellenangaben

1 HFV Darmstadt
2 LAGIS HESSEN, http://www.lagis-hessen.de/
3 Mitglieder-Verzeichnis Das Adressbuch der deutschen Chemiker für 1925-1926
4 HFV Darmstadt
5 Nachkommen von Andreas Gernand
6 Wikipedia
7 Wikipedia
8 Find A Grave, http://www.findagrave.com/
9 Find A Grave, http://www.findagrave.com/
10 Mitglieder-Verzeichnis Das Adressbuch der deutschen Chemiker für 1925-1926

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