Johann Nikolaus MOTER

Johann Nikolaus MOTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Nikolaus MOTER [1]
Beruf Pfarrer zu einem Zeitpunkt zwischen 1584 und 1622 Bessungen, Darmstadt, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [2] [3]
title Magister

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1552 Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [4]
Tod August 1622 Roßdorf, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [5] [6]
Heirat 16. Februar 1584 Bessungen, Darmstadt, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [7]
Heirat etwa 1577 Wolfskehlen, Gross-Gerau, Hessen, Germany nach diesem Ort suchen [8]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
16. Februar 1584
Bessungen, Darmstadt, Hessen, Germany
Catharina DARMSTÄDTER
Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1577
Wolfskehlen, Gross-Gerau, Hessen, Germany
Katharina ROTH

Notizen zu dieser Person

. Er arbeitete ab 1584 bis zum Tod 1622 in Roßdorf als Pfarrer und zeitweise als Schulmeister in Groß-Gerau. In einem Brief vom 21. November 1621 berichtet er vom Einfall der Manfeldschen Truppen in die Grafschaft Hessen-Darmstadt und der Plünderung seines Pfarrhofes. ..-------------------------- "Der alte, verlebte, sehr gebrechliche, podagrische und nahezu neunundsechzig Jahre zählende Pfarrer, überdies ein Witwer, hielt sich, als das Kriegsvolk nachts um 1 Uhr 'mit Haufen in den Pfarrhof einfiel' und er 'vernommen, daß sie den Anschlag gemacht, sie wollten ihn geldshalber peinigen', im Verborgenen. Doch um zwei Uhr bekam ihn 'einer aus diesen grimmigen Leuten im Garten am Pfarrhaus in seine Hand und raubte ihm zween Pitschierringe (Siegelringe) samt einem wenigen Geld aus den Hosensäckeln', allein Gott errettete ihn 'von diesem grimmigen Buben, das er ihn dringen wollte, er sollte ihm noch etliche Reichstaler holen'. Die Reiter forderten sämtlich aus dem Pfarrhof Speise und Tank und bekamen, was sie wünschten; denn 'wenn man denen, so drunten im Gaden gelegen, nicht bald auftischte, wann sie was gefordert, dann drohten sie grimmiglich, sie wollten dem Pfaffen das Gaden anzünden und wegbrennen' oder 'den sakramentischen lutherischen Pfaffen in tausend Stück zerhauen und aufhängen'. Die Kirche durch- suchten sie 'in allen Ecken und Winkeln', sie 'eröffneten auch den Taufstein, nahmen Tücher davon und suchten Geld im Taufwasser'. In der aufgebrochenen 'Kirche und Sakristeikammer raubten sie alles, was sie unten und oben dahin bekommen, weg. Sonderlich haben sie in der Kirchen geraubet an Töpfen, Tuchwerk, an Kram und Leintüchern, an Mänteln, Weiberröcken und anderem Geschmeid an an- derthalb hundert Gulden Wert'. Der Viehstand des Pfarrers, 9 Kühe, 5 Kälber und 4 Pferde, wurde "mit großer Ungestüm aus den Ställen getrieben", um 22 Pferden Platz zu machen. Zwei schöne junge Pferde wurden dem einen Sohne des Pfarrers weggeritten, ein "schönes feistes Saugkalb, das allzeit 5 Gunden gegolten hätte" wurde geschlachtet und mitgenommen. Das gleiche Schicksal hatten 46 Hühner, 5 5 schöne Kapaune, 2 Haushahnen, 2 Weidgänse und 3 ausgemästete Gänse. Auch den übrigen Wintervorräten des Pfarrers ging das Kriegsvolk rücksichtslos zu Leibe. 21 alte, wohl ausgezeitigte Käse, ein jeder etwa drei Pfund wiegend", verzehrten sie teils, teils nahmen sie sie mit; ferner 4 Maß ungeschmelzte und geschmelzte Butter, 2 Pfund Lichter, 50 Eier, 6 Pfund Unschlitt, 4 dicke Speckseiten u. 28 "der besten Herzriemen von dörrem Rindfleisch", 1 Zentner der schönsten "Quetschen", 3 Malter Nüsse, 1 Malter gebackene (gedörrte) und große Ochsenbirnen, 1 Malter gebackene kleine Birnen, 1/2 Malter Birn- u. Apfelschnitzel. Sechs Mehlsäcke mußten ausgeleert werden zum Fassen des gestohlenen Gutes, damit die Plünderer nicht die Federn aus den Betten schütteten, um hierin ihren Raub zu bergen In den Gaden wurden vier Pferde gestellt; von den dort stehenden 36 großen Mahnen voll schöner großer Ochsenbirnen blieben nur 7 unverletzt. Ähnlich verfuhren die Krieger mit dem Hafer. Die 20 Malter und 2 Simmer, die dem Pfarrer wenige Tage vorher als Teil seiner Besoldung geliefert worden waren, wurden bis auf 2 Malter und 2 Simmer aufgebraucht. Für 41 Pferde wurde Hafer und Heu im Pfarrhof geholt. Mit ganzen Säcken und Mahnen wurde den Pferden der Hafer auf dem Boden zugemessen, nicht mit Simmern und Kümpfen. Als es an Streustroh mangelte, wurden den Pferden unausgedroschene Garben und ebensoviel unausgedroschene Wickengarben vorgelegt und untergestreut. Holz nahmen die Krieger, wo sie es fanden; sie verbrannten mutwillig die Böden von vier fünfohmigen Fässern, einen neuen Pflug und etliche Fensterläden. Am schwersten mißte der alte Pfarrer den "trefflichen über rheinischen Wein", den er sich 14 Tage zuvor beim Kupferschmied in Darmstadt gekauft hatte. Es waren 2 ? 4 Gulden, er wollte sich "daran den Winter über erquicken". "Dieweil er aber sonst keinen firnen Wein mehr hatte und dies ein edeler lieblicher Trunk war, so wollten sie hiervon nicht weichen, bis das Faß auf dem Boden stand. Die 2 Oberste, so im Pfarrhof lagen - ein jeder, wie sie sagten, war ein Oberster über 500 - verehrten von diesem Wein den andern Obersten, so nicht im Pfarrhaus lagen; denn sie trugen den Wein aus dem Keller einander zu mit Kannen, Flaschen und zweimäßgen Häfen". An einem "Käs von 11 Pfund, so von lauter ungerahmter Milch gemacht" war, fand der eine Oberst solches Gefallen, daß er ihn für sich einpacken ließ und mitnahm. Außerdem ließ der Oberst noch mitgehen "die Tücher, darin er im Pfarrhof gelegen, samt einem Brottuch, auch etliche zinnene Schüssel und blechene Flaschen, Bettbezüge, Schleier, Handtücher", sowie alle Kinderkleiderlein aus der Pfarrstube. (Aus: Hess. Volksbücher, Bd. 26 u. 27, Friedberg 1916, S. 27 - 37). 1575 Magister, Pfarrer in Bessungen, November 1584 Pfarrerin Roßdorf bis 1622 anstelle seines Vaters Daniel Moter. Q: OFB

Quellenangaben

1 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.
2 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.
3 Deutsches Geschlechterbuch
4 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.
5 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.
6 Deutsches Geschlechterbuch
7 Online Ortsfamilienbuecher, http://www.online-ofb.de/
8 HFV Darmstadt, Information aus Besuchen bei der HFV in Darmstadt.

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