Ernst Heinrich TÖLKEN

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Ernst Heinrich TÖLKEN

Events

Type Date Place Sources
death 16. March 1869
Berlin, Deutschland Find persons in this place
birth 1. November 1786
Bremen, Deutschland Find persons in this place

Notes for this person

<p><p><strong>Ernst Heinrich Toelken</strong> (seltener in der Schreibweise <em>T&ouml;lken</em>;&nbsp;) war ein&nbsp; deutscher klassischer Arch&auml;ologe, Philosoph, Kunsthistoriker; Hochschullehrer und Direktor des Berliner Antiquariums.</p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;">Toelken war Sohn des BremerKaufmanns Heinrich Toelken. Seine schulische Bildung erfolgte sowohl in Heimschulung durch den Vater und nach dessen Tod durch den Onkel als auch durch &ouml;ffentliche Schulen und durch Privatunterricht. Griechisch brachte er sich selbst bei. 1804 begann er ein Studium der Theologie an der Universit&auml;t G&ouml;ttingen, konzentrierte sich jedoch schon w&auml;hrend des ersten Semesters immer mehr auf die Geschichtswissenschaft und nahm Klassische Philologie und Philosophie hinzu. Akademische Lehrer waren in der Theologie Johann Gottfried Eichhorn und Gottlieb Jakob Planck, in der GeschichteArnold Hermann Ludwig Heeren und insbesondere Johann Friedrich Herbart in der Philosophie und P&auml;dagogik. Toelken schloss sich Herbarts neuhumanistisch ausgerichteter Privatsoziet&auml;t P&auml;dagogische Gesellschaft an, zu diesem Kreis geh&ouml;rten unter anderem auch Ernst Karl Friedrich Wunderlich, Georg Ludolf Dissen, Friedrich Thiersch und Friedrich Kohlrausch. Nach sieben Semestern in G&ouml;ttingen ging Toelken an die Berliner Universit&auml;t, wo Friedrich Schleiermacher und Johann Gottlieb Fichte seine wichtigsten Lehrer wurden. Mit Erlaubnis der Mutter begab er sich auch auf ausgedehnte Wanderschaften in Deutschland, um Kunstwerke an verschiedenen Orten zu sehen. Den Versuch an der Kunstakademie Dresden zu studieren beendete er jedoch nach einem halben Jahr. 1808 begab er sich mit seinem G&ouml;ttinger Mitstudenten Otto Magnus von Stackelberg auf eine fast zweij&auml;hrige Italienreise, die einen 16-monatigen Aufenthalt in Rom beinhaltete. In Rom trennten sich die Wege von Toelken und Stackelberg. 1810 kehrte Toelken in seine Heimatstadt Bremen zur&uuml;ck, die er sieben Jahre nicht mehr besucht hatte. Urspr&uuml;nglich sollte er als Prediger die Kirche St. Martini &uuml;bernehmen, doch fand er Verwendung im diplomatischen Dienst seiner Stadt und war als Sekret&auml;r Teilnehmer einer Delegation nach Frankreich, die Probleme der Eingliederung des norddeutschen K&uuml;stenstreifens nach Frankreich kl&auml;ren sollte. Bis Sommer 1811 geh&ouml;rte er der sogenannten Organisationskommission in Hamburg an. Im Sommer 1811 wurde Toelken erneut Student in G&ouml;ttingen, wo er sich nun besonders der Arch&auml;ologie widmete. Die Promotion erfolgte mit einer Dissertation zum Thema Comparatio politiarum Platonis in libris de republica et de legibus delineatarum, einer Studie zum Fortwirken der politischen Konzeptionen bei Platon in seiner Schrift Der Staat. Mittlerweile hatte Toelken beschlossen, eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Hauptpr&uuml;fer bei seinem Examen war Heeren, auch Christian Gottlob Heyne geh&ouml;rte bei der Pr&uuml;fung in Alter und Neuer Geschichte zu den Pr&uuml;fenden. Noch im selben Semester gab Toelken nach Erteilung der Venialegendi mit Entwicklung der stufenweisen Ausbildung der G&ouml;tteridole der griechischen Kunst seine erste Lehrveranstaltung. F&uuml;r das folgende Semester durfte er nur unter der Voraussetzung lehren, dass er binnen einer bestimmten Frist seine Habilitation einleitete, was Toelken tat und Mitte M&auml;rz 1812 die Schrift De Phidiae Jove Oympio observationes einreichte. Die Heyne gewidmete Schrift besch&auml;ftigte sich mit dem Bildhauer Phidias. Im Sommersemester 1812 gab er als Privatdozent schon drei Lehrveranstaltungen und wurde Mitglied der Societas philologica Gottingensis. Wegen seiner guten Verbindungen in die Berliner Kunstszene war Toelken noch im selben Jahr ma&szlig;geblich f&uuml;r die Vergabe eines Auftrages zur Schaffung eines Bildwerkes f&uuml;r den gerade verstorbenen Jura-Professor Christian August Gottlieb Goede an Johann Gottfried Schadow mit zust&auml;ndig. Ein 1814 eingebrachter Antrag auf Anstellung als au&szlig;erordentlicher Professor wurde von der Universit&auml;t abschl&auml;gig beantwortet. Toelken zog Konsequenzen aus der Absage und wechselte zum November 1814 als Privatdozent an die Berliner Universit&auml;t. F&uuml;r das finanzielle Auskommen sorgteeine gleichzeitige Anstellung als Gymnasialprofessor am Friedrichwerderschen und sp&auml;ter am K&ouml;llnischen Gymnasium. Toelken war nicht der einzige G&ouml;ttinger Gelehrte, der diesen Schritt ging, da die Universit&auml;t zu dieser Zeit einer Verj&uuml;ngung im Lehrk&ouml;rper gegen&uuml;ber noch abgeneigt war und diese erst ein paar Jahre sp&auml;ter etwa mit der Berufung Karl Otfried M&uuml;llers auf die vakante Professur von Heyne erfolgte. Beispielsweise mit Karl Lachmann gab es weitere junge Wissenschaftler, die die Universit&auml;t verlie&szlig;en.</span></span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium; font-family: Calibri;">&nbsp;</span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;">Als Probeschrift f&uuml;r seine Berliner Habilitation entstand 1814 Ueber das Basrelief und die Grenzen der Plastik und Malerey, die Schrift gilt als Toelkenswichtigstes Werk. 1815 er&ouml;ffnete sich ein neues Bet&auml;tigungsfeld f&uuml;r ihn, als er die nach der Verschleppung nach Frankreich durch napoleonische Truppen 1815 zum Teil zur&uuml;ckgegebenAntiken inventarisierte. Von 1816 bis 1818 geh&ouml;rte er zu den M&auml;nnern, die zur Vorbereitung eines gro&szlig;en, nationalen und &ouml;ffentlichen Museums die an viele Standorte verstreuten Kunstgegenst&auml;nde zusammen tragen sollten. Toelken war insbesondere f&uuml;r die geschnittenen Steine und die M&uuml;nzen zust&auml;ndig.</span></span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;">Im April 1816 wurde er au&szlig;erordentlichen Professor in Berlin. Er hielt nicht nur Vorlesungen zur Arch&auml;ologie, sondern auch zur Philosophie. Nach Fichtes Tod war l&auml;ngere Zeit dessen Lehrstuhl vakant und auch die philosophischen Lesungen Toelkens wurden vom zust&auml;ndigen Ministerium zur Ablehnung mehrerer Kandidaten wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Hebart und Karl Krause ins Feld gef&uuml;hrt. 1823 wurde er ordentlicher Professor f&uuml;r Kunstgeschichte und Arch&auml;ologie, 1827 Sekret&auml;r der Akademie der K&uuml;nste und ordentliches Mitglied des akademischen Senats der Universit&auml;t Berlin. Als Sekret&auml;r der Akademie gab er 1828/29 die kurzlebige Zeitschrift Berliner Kunst-Blatt heraus. 1825/26 und 1833/31 war er Dekan seiner Fakult&auml;t. 1832 wechselte Toelken in den Museumsdienst, behielt zugleich aber seine Professur. Zun&auml;chst war er als Direktoralassistent unter Jakob Andreas Konrad Levezow am Antiquarium besch&auml;ftigt, nach dessen Tod 1835 wurde er 1836 zum Direktor der Sammlung. Mit der &Uuml;bernahme des Direktorenpostens wurde Toelken auch Mitglied der artistischen Kommission. 28 Jahre lang bestimmte er die Geschicke des Antiquariums, kein anderer Leiter einer der Berliner Antikensammlungen konnte eine so lange Amtszeit erreichen. Als Arch&auml;ologe teilte er Eduard Gerhards Auffassung von der Arch&auml;ologie als historischer Wissenschaft, als &bdquo;monumentaler Philologie&ldquo;. Wichtigste Leistung als Museumsarch&auml;ologe wurde die Bearbeitung der Gemmensammlung. <span style="mso-spacerun: yes;">&nbsp;</span>Toelken war umfassend gebildet und nahm regen Anteil am &ouml;ffentlichen Leben. Er verfasste Schriften zu vielen verschiedenen Themen, so zu &auml;gyptologischen, mythologischen, kunstgeschichtlichen und &auml;sthetischen Problemen im Bereich der Malerei, Poesie und des Theaters. In seiner Vielseitigkeit lag auch ein Problem in einer Zeit, in der sich viele Disziplinen der Wissenschaften verselbstst&auml;ndigten und der Zuwachs an Wissen und Forschungsleistungen immens war. Toelken konnte auf vielen Gebieten ob seinerInteressenvielfalt nicht langfristig mithalten. Er war Mitglied mehrerer in- und ausl&auml;ndischer wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien.</span></span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;">Literatur</span></span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium; font-family: Calibri;">&nbsp;</span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;"><span style="mso-spacerun: yes;">&nbsp;&nbsp;&nbsp; </span>Ernst Curtius: T&ouml;lken, Ernst Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker &amp; Humblot, Leipzig 1894, S. 415.</span></span></p></p><p><p class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;"><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: Calibri;"><span style="mso-spacerun: yes;">&nbsp;&nbsp;&nbsp; </span>Johannes T&uuml;tgen: Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta (PDF; 4,1 MB). Zur &auml;lteren Privatdozentur (1734 bis 1834). Teil II: Biographische Materialien zu den Privatdozenten des Sommersemesters 1812. Universit&auml;tsverlag G&ouml;ttingen, G&ouml;ttingen 2005, S. 518 &ndash; 531</span></span></p></p><p>&nbsp;</p>

Sources

1 Tölken Web Site, Ernst Heinrich Tölken
Author: Christian Tölken
  Durch einen Smart Match hinzugefügt

Unique identifier(s)

GEDCOM provides the ability to assign a globally unique identifier to individuals. This allows you to find and link them across family trees. This is also the safest way to create a permanent link that will survive any updates to the file.

files

Title Sachtleben 06 19
Description

Ahnenforschung der Familie Sachtleben, Welter, Knaudt, von Broich

Id 56986
Upload date 2019-06-20 20:14:30.0
Submitter user's avatar Rolf Sachtleben visit the user's profile page
email rolfwerden55@googlemail.com
??show-persons-in-database_en_US??

Comments

Views for this person