... CZEDIK

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Name ... CZEDIK

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Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE:
In "Die Geschichte der Familien Czedik und Trebersburg" von Aloys Freiherr von Bründlsberg und Eysenberg, 1898, steht:
"Der Familienname Cžedik ist aller Wahrscheinlichkeit nach schon in den ersten Zeiten in Böhmen vorgekommen. Urkundlich erscheint er zum ersten male in den Regesten der Urtheile des Bergerichtes in Kuttenberg von 1511-1514 (Lib. II A 22-25). Im Archiv Česky, IX Theil, Seite 440, wird erzählt, dass der Steiger Prokop Huša den Stürzer Martin Polak im Februar 1514 wegen einer Verletzung geklagt habe, die Verhandlung aber auf 14 Tage verschoben worden sei, sowie, dass als Bürgschaft der rechtzeitigen Stellung des Prokop Huša 100 Schock Groschen von Wenzel Cžedik und Genossen erlegt worden seien.
Es kann derzeit aus dem kuttenberger Archive nicht eruiert werden, ob dieser Wenzel Cžedik in Kuttenberg ansässig oder nur vorübergehend bei dem damals blühenden Bergbau dieser Stadt beschäftigt gewesen ist. Unter allen Umständen muss er aber bereits im vorangehenden, d.i. im 15. Jahrhundert gelebt haben. Wie wir ferner Seite 7 entnehmen, ist der Name, wenngleich in deutscher Übersetzung, auch in den Jahren 1543-1564 in der kaiserlichen Hofmusik-Kapelle in Wien vertreten gewesen.
Bei den heftigen Unruhen und Kriegen, unter welchen Böhmen im 14. und 15. Jahrhundert zu leiden hatte, sowie bei dem Umstande, dass die nacheinander vertriebenen katholischen, utraquistischen und protestantischen Seelsorger die Kirchenbücher meist mit sich nahmen, ist die Nachweisung einer Familienzusammengehörigkeit ausserordentlich erschwert, ja, in den meisten Fällen unmöglich gemacht. Wir müssen uns darauf beschränken, zu konstatieren, dass der Name im 16. Jahrhundert, aus welcher Periode heraus Nachrichten überhaupt vorliegen, an zwei verschiedenen Orten Böhmens auftaucht. Urkundlich kann aber der Zusammenhang mit dem bereits im 15. Jahrhundert lebenden Wenzel Cžedik nicht nachgewiesen werden.
Wolný führt in seiner Kirchengeschichte von Mähren im V. Band, Seite 9, als Zusatz zum II. Band, Seite 136, Zeile 24, an, dass um das Jahr 1570 in Sojetein (in Mähren) der Bruder der böhmischen Unität, Namens Jakob Cžedik, Prediger war, und dass er später zur Unterstützung des Bruders Speratus nach Straznitz in Mähren gekommen sei. In demselben Bande wird Seite 14, als Zusatz zum III. Band, Seite 127, Zeile 16, angeführt, dass um 1575 in Paškau in Mähren Jakob Cžedik Pastor war. An beiden Stellen ist hinzugefügt, dass er später abtrünnig und protestantischer Prediger in einer Gemeinde nächst Troppau in Schlesien geworden sei, jedoch 1578 auch diese Stelle verlassen habe.
Diese Nachrichten sind auch in Pamatky archaelogi, IX Band, Seite 347, 354 und 361 enthalten. Hiebei ist aber als Quelle, aus der sie entnommen wurden, angegeben: das Todtenbuch der Geistlichen der böhmischen Brüder, herausgegeben in böhmischer Sprache (fontes rerum austriacorum), erste Abtheilung, V. Band. Dasselbe ist auch in deutscher Sprache in Alt-Tschan bei Neufalz a.d. Oder 1872 erschienen. Höchstwahrscheinlich hat Wolný aus dieser Quelle geschöpft. In dieser Ausgabe des hauptsächlich von dem Bruder Laurentius Orlik (+1589) herrührenden, im k. k. Geheimen Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien befindlichen Manuskriptes heisst es Seite 65:
Im Jahre des Herrn 1578 Jakob mit dem Zunamen Cžedik, der viele Jahre bei den Brüdern gewesen, fast bis er grau wurde, und das Amt eines Priesters einige Jahre bekleidete und doch seine Unarten und Leidenschaften nicht ändern oder ablegen wollte, ging fort von den Brüdern nachdem er auch etwas in Rastow und in Kojtein Vorsteher gewesen war, von wo er wegging und sich nach Schlesien wandte und dort nicht weit von Troppau sich eine Pfarre verschaffte. Dort war er Priester und verheiratete sich, wurde aber nach nicht langer Zeit vertrieben, weil er einen ihm gehörigen Hengst geschunden hatte. In Troppau trieb er sich in Mietswohnungen herum.
Dieses harte und namentlich zum Schlusse eigenartig motivierte Urtheil wäre wohl anders ausgefallen, wenn es Laurentius Orlik, seinem Zeitgenossen, nicht darum zu thun gewesen wäre, Abtrünniger der Unität zu brandmarken. In Troppau und in den Aufschreibungen der evangelischen Gemeinden der nächsten Umgebung konnte keine Bestätigung dieser Nachrichten gefunden werden, da die Kirchenbücher in Schlesien auch nicht so weitzurückgehen, Ein Zweifel über die thatsächlichen Momente dieser Nachricht kann jedoch nicht bestehen.
Bei der von Böhmen ausgegangenen Verbreitung der böhmischen Brüder kann es nicht zweifelhaft sein, dass dieser Jakob Cžedik von dort nach Mähren und Schlesien gekommen ist.
So wenig wir nun die Zusammengehörigkeit nachzuweisen vermögen, kann doch aus dem auffälligen Vorkommen desselben Vor- und Familiennamens Ende des 16. Jahrhunderts in dem Städtchen Jistebnic bei Tabor in Böhmen (Seite 4) und 1569 in Krammel nächst Schröckenstein bei Aussig a.d. Elbe (Seite 87 und 88) auf eine Verwandschaft dieses von den böhmischen Brüdern abgefallenen, in Troppau 1578 gestorbenen Johann Cžedik geschlossen werden.
Bezüglich der beiden vorgenannten Familienmitgliedern liegen bereits nähere Nachrichten vor. Ersterer ist wahrscheinlich 1599 in Jistebnic im hohen Alter gestorben und sind wir im Besitze einer Urkunde über die 1601 nach ihm gepflogene Beurtheilung seines Vermögens. Dagegen war der letztere, der sich 1569 in der Gegend von Aussig laut dortigen Grundbuches niedergelassen hat, ein sehr junger Mann, von dem andere Momente dafür sprechen, dass er ein Sohn des Jakob Cžedik in Jistebnic gewesen ist.
Nachdem die Geschichte der Familie Cžedik nachweislich an die Vertreter des Namens in Jistebnic und Krammel anknüpft, hat sie auch von denselben ihren Ausgang zu nehmen."

Datenbank

Titel Vorfahren Speierl & Frigo
Beschreibung Quellen: Pfarrei Cogollo del Cengio: für den Ort Cogollo del Cengio im Veneto/Italien; Staatsarchiv Leitmeritz (vademecum.soalitomerice.cz): für die Orte der Kreise Aussig an der Elbe, Brüx, Dux, Kamnitz, Luschitz, Teplitz-Schönau, Tetschen; Staatsarchiv Pilsen (portafontium.eu): Orte der Kreise Bergreichenstein, Bischofteinitz, Klattau, Pilsen, Schüttenhofen, Taus; Staatsarchiv Kreis Prag (ebadatelna.soapraha.cz): Orte der Kreise Pribram, Sedlcan, Sedlec; Matricula online (data.matricula-online.eu): Orte bei Salzburg/Österreich; Staatsarchiv Wittingau/Trebon (digi.ceskearchivy.cz): Orte der Kreise Laun, Prachatitz, Tabor; Staatsarchiv Zamrsk (vychodoceskearchivy.cz): Orte der Kreise Gross-Skal, Sutom, Turnau
Hochgeladen 2020-02-29 03:28:35.0
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