Johann Christoph RÖLLIG

Leider keine Eltern im ersten Traueintrag genannt, nur der Herkunftsort Algersdorf. Gestorben in Hsnr. 118 an einer Epidemie, mit den Sakramenten versehen. Angeg. Sterbealter: 64 Jahre. Falls dies stimmt, handelt es sich bei ihm um den am 4.3.1725 getauften Sohn Johann Christoph der Eheleute Christoph und Eleonora Röllig in Algersdorf, Paten Kaspar Werner, Adam Heller und Veronika, Johann Kaspar Krombholtz Tochter, alle aus Algersdorf [Nachtrag Dez. 2022: stimmt nicht, s. u.]. Zwischen 1713 und 1734 werden in Algersdorf drei und in Mertendorf vier Kinder namens Christoph und Johann Christoph Röllig geboren. Die Mertendorfer Kinder kommen wohl nicht in Frage, da Johann Christoph bei seiner Hochzeit 1752 als aus Algersdorf stammend bezeichnet wird. Der am 16.7.1719 getaufte Christoph der Eltern Christoph und Susanna Röllig in Algersdorf wäre älter gewesen als im Sterbeeintrag von Johann Christoph angegeben; der am 6.7.1722 getaufte Christoph der Eltern Johannes und Maria Röllig in Algersdorf wurde am 18.8.1722 begraben; beim 1725 getauften Kind würde das Alter dagegen nur um ein Jahr abweichen. Allerdings könnten auch Taufen vergessen worden sein einzutragen; bei einem anderen Algersdorfer Christoph Röllig z. B., der mit Maria Krombholz verheiratet war, besteht eine Lücke zwischen den Taufen seiner Kinder 1723 und 1727. Auch beim Ehepaar Christoph und Eleonora fehlt ein Kind, nämlich der 1769 als Sohn des verstorbenen Christoph Röllig von Algersdorf heiratende Wenzel Röllig, für den nur dieses Ehepaar als Eltern in Frage kommt (alle übrigen Algersdorfer Christoph Rölligs haben ab 1730 keine Kinder mehr; außerdem stirbt Eleonora als 87jährige Witwe 1787 in Hsnr. 117, wo auch Wenzel lebt). Wenzel ist seinem Sterbealter nach um 1740/41 geboren. Zwischen diesem Wenzel in Nr. 117 und Johann Christoph aus Nr. 118 bestand offenbar ein Verwandtschaftsverhältnis; s. Patenschaften und Auftreten als Trauzeugen; in der Gegend wurden die Paten in der Regel aus der Verwandtschaft genommen. - Nachtrag nach Onlinestellung des Algersdorfer Häuslerbuchs Dezember 2022: In Aufn. 392 ff. zum Haus Grundbuch Fol. 64, spätere Hausnummer 118, ist am 5.4.1752 eingetragen, daß Hans Christoph Röllig das von weiland Christoph Röllig Fiebiger hinterlassene Häusel in der Gemeinde Algersdorf für 60 Gulden kauft. Davon gehen ab: Algersdorfer Kirchenkapital (= von der Kirche geliehenes Geld) 6 Gulden, der Verkäuferin Maria Rölligin 8 Gulden, Gelöhntes (= Geliehenes) der Dorothea Rölligin 26 Gulden, Amts- und Gerichtsgebühr 2 Gulden 44 Kreuzer. Verbleiben 37 Gulden 16 Kreuzer. Davon soll erhalten: die Stiefmutter als Verkäuferin Maria Röllichin 24 Gulden 50 Kreuzer, der Sohn Christoph, so in den Krieg gekommen, 12 Gulden 26 Kreuzer. Was nach dem Tod der Verkäuferin übrig bleiben wird, soll, ebenso wie die 12 Gulden 26 Kreuzer, die dem Sohn Christoph gehören, wenn dieser nicht mehr nach Hause kommen sollte, verwendet werden für hl. Messen, die für den verstorbenen Christoph Röllig Fiebiger wie auch für seine zwei Weiber Susanna und Maria und für die Kinder gelesen werden sollen. 1755 zahlt Johann Christoph Röllig noch eine Rate an seine Stiefmutter Maria Rölligin, ab 1756 gehen die Zahlungen auf Hl. Messen. Um 1767 wird vermerkt, daß das Geld, das noch für den Sohn Christoph auf dem Häusel haftet, dem Besitzer Christoph Röllig als Bruder erblich zugeschrieben wird. - Fragen: Warum erhält Johann Christoph kein Geld, aber sein Bruder? Handelt es sich um die Heiratsausfertigung, die Johann Christoph schon erhalten hatte, sein Bruder aber noch nicht? Gab es wirklich nur zwei überlebende Kinder aus zwei Ehen? Wenn nein, warum wurden die anderen Kinder nicht bedacht? Sollten sie nur bei der Hochzeit abgefertigt worden sein? - Trauzeugen erste Ehe: Christoph Zeche aus Prause und Franz Eybicht aus Schebine. Trauzeugen zweite Ehe: Franz Sander und Balthasar Röllig aus Algersdorf. Für die dritte Ehe war eine Dispensation nötig wegen Blutsverwandtschaft im 3. und 4. Glied. Trauzeugen: Johann Wenzel Sander und Anton Haabig aus Algersdorf. - Im KB Algersdorf fehlen in den 1730er bis Anfang 1760er Jahren öfters Taufen: so auch Lücke bei den Kindern des Johann Christoph Röllig nach 1756 bis zur Taufe 1764. Da die Mutter der Kinder später bei den Taufen der Enkel als Maria aus Petrowitz bezeichnet wird (den Nachnamen wußte man offensichtlich nicht mehr), handelt es sich aber sicher bei ihr immer um Maria Heller, auch wenn der Nachname, der ab März 1765 in den Taufeinträgen bei den Müttern angegeben ist, bei ihren eigenen Taufen 1765 Hertzogin, 1767 und 1768 Krombholtzin lautet; 1771 dagegen Hellerin. - Mitte des 18. Jhs. lassen im Kirchenbuch von Algersdorf und Mertendorf insges. drei Johann Christoph Röllig Kinder taufen: 1. J. Ch., am 11.10.1726 getaufter Sohn des 1748 schon verstorbenen Peter Röllig aus Mertendorf, verheiratet mit Anna, Tochter des Andreas Röllig von Mertendorf (Hochzeit 30.1.1748); dieses Paar lebt in Mertendorf. 2. J. Ch. Röllig und Dorothea (gestorben 1764); sie leben ebenfalls in Mertendorf; dieser J. Ch. Röllig heiratet später Maria Elisabeth Steltzig. 3. J. Ch. Röllig, verheiratet mit Maria Zeche, dann mit Maria Heller in Algersdorf (offenbar identisch mit dem lt. Taufbuch in dem 1760er Jahren mit einer Maria Hertzog bzw. Krombholtz verheirateten J. Ch. R., s. oben).

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