Notizen zu dieser Person
Hochzeit als Georg Richters hinterlassener Sohn von Hermersdorf. Es gab in Hermersdorf den 1639 verstorbenen Richter Georg Richter sowie einen gleichnamigen Georg Richter, der 1653 starb und mit Barbara Rietschel verheiratet war. Matthäus, der in der Kirchenbuchlücke (Juni 1622 bis Beginn 1628; 1632 und 1633) geboren sein muß, war demnach der Sohn des 1639 verstorbenen Richters. Dafür spricht auch, daß Matthäus 1650 ff. bei den Taufen als Richter bezeichnet wird und damit die Tradition in seiner Familie fortsetzte (wenngleich das Amt in dieser Zeit nicht mehr vererbt wurde, da die Nachnamen der Richter in anderen Orten wechseln). - Er ist am 30.7.1651 als Richter daselbst Pate eines Kindes des Ehepaares Georg und Christina Austen in Hermersdorf. Seine Frau ist am 11.9.1651 als "Mathes Richterin Maria" Patin eines Kindes von Thomas und Barbara Richter in Hermersdorf. - Nachtrag nach Onlinestellung der Binsdorfer Grundbücher 2020: Lt. 1. GB, fol. 76 (Aufn. 61) kaufte Matthäus Richter am 27.6.1650 weiland seines Vaters Gericht und Gut für 375 Schock von seiner Mutter. Angeld soll er 180 sß geben in jährlichen Raten zu 30 sß, beginnend Pfingsten 1651. Wenn das bezahlt ist, soll die restliche Summe von 195 sß in jährlichen Raten von 8 sß ausgezahlt werden. Die Mutter überläßt dem Käufer auch 3 Pferde, 1 Füllen, 1 Kuh, 1 Kalbel, 6 alte Hühner, 1 Hahn, 18 junge Hühner, 1 "Riest"wagen (Rüstwagen?), 1 Pflug, 1 Paar Eggen, 1 Tisch und Bänke, wie sie jetzt in der Stube befunden und stehen. Umgekehrt verpflichtet sich der Sohn, ihr ein Ausgedinge zu geben, das genau festgelegt wird (neben vielem anderen darf sie ein Möhrenbeet besäen; bei den ihr zugeteilten Obstbäumen werden als Sorten ein schwarzer Kirschbaum, ein "Tach"apfelbaum und ein "K[e/n/r/]y"apfelbaum erwähnt). Die Schwester Sabina soll vom Angeld 10 Schock "Vorthl"(Vorteil?)geld erhalten. Zeugen auf Seiten der Verkäuferin: Christoph Pieschell, Georg Richter, Matthäus Schneider, Michael Seydell, Geschworene, und Lorenz Störch von Ebersdorf; auf Käufers Seiten ist gewesen sein Schwiegervater namens Christoph Lorenz, Gerichtsverwalter zu Niederebersdorf. 1651 wird das Angeld für zwei Termine ausgehoben im Wert von 60 sß, davon werden mehrere Schulden bezahlt, außerdem erhält die Mutter Anna etwas Geld.