Notizen zu dieser Person
Grafen von Kirchberg
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EUROPÄISCHE STAMMTAFELN NEUE FOLGE BAND XII Tafel 75-76
Paul Friedrich Stälin: Seite 417
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"Geschichte Württembergs"
Die Grafen von Kirchberg, genannt nach der Burg Kirchberg (bei Oberkirchberg) sind wahrscheinlich eines Stammes mit den Grafen von Gershausen, von denen insbesondere Graf Hartmann in einigen Urkunden am Schluß des 11. und in den 1. Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts als Graf im Flina- und Rammgau vorkommt. Beide Geschlechter hatten wohl in einem Grafen Hartmann der Muntrichshuntare vom Jahre 980 ihren gemeinschaftlichen Stammvater, mit Sicherheit jedoch treten die Grafen von Kirchberg erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts in die Geschichte ein in dem Bruderpaar Hartmann und Otto, welches im Jahre 1093 das Kloster Wiblingen auf eigenem Grund und Boden stiftete und ohne Zweifel zu den Gegnern Kaiser HEINRICHS IV. zählte. Graf Hartmann, wahrscheinlich eine Person mit dem Grafen Hartmann, der sich beim 1. Kreuzzuge beteiligte, geriet mit Graf Rudolf von Bregenz in Fehde (Seite 255). Ein Zeitgenosse dieser Grafen war, nicht sicher in die Stammreihe einzufügen, Graf Berchtold von Kirchberg, welcher das Kloster Hirsau mit Besitz zu Gültstein beschenkte. Spätere Glieder der Familie erscheinen an den königlichen Hoflagern: Eberhard bei König KONRAD III., ein anderer noch bei Konradin, einige Otto und Hartmann bei denKaisern und Königen FRIEDRICH I., HEINRICH VI., PHILIPP, OTTO IV. und KONRAD IV. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts machte sich ein Graf Konrad, der höchstwahrscheinlich zu dieser Familie gehörte, als Minnesänger, und wohl sein Bruder Bruno als Bischof von Brixen (1250-1288) bekannt.
Die Besitzungen dieser Grafen mit ihren Burgen Kirchberg und Brandenburg lagen vorzugsweise in den Gegenden der unteren Iller. Ebenda, im untersten Teile des alten Illergaues, verwalteten sie auch seit ihre Auftreten am Ende des 11. Jahrhundertsdas Grafenamt (die Grafschaft Kirchberg). Doch erhielten ohne Zweifel bereits die zuerst nach Kirchberg genannten Grafen als Söhne einer BUCHHORNER Erbtochter und als Rechtsnachfolger des letzteren Geschlechtes auch die Grafschaften im Linz-, Argen- und Alpgau. Die beiden ersten gingen schon in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Heiligenberg über, von der Grafschaft Kirchberg dagegen erscheint gegen Ende des genannten Jahrhunderts wieder eine eigene Grafschaft Balzheim abgetrennt, nach der sich ein KIRCHBERGER Hartmann 1181 Graf von Balzheim nannte und welche wohl mit der Grafschaft des Alpgaues durch eine Erbtochter Graf Hartmanns an den Grafen Konrad von Württemberg-Grüningen kam. Auch nach der Feste Brandenburg nannte sich ein auf sie abgeteilter Zweig des Geschlechts, so erstmals Graf Otto im Jahre 1239.
Im Wappen führten die KIRCHBERGER eine schwarzgekleidete Mohrin, welche in der Rechten eine Bischofsmütze hält.