Ingeburg Gertrud Paula SCHINSKE

Ingeburg Gertrud Paula SCHINSKE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ingeburg Gertrud Paula SCHINSKE

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 23. Februar 1928 Berlin nach diesem Ort suchen
Bestattung 13. Dezember 2017 Berlin Mariendorf Heidefriedhof nach diesem Ort suchen
Taufe 7. Februar 1943 Berlin Neukölln Genezareth-Kirche nach diesem Ort suchen
Tod 11. November 2017 Berlin Tempelhof St Joseph Krankenhaus nach diesem Ort suchen
Heirat 21. Dezember 1951 Berlin nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
21. Dezember 1951
Berlin
Richard Rudolf Hermann Erich GRUNDMANN

Notizen zu dieser Person

Ingeburg kam am 23.2.28 um 7.40 Uhr als Tochter des Musikers Erich Schinske und seiner Frau Charlotte Schinske, geb. Naggatz, zur Welt. Schon nach einem Jahr verließ Erich Schinske die Familie. Im Alter von etwa 5 Jahren zog Ingeburg mit ihrer Mutter aus der großelterlichen Wohnung in die Prinz-von-Handjery-Str. 19 ( spätere Briesestraße ) in Neukölln (Kochstube). Im gleichen Haus bewohnten sie später im 3.Stock eine 1 Zimmer Wohnung mit Wohnküche. Ingeburg besuchte die Volksschule in der Morusstraße. Zwischenzeitlich wechselte sie für zwei Jahre zur Volksschule in Bohnsdorf, weil sie bei den Großeltern in Berlin-Altglienicke, Krötengasse 141 wohnen mußte. Der Grund war, dass ihre Mutter mit der Scheidung von Erich nicht fertig wurde. Sie drohte jeden Tag, sich das Leben zu nehmen, damit Ingeburg zu ihrem Vater gehen könne. Die Streitigkeiten um das Sorgerecht dauerten viele Jahre. Nach damaliger Rechtsauffasssung wurden bei Trennungen die Kinder dem besser verdienenden Elternteil zugesprochen. Das war zu der Zeit eindeutig Erich Schinske. Da die Ehe aber erst geschieden wurde, als Ingeburg bereits 10 Jahre alt war, durfte sie selbst entscheiden, bei ihrer Mutter zu bleiben. Nach der Volksschule ging Ingeburg zur Mittelschule, ein Jahr später als üblich, da sich ihr Vater anfangs weigerte, das Schulgeld von monatlich 10 Mark aufzubringen. Taufe am 7. Februar 1943 und Einsegnung am 28. Februar 1943. Der Besuch der Mittelschule fiel in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Als zum Ende des Krieges die Allierten Berlin bombardierten, wurden die Schüler in KLV-Lager ( Kinder-Land-Verschickung ) evakuiert. Stationen: Bad Hofgastein, Zell am See, Velden am Wörthersee ( Hotel Wrann ), Kronau ( Hotel Razor ) und Weitlanbrunn. Noch in den letzten Kriegstagen wurden die Kinder mit Ende der regulären Schulzeit nach Berlin zurückgeholt. ( Ingeburg ) : "Wir fuhren in einem Güterzug nachts nach Berlin, am Tage mußten wir uns im Wald verstecken. Einmal wurde ein Zug mit Lebensmittel bombardiert. Büchsen und andere Lebensmittel wurden dadurch aus dem Waggon geschleudert und wir sammelten alles auf. Wir hatten durch die Hitze des angegriffenen Zuges auch gebratene Spiegeleier. In Berlin angekommen sah ich in der Karl-Marx-Straße stehend die Briesestraße hinauf und dachte im ersten Moment, unser Haus würde brennen. Es stieg dicker Qualm auf. Als ich mit starkem Herzklopfen die Briesestraße hinaufging, war ich erleichtert. Nicht unser Haus hatte eine Bombe abbekommen, sondern das Haus drei weiter davor. Ich mußte nun meine Mutter suchen. Da gerade noch Fliegeralarm war, mußte sie in einer der umliegenden Schulen untergekommen sein. In der Schule in der Klopfstraße fand ich sie. Die Freude war groß, wir hatten uns wieder. Die Kochstube wurde dann von der russischen Kommandantur übernommen. Wir mußten einige Zeit im Keller verbringen und durften nicht in unsere Wohnung. Erst als sich nach Tagen eine mutige Frau gefunden hatte, die mal nach den Russen sehen wollte und dabei entdeckte, dass die Kommandantur ausgeflogen war, konnten wir in unsere Wohnung zurück." Ingeburg begann eine Ausbildung im Hubertus-Krankenhaus am Schlachtensee als Lernschwester mit dem Ziel, OP-Schwester zu werden. Sie arbeitete im Pflegedienst in der chirurgischen und gynokologischen Abteilung, mußte dann aber wegen körperlicher Schwäche die Ausbildung abbrechen. Es folgte ein etwa einjähriger Besuch der Höheren Handelsschule ( kein Abschluß ). Nach kurzer Anstellung als Bürokraft beim Kohlengeschäft Kurt Sternfeld folgte eine einjährige Beschäftigung als Stenotypistin beim Rechtsanwalt Dr. Harwix. Die nächste Arbeitsstelle (1.1.49 bis 31.8.49 ) war die Wirtschaftskommission ( Abteilung Chemie, Pharmazie ) in Ostberlin. Die Arbeit dort machte Spaß, aber da sie nicht in die Partei eintreten wollte, wurde ihr gekündigt. Ingeburg wechselte am 1.9.49 zur Firma Sapotex, die unter anderem die Kosmetikartikel der Serie Lebona vertrieb. Sie wurde dort Leiterin des Auslieferungslagers in der Linkstraße am Potsdamer Platz. Die Hauptfirma, die sie mehrfach dienstlich besuchte, saß in Chemnitz. Ende 1950 lernte Ingeburg ihren späteren Mann Erich kennen, den sie am 21.12.1951 heiratet. Mit der Schwangerschaft hörte Ingeburg am 31.7.51 auf zu arbeiten. Ihren Sohn brachte sie am 28.3.52 kurz nach Mitternacht in der Allerstraße 22 zur Welt. Es war eine schwierige Geburt nach 17 Stunden Wehen. Die Geburt von Ingrid am 18.12.53 in der Briesestraße war leichter. Allerdings war wegen Ingeburgs allgemeiner Schwäche die Zeit unmittelbar nach der Geburt kritisch. Die Ehe mit Erich hielt 24 Jahre mit Trennung am 6.1.76 und Scheidung am 10.4.80. 1962 wurde Ingeburg wieder berufstätig. Zuerst als Ladenhilfe bei einer Filiale der Meiereizentrale Bolle in der Herrmannstraße (ab 15.8.62), dann als 3-Tage-Verkäuferin in Filialen einer kleinen Kaffeefirma (Kaffeerösterei Westend, Sibo-Kaffeerösterei ) ( 1.3.64 bis 31.10.65) und zum Schluß als Sachbearbeiterin beim Finanzamt in Tempelhof. 1987 ließ sie sich berenten. Am 16.5.97 rutsche Ingeburg auf einem sogenannten "Transporthund" im Kaufhaus Wertheim aus und brach sich den Oberschenkelhals. Schlechte ärztliche Versorgung führte zu zahlreichen Komplikationen nach Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Seitdem ist Ingeburg sehr ängstlich beim Gehen und als Folge auch nur noch bedingt konditionell belastbar. Als dann zusätzlich eine beginnende Osteoporose diagnostiziert wurde, beschloß sie, ihre Wohnung in Lichtenrade aufzugeben und in ein Appartment im Rosenhof Berlin an der Trabrennbahn Mariendorf zu ziehen (11.2.00). Der rege Kontakt zu den Mitbewohnern und ein akutes Augenleiden ( grauer Star mit Operation im Virchow-Krankenhaus ) bestärkten sie in der Richtigkeit dieses Wohnungswechsels.

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Hochgeladen 2020-07-16 19:27:44.0
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