Notizen zu dieser Person
Taufe: 15.11.1719 Bütow Die Identität von Martin Kautz aus dem Meddersiner Zweig (17 312) mit dem Freischulzen in Fitzerie Martin Kautz ist zwar urkundlich nicht erbracht worden, aber durch so viele und stichfeste Gründe belegt, daß daran nicht zu zweifeln ist. Im Jahre 1889 lernte Johann Kautz (19 324), der als Rentner in Hohenstein in Ostpreußen lebte, einen Kautz aus dem Posenschen kennen, der nach Hohenstein zum Markt gekommen war; es kann sich dabeinur um Emil Kautz (20 3121) oder Hieronymus Kautz (20 313l) gehandelt haben. Dieser erzählte ihm, daß sein Urgroßvater (17 312) auch aus der Bütower Gegend sei, er glaubet, aus Meddersin 29). Der 1719 in Meddersin geborene Martin erscheint im Bütower Kirchenbuch nicht wieder. Aber auch sein Vater Christian erwähnt ihn in seinem Familienbüchlein nicht mehr, so daß es sicher ist, daßer nicht in der Jugend und auch nicht im Kirchspiel Bütow, zu dem Meddersin gehörte, verstorben ist. Er muß also nach auswärts verzogen sein, was um so erklärlicher ist, als er als ältester Sohn mit weiteren drei Brüdern, die bis auf einen später alle Freischulzen wurden, keine Aussicht auf den väterlichen Schulzenhof hatte; den Meddersiner Freischulzenhof übernahm dann auch der jüngste Sohn erst im Jahre 1763. Andererseits war Martin in Fitzerie Freischulze und seine Kinder heirateten in Freischulzenfamilien - sein Schwiegersohn Busse (18 3104) stammte aus einer Lehnschulzenfamilie und seine Schwieger-tochter Schendel (18 3105) aus einer Freischulzenfamilie -, so daß Martin selbst ebenfalls einer Freischulzenfamilie entstammen muß, die vielfach immer wieder in diese Familien hineinheirateten (sieheoben Abschnitt 1 Ostpomm. , Hauptast). Das Alter widerspricht der Gleichsetzung nicht, da Martin in Meddersin 1719 und die wahrscheinlich älteste Tochter von Martin in Fitzerie (18 3101) um 1750 geboren ist. Besonders beweiskräftig aber ist noch die Familienähnlichkeit, die auf eine nahe Verwandtschaft mit dem Meddersiner Zweig schließen läßt. Bei einer Reise in die Provinz Posen, wo er bis dahinvöllig unbekannt war, wurde Hermann Kautz aus Reinwasser (19 344) nur wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Hieronymus Kautz (20 3131) und besonders mit dem als "Hundekautz" weit bekannten Emil Kautz (20312l) sofort als Mitglied der Familie Kautz erkannt und angesprochen. Ebenso läßt das Bild diesen Emil Kautz eine frappante Ähnlichkeit mit den Reinwasser´schen Käutzen erkennen, insbesondere auch mit Hans Kautz (20 374), dem Sohn des genannten Hermann Kautz. Und schließlich spielt auch die Familienüberlieferung des Hauses Fitzerie eine Rolle, die uns von Anna Sonnenburg geb. Kautz (21 3146) mitgeteilt wurde und die besagt, daß die Familie Kautz ausder Pfalz eingewandert sei. Der Zusatz, daß diese Einwanderung im 30jährigen Kriege stattgefunden und die Familie im Posenschen den Adel abgelegt habe, wird bei der Weitergabe von Generation zu Gene-ration erst später dazu gekommen sein. Die grundsätzliche Überlieferung bezüglich der Einwanderung aus Pfalz ist gleichlautend auch beim Schlönwitzer Ast und beim Hause Gohren des Meddersiner Zweiges erhalten geblieben und kann mit als Beweis für die Verbindung untereinander angesehen werden. Da der Zusammenhang des Hauses Fitzerie mit dem Meddersiner Zweig erst erkannt wurde, als die Bezifferung des letzteren schon festgelegt war und sich kaum noch ändern ließ, wurden hier vierstelligePersonenzahlen verwandt (Näheres im Abschnitt I 2). Die Angaben der Stammreihe des Hauses Fitzerie verdanken wir größtenteils den Mitteilungen des Majors Herbert v. Golbe in Neuruppin, des Rechtsanwalts und Notars Adwin Rosenau in Liegnitz (20 3115 N) und der Anna Sonnenburg geb. Kautz (21 3146).