Hans HENSEN

Hans HENSEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hans HENSEN
Beruf Vorsteher der königlichen Taubstummenanstalt Schleswig, [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 18. Juni 1786 Westerbünge, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 20. November 1846 Schleswig, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 17. Juni 1811 Schleswig, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 16. Februar 1827 Schleswig, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
17. Juni 1811
Schleswig, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland
Agnete Catharina Wilhelmine PFINGSTEN
Heirat Ehepartner Kinder
16. Februar 1827
Schleswig, Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland
Henriette Caroline Amalie SUADICANI

Notizen zu dieser Person

Hans Hensen (* 18. Juni 1786 in Bünge; † 20. November 1846 inSchleswig) war ein Vorsteher der königlichen TaubstummenanstaltSchleswig, Etatsrat und Professor. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Leben und Wirken als Pädagoge 2 Pädagogisches Konzept 3 Sonstiges Engagement 4 Ehrungen 5 Literatur Leben und Wirken als Pädagoge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Hans Hensen war ein Sohn des Hufners und Müllers Martin Hensen (* 1748in Bünge; † 25. Juni 1803 ebenda) und dessen Ehefrau Margarethe,geborene Clasen, verwitwete Lassen (* 21. April 1745 in Dörpstedt; †28. Juli 1808 in Bünge). Er hatte sechs ältere Geschwister und lebtebis zum 15. Lebensjahr auf dem Hof seines Vaters, den dieser alsererbter Bauernvogt bewirtschaftete. Durch die Position des Vatershatte die Familie eine herausgehobene Position im Dorf. Ab 1801 besuchte Hensen die Domschule Schleswig und begann am 25.April 1806 ein Studium der Rechte an der Universität Kiel. 1809bestand er das Amtsexamen mit zweitem Charakter und „sehr rühmlicherAuszeichnung“. Während des Studiums machte Hensen Bekanntschaft mitseinem späteren Schwiegervater Georg Wilhelm Pfingsten. Dieser nahmsich tauber Menschen an, die überwiegend Kinder waren, und brachteihnen Rechnen, Schreiben und Lautsprache bei, was seinerzeit absolutungewöhnlich war. Pfingstens Lehreinrichtung in Kiel wuchs derartschnell, dass ihn das Lehrpensum überforderte. Hensen interessiertesich gleichzeitig sehr für die Arbeit mit „Taubstummen“ und erhieltdaher direkt nach seinem Examen im Herbst 1809 eine Lehrstelle an derTaubstummenlehranstalt, deren zweiter Lehrer er somit war. Im Frühjahr 1810 zog das Institut aufgrund nicht vorhandenerErweiterungsmöglichkeiten nach Schleswig. Am 17. Juni 1811 heirateteHensen in Schleswig-Friedrichsberg Pfingstens Tochter Agnete CatharineWilhelmine (* 13. März 1790 in Lübeck; † 27. November 1827 inSchleswig), mit der er fünf Söhne und zwei Töchter hatte. Aufgrundfinanzieller Probleme bat Hensen kurz nach der Hochzeit, zum Advokatenbestallt zu werden, was jedoch als nicht vereinbar mit seinenberuflichen Geschäften galt. Stattdessen übernahm er 1811 die Positiondes adjungierten Vorstehers der Bildungseinrichtung. Ab 1813 beteiligte sich Hensen zunehmend an Publikationen undoffiziellen Berichten der Taubstummenanstalt. Alle amtlichen Schreibenführen ihn und Pfingsten als gleichberechtigte Adressaten. In denFolgejahren übernahm Hensen immer größere Teile Amtsgeschäfte und desUnterrichts. Am 20. Dezember 1825 ging Pfingsten im Alter von 80Jahren in Pension. Am 3. Juni 1826 wurde Hensen königlich zumwirklichen und alleinigen Vorsteher des Taubstummen-Institutsbestallt. Er betreute zu dieser Zeit 79 Schüler, beschäftigte einenweiteren Lehrer, zwei Lehrgehilfen, einen Schönschreib- undZeichenmeister sowie eine Repetitrice. Während Henses Zeit als Leiter des Taubstummen-Instituts stiegen dieSchülerzahlen sehr langsam: 1825 lernten dort 83, 1845 dann 90Personen. Somit sorgte er nach einer Phase der nahezu hektischenErweiterung der Einrichtung, stets am Rande dessen, was das Institutnoch leisten konnte, für eine Phase der Stabilität. Dazu gehörten dieKonsolidierungen von Gebäuden, der Einnahmen, aber auch der Pädagogikund methodischen Didaktik. Nach dem Tod der ersten Ehefrau heiratete Hensen am 16. Februar 1827in Schleswig-Friedrichsberg Henriette Caroline Amalie Suadicani (* 8.Juli 1804 in Schleswig; 22. April 1862 ebenda). Das Ehepaar bekam fünfTöchter und zwei Söhne, darunter den späteren Physiologen undMeeresbiologen Victor Hensen. Pädagogisches Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Zwischen 1812 und 1820 publizierte Hense umfangreich zum Umgang mitTaubstummen. Er erarbeitete zunächst Unterrichtskurse, die spätersechs Abteilungen umfassten und gedruckt erschienen. Hinzu kamen einevollständige Sprachkunde und eine darauf basierende, denTaubstummenunterricht behandelnde Sachkunde. Darüber hinaus schrieb erTexte für taube Schüler, erstellte wissenschaftliche Aufsätze undberichtete über seine Erfahrungen in der Bildungsanstalt. Aufgrundzunehmenden Arbeitsanfalls wegen seiner Lehr- undVerwaltungstätigkeiten publizierte er danach deutlich weniger. Hensen legte Wert darauf, seinen Schülern Lebenspraxis durch Arbeit imHaushalt und Handwerk nahezubringen. 1818 eröffnete er daher eineDruckerei mit einer Verlagsbuchhandlung, die auf eigenes Risikowirtschaftete. Hinzu kamen später eine Weberei, eine Spinnerei, eineTischlerei, eine Drechslerei sowie weitere Werkstätten undKleinbetriebe, die Gewinne erwirtschafteten. So konnten vieleehemalige Schüler den eigenen Lebensunterhalt sichern. Hense legte als Institutsleiter die seinerseits bevorzugtenUnterrichtsinhalte und Methoden schriftlich fest. Sein VorgängerPfingsten hatte am Institut den Taubstummenunterricht eingeführt unddabei die Lautsprache nicht in den Mittelpunkt des Unterrichtsgestellt. Hense reduzierte den Anteil der Lautsprache weiter undlehrte stattdessen zunehmend Schriftsprache, Pantomime und dasFingeralphabet. Unterricht in Lautsprache ließ er nur den fähigerenSchülern in einem Umfang von maximal vier Wochenstunden erteilen. Mitdiesem Konzept wich er offensichtlich von seinen Theorien ab, die er1820 publiziert hatte. In seinen Schriften hatte er noch die Meinunggeäußert, dass die Lehrer primär das Sprechen lehren sollten. Durchdie Konzentration auf Schriftsprache, Pantomime und das Fingeralphabetkonnten die Schüler zwar mehr oder weniger schnell untereinanderkommunizieren, hatten jedoch keine optimalenKommunikationsmöglichkeiten außerhalb des Instituts. Die erlernteLebenspraxis kompensierte diesen Nachteil jedoch. Sonstiges Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Neben der Arbeit in der Taubstummenlehranstalt gründete Hensen 1816 inSchleswig die Friedrichsberger Spar- und Leihkasse mit undverantwortete bis Lebensende als einer von drei Administratoren derenKasse. Von 1830 bis zu seinem Tod beteiligte er sich im königlichenDirektorium der Schleswiger Irrenanstalt. Dabei setzte er sich dafürein, gewinnbringende Werkstätten einzurichten und weitereFabrikationen zu schaffen. Hense engagierte sich auch für unverschuldet notleidende Personen. Erverwaltete und vermehrte einige zum Teil große Stiftungen, die dasTaubstummen-Institut bekommen hatte und bemühte sich, die Mittelmöglichst wirksam einzusetzen. Er schuf eine Kasse für Witwen unterden am Institut beschäftigten Personen sowie weitereUnterstützungskassen, darunter eine für die Irrenanstalt. Von 1836 bis 1844 gehörte Hensen der Schleswigschen Ständeversammlungan. Er nahm politisch eine Position zwischen den gemäßigten Liberalen,denen er näher stand, und der Regierungspartei ein. Er arbeitete aktivpolitisch mit und war derart angesehen, dass die Versammlunggeschlossen seine Beerdigung besuchte. Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Am 26. Juni 1821 wurde Hensen zum Dannebrogsmann ernannt. Am 31. Juli1816 folgte die Ernennung zum Ritter des Dannebrogordens. Außerdembekam er einen Professorentitel verliehen. Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Rüdiger Porep: Hensen, Hans. in: Schleswig-HolsteinischesBiographisches Lexikon. Band 4. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster1976, S. 94-97 Normdaten (Person): GND: 116721480 | VIAF: 72152663 |Wikipedia-Personensuche Kategorien: Sonderpädagoge Pädagoge (19. Jahrhundert) Träger des Dannebrogordens Mitglied der Schleswigschen Ständeversammlung Person (Schleswig) Deutscher Geboren 1786

Quellenangaben

1 Wikipedia-25.11.2018-Hans-Jürgen Petersen
2 Wikipedia-25.11.2018-Hans-Jürgen Petersen

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