Notizen zu dieser Person
Im ältesten erhaltenen Grundbuch der Herrschaft Krummau über das Gericht Melm (Nr. 41, 1603-1622) ist sein Hof in Pichlern unter Fol. 166 beschrieben, Aufn. 282 ff. Der Hofwirt "Wondra" muß demnach 1603 außer seinem Teil noch 119 Schock 43 Groschen 4 Pfennige und 1/4 Heller an seinem Hof abzahlen. Empfänger sind die Erben nach Tods des Georg Kossnik, nämlich je 10 sß 7 g 2 d 1 h Erbanfall für Matthias (Mates), Stephan (Steffl) und Matthias (Matl) und je 55 sß 55 g 5 d 3/4 h Erbteil mit Erbanfall für die (unverheirateten) Waisen Thomas (Teml) und Philipp. Zu Thomas ist später notiert, daß er mit Erlaubnis geheiratet hat. Philipp wird bei den Ratenzahlungen an ihn als lahm/krumm bezeichnet (chromy). Bei ihm ist dann nach der letzten Ratenzahlung 1616 am 7.3.1616 eingetragen, daß er (insgesamt) 15 sß 21 g 5 d 1/4 h bekommen hat und, weil er von schlechter Gesundheit ist, die restlichen ihm zustehenden 40 sß 33 g 6 d 3/4 h (wie ist das gerechnet - ich käme auf 40 sß 34 g 0 d 2/4 h? Nachtrag: im nächsten GB Nr. 42 ist in Aufn. 334 f. dann die Summe 1620 so eingetragen: Philipp stehen noch 35 sß 34 g 1/2 h zu, die nun dem Andreas gehören; das Geld ist schon bezahlt und liegt beim Buch (= ist verrechnet im GB und liegt in der Waisentruhe)). Philipp hat sie dem Hofbesitzer Andreas übergeben; dafür ist dieser oder ein künftiger Hofbesitzer schuldig, ihn mit Speise und Trank etc. zu versorgen. 1616 hat Andreas damit alles abbezahlt. - Aus der Formulierung "außer seinem Teil" kann man schließen, daß Andreas Fink selbst auch erbberechtigt war. Vermutlich war er verheiratet mit der Witwe oder einer Tochter des Georg Kossnik. - Am 18.9.1619 ist eingetragen, daß Andreas gestorben ist. Sein Hof wird auf 300 Schock geschätzt, mit Vieh etc. auf 426. Der Viehbestand setzte sich zusammen aus 1 Zugstute zu 12 sß, 2 Zugochsen zu 30 sß, 2 dreijährige Jungochsen zu 5 sß, 4 Kühe zu 20 Schock, 2 Kühe zu 8 Schock, 3 Färsen zu 6 sß, 5 diesjährige abgesetzte (abgestillte) Kälbchen zu 5 sß, 5 Schafe zu 2 sß 30 g, 4 Schweine zu 5 sß. Das Erbe wird in 7 Teile zu je 60 sß 51 g 3 d geteilt. Es steht den Erben des Andreas zu, nämlich der Witwe Ursula und den Waisen Sebastian (Bostl) als Hofwirt, Matthias (Moczl), in 20 Jahren, Agnes, in 17 Jahren, Elisabeth, in 10 Jahren, Barbara, in 8 Jahren, Benedikt, in 5 Jahren (Ktomu gsau po Wondry Finka: Worssila wdowa, Bostl Sy: hospodarzem, Moczl we 20 lett., Angles Sy: we 17 lett., Alzbietta Sy: we 10 lett., Barbora Sy: we 8 Lett., Benedykt Sy: we 5 lett.). Ursula läßt aus Altersschwäche den Waisen Sebastian den Hof übernehmen. - Alle 5 Kinder des Andreas sind später lt. GB Nr. 42 verheiratet. - Auch im Urbar von 1585 (Aufn. 267) besitzt ein Wondra den Hof, sicherlich er. Er zahlt 54 Schock Steuerschatzung (höchster Wert in Pichlern: Georg Prix, der lt. Urbar 84 Schock zahlte und wohl den größten Hof dort besaß, der auch an erster Stelle genannt wird).
Heike
Neumair
