Andreas BRAUNBART

Andreas BRAUNBART

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Andreas BRAUNBART
Beruf Kleinhäusler (GB Fol. 3, spätere Hsnr. 97) Oberplan (Horní Planá), Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Barbara

Notizen zu dieser Person

Im GB Nr. 272, dem Kleinhäuslerbuch des Marktes Oberplan, aus dem Gebietsarchiv Wittingau, Abt. Krummau, ist in Aufn. 32 der Verkauf des Hauses Fol. 3 (= spätere Hausnummer 97 lt. GB Nr. 18 aus dem Stadtarchiv Oberplan, Aufn. 34) am Tag Georgii 1674 durch Johannes Khönigsreiter (später im Text auch Gimpelsreither genannt) an seinen Schwager Augustin Wenhardt eingetragen. Khönigsreiter verkauft sein eigen gehabtes Häuslein samt dem Wieslein, welches hinter dem Häusl ist, für 130 Schock an Wenhardt. Diesem wird 20 Schock abgezogen als Heiratsgut für sein Weib, so daß ihm 110 Schock zu zahlen verbleiben. Diese soll er in Raten bezahlen, und zwar 30 Schock an Georgii 1674, je 10 in den beiden nächsten Jahren, und dann immer 5 pro Jahr. Wenhardt zahlt 30 Schock als 1. Währung an Khönigsreiter 1674. 1675 zahlt er 10 Schock, und zwar 5 sß an Andreas PrauParth und 5 sß an Johannes Khönigsreiter. 1676 zahlt er wieder 10 Schock, und zwar 5 sß an seinen Schweher (= Schwiegervater) und 5 sß an Johannes Khönigsreiter. Ab 1677 zahlt er nur noch jährlich 5 sß, und zwar 1677 an seinen Schweher, 1678 an seinen Schwiger, 1679 an Johannes Königreiter, 1680 an Johannes Gimpelsreither. Auch die nächsten Raten gehen nur noch an diesen, ab 1686 dann an dessen Tochter Katharina. 1702 verkauft Augustin Wenhard, wie im Nachfolgeband Nr. 18 eingetragen ist, dann sein abbezahltes Haus an seinen Sohn Matthias. Ohne daß es im Text erwähnt wäre, kann man aus der Aufteilung der Raten erkennen, daß Königreiter sein Haus noch nicht völlig abbezahlt hatte beim Verkauf und Wenhard daher nicht nur an ihn, sondern auch an den Vorbesitzer zahlen mußte, dem noch ein Teil des Kaufpreises zustand (um gewöhnliche Schulden handelt es sich bei diesen 15 Schock, die Braunbart erhielt, nach meiner Meinung nicht, da sie in regelmäßigen Raten zu 5 Schock gezahlt wurden wie die anderen Hauskaufsraten). Dieser Vorbesitzer Andreas Braunbart war der Schwiegervater von Augustin Wenhardt; die Hochzeit mit Braunbarts Tochter Barbara ist im KB Oberplan verzeichnet. Auch im GB wird Braunbart als Schwiegervater (Schweher) bezeichnet, da 1676 zwischen Schweher und Königsreuter unterschieden wird, Schweher sich also auf Braunbart beziehen muß. Vermutlich war er auch der Schwiegervater Königsreuters, da dieser ja Wenhardts Schwager war (möglich wäre aber auch, daß Königsreuter mit einer Schwester Wenharts verheiratet war - im WB und GB prüfen, ob Adam Wenhardt eine Tochter hatte, die mit Königsreiter verheiratet war). Auch die Tatsache, daß Barbara Braunbart 20 Schock Heiratsgut zustanden, die vom Kaufpreis abgezogen wurden (als Schuld des Hausbesitzers) beweist, daß das Haus ihrem Vater gehört hatte. Königsreiter hatte das Haus demnach vom Vorbesitzer Braunbart erhalten und verkaufte es, weil er fortzog. Es gibt nämlich nur eine einzigen Taufeintrag im Oberplaner KB mit Johannes Königsreiter als Vater, danach kommt der Nachname im KB nicht mehr vor. In den 1690er Jahren heiratet ein Königsreiter aus Elhenitz in der Pfr. Oberplan. Tatsächlich gab es auch einen Johannes Königsreiter in Elhenitz: Ein Sohn Simon des verstorbenen Johannes Königsreiter von Elhenitz heiratet um 1700 in Elhenitz. Die KB von Elhenitz beginnen jedoch erst spät, so daß nicht mehr geprüft werden kann, seit wann Johannes Königsreiter dort lebte. - Ein Rätsel konnte durch den Ortsplan von Oberplan geklärt werden: Im Traueintrag bei der Hochzeit von Augustin Wenhardt und Barbara Braunbart 1674 wird Barbara als Tochter des Andreas Praunbarths von Pichlern und seiner Hausfrau Barbara bezeichnet. Im Waisenbuch Nr. 193 aus dem Jahr 1674 ist unter dem Dorf Honetschlag die Familie des verstorbenen Bauern Adam (= Wenhardt) vom Hof Fol. 59 eingetragen (Aufn. 54). Zu seinem Sohn Augustin heißt es hier, daß er 33 Jahre alt sei, ein Maurer auf der Wanderschaft, und geheiratet habe zu der Barbara, des Andreas Praunparts zu Oberplan ehel. Tochter, und "bleibt auf einem Heißel alda ansessig", verwilligt den 27. Januar 1674. Hiernach lebte Andreas Braunbart in Oberplan. Augustin Wenhardt besaß seinerseits lt. GB bis zum Tod das Haus Nr. 97 in Oberplan. Seine Kinder werden lt. KB aber alle in Pichlern geboren. Seine Frau stirbt dagegen auf der Draxl-Mühle. Diese drei voneinander abweichenden Ortsangaben gaben zunächst ein Rätsel auf, das erst durch die Katasterkarte von Oberplan gelöst werden konnte: Die Draxl-Mühle (Hsnr. 95) und das zu ihr gehörige Inhäusl Nr. 96 gehören noch zu Oberplan, liegen aber abseits des Ortes bei Pichlern; direkt neben Nr. 95 und 96 liegt das auch noch zu Oberplan gehörende kleine Haus Nr. 97 (vielleicht einst vom Grund der Draxlmühle abgetrennt?). Die Entfernung nach Pichlern beträgt weniger als einen halben km, die nach Oberplan mehr als einen km.

Datenbank

Titel Plechinger und Eibl, Fortsetzung
Beschreibung Fortsetzung der Dateien Plechinger, Eibl, Sippl
Hochgeladen 2024-03-28 16:19:41.0
Einsender user's avatar Heike Neumair
E-Mail wolf-heike@gmx.net
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person