Heinrich SCHERL

Heinrich SCHERL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich SCHERL
Beruf Stadtrichter 1524 Leipzig nach diesem Ort suchen
Beruf Baumeister 1525 Leipzig nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1475 Nürnberg nach diesem Ort suchen
Tod 21. September 1548 Leipzig nach diesem Ort suchen
Einbürgerung 27. April 1506 Leipzig nach diesem Ort suchen
Heirat 1507
Heirat 11. Februar 1522 Leipzig nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1507
Magdalena GRUNER
Heirat Ehepartner Kinder
11. Februar 1522
Leipzig
Anna BAUER

Notizen zu dieser Person

Nicht in seinen Söhnen,aber in den Seitenlinien bleibt Scherls Geschlecht noch lange in Leipzig

Religion: kath., später ev. Kam 1506 angeblich unbemittelt nach Leipzig. Er wurde am 27.04.1506Bürger und 1508 Mitglied der Kramer-Innung. Frühzeitig gelangte er. zu erheblichem Wohlstand und engagierte sich v.a.im Bergbau, im Hüttenwesen und im Silberhandel. Bereits 1510 gehörte er zu den Gläubigerndes Grafen Gebhardt von Mansfeld. 1513 war S. Teilhaber der Hasenthaler und 1524 - gemeinsam mit Jacob Welser - der Leutenberger Saigerhütte. 1529 zählte er mit mehreren Gesellschaftern, darunter Graf Albrecht von Mansfeld, zu den Mitinhabern einer der beiden Saigerhütten bei Eisfeld und kaufte 1535 u.a. mit Hieronymus Lotter die SaigerhütteLudwigstadt. Das Hauptkontor unter der Geschäftsführung von S. und Lotter wurde in Leipzig eingerichtet. 1548 betrug S.sKapitaleinlage 40.000 Gulden. In seinem Testament von 1548 werden insgesamt 164 ¼ Kuxeals Berganteile in den Revieren Annaberg (105), Buchholz (12 ¾), Marienberg (17 ¼), Joachimsthal (17) und weitere 12 ¼ in kleineren Revieren genannt. Daneben betrieb er in großem Stil einen „Seidengewandt- und Specereyhandel“ zwischen Nürnberg und Breslau (poln. Wrocław); 1548betrug die Kapitaleinlage 13.500 Gulden. Schon Jahre zuvor wurde S.s Vermögen nach einer Urkunde im Knopf des Thomaskirchturms von 1537auf 100.000 Gulden geschätzt. – Seine wiederholte Wahl in hohe Stadtämter zwischen 1521 und 1537 als Ratsherr, Stadtrichter und Baumeister sind Ausdruck seiner Position in der Stadt. Entscheidend dazu beigetragen hat zweifellos auch seinfrühes Bekenntnis zur Reformation. 1524 richtete S. gemeinsam mit anderen führenden Handelsmännern Leipzigs eine Bittschrift an Herzog Georg (der Bärtige), worin es um die Anstellung eines lutherischen Predigers in der Stadt ging, die natürlich auf Ablehnung stieß. Dennoch blieb S. von landesherrlichen Repressionen verschont. Unmittelbar nach dem Tod Herzog Georgs1539bekanntesich S. wieder öffentlich zur Reformation. Er setzte dem ersten lutherischen Superintendenten eine jährliche Rente aus und war 1540 Gastgeber Luthers, der in seinen Tischgesprächen vondem „schwer reichen Mann“ S. berichtete. – Als erfahrener Geschäftsmann nutzte S. die Säkularisation geistlicher Güter in Leipzig 1543 für eigene Interessen. VomStadtratbeauftragt zum Verkauf von Silbergerät und aller anderen Wertgegenstände von Leipziger Klöstern, erwarb er nicht nur verschiedeneKostbarkeiten für seine Familie, sondern v.a. den Grundbesitz des Thomasklosters und des Zisterzienser-Nonnenklosters St. Georg für insgesamt 6.975 Gulden. Die von S. auf dem Grund des ehemaligen Thomasklosters erbauten Wohnhäuser brachtenbis zuseinem Tod eine Wertsteigerungvon über 100 Prozent (1543 für 4.500 Gulden erworben, 1548 auf 9.600Gulden geschätzt). Insgesamt besaß S. nach eigenen Angaben in seinemTestament städtische Immobilien im Wert von 23.650 Gulden, mit einemWohnhaus in der Hainstraße für 5.000 Gulden und einem Wohnhaus in der Katharinenstraße für 4.000 Gulden, die ihn zum reichsten Grundbesitzer in Leipzig machten. – Zugleich bewies S. sehr großzügiges soziales Engagement. Er bedachte nicht nur seine zahlreichen Vettern, Neffen und andere weitläufige Verwandteinseinem Testament mit mehreren tausend Gulden, sondern stiftete darüber hinaus Gelder u.a. für durch einen Brand geschädigte Leipziger sowie die beiden Hospitäler. – Aufschlussreichsinddie von S. geknüpften familiären und geschäftlichen Beziehungen. Durch seine erste Ehe wurde er Schwager des Leipziger Großkaufmanns, Bergwerksunternehmers und vielfachenHausbesitzersMartin Leubel, der vor S. der reichste Handelsmann Leipzigs war. Seine zweite Ehe machte ihn zum Schwager des Leipziger Bürgermeisters Hieronymus Lotter; zu seinen Schwiegersöhnenzählten die Leipziger Handelsmänner Georg Fach, Peter Buchner, Ulrich Cantzler, Veit Straube, Greger Ulrich, Lorenz Mordeisen, der Nürnberger Großhändler Martin Pfinzing d.J. und der spätere kursächsische Kanzler Ulrich Mordeisen. Alle Genannten bzw. ihre Familien waren erfolgreich im Textilhandel zwischen Nürnberg, Leipzig und Schlesien tätig und beteiligten sich aktivimBergbau und Hüttenwesen. Nach S.s Tod und der unmittelbar folgenden Erbteilung verlor die Kaufmannsfamilie Scherl schnell an Bedeutung.

Quellenangaben

1 DGB Band 130 S. 55
Kurztitel: DGB Band 130 S. 55
2 Leipziger Goldschmiede aus fünf Jahrhunderten S.182
Kurztitel: Leipziger Goldschmiede aus fünf Jahrhunderten S.182
3 LP Braunschweig 3817
Kurztitel: LP Braunschweig 3817
4 Roth 3324
Kurztitel: Roth 3324
5 Thema M6: Das Testament des Leipziger Kaufmanns Heinrich Scherll (1475 - 1548)
Kurztitel: Thema M6: Das Testament des Leipziger Kaufmanns Heinrich Scherll (1475 - 1548)

Identische Personen

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Titel Familie von Rysel
Beschreibung
Hochgeladen 2021-01-31 17:43:13.0
Einsender user's avatar Thomas Von Ryssel
E-Mail tvr@boomcomp.de
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