<p><strong>Hermann von Lützelburg, Graf von Salm,</strong> (* um <a title="1035" href="https://de.wikipedia.org/wiki/1035">1035</a>; † <a title="28. September" href="https://de.wikipedia.org/wiki/28._September">28. September</a> <a title="1088" href="https://de.wikipedia.org/wiki/1088">1088</a> auf der <a title="Reichsburg Cochem" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsburg_Cochem">Reichsburg Cochem</a>), <a title="Stammliste des Hauses Salm" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Salm">Stammvater des Hauses Salm</a>, war ein Sohn des Grafen <a title="Giselbert (Luxemburg)" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Giselbert_(Luxemburg)">Giselbert von Luxemburg</a> und dessen Frau.</p> <p>Hermann von Salm wurde am 6. August 1081, während <a title="HeinrichIV. (HRR)" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(HRR)">Heinrich IV.</a> in <a title="Italien" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Italien">Italien</a> weilte, von den in <a title="Ochsenfurt" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ochsenfurt">Ochsenfurt</a> versammelten <a title="Sachsen (Volk)" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen_(Volk)">Sachsen</a> und <a title="Schwaben" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schwaben">Schwaben</a> als Nachfolger von <a title="Rudolf von Rheinfelden" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Rheinfelden">Rudolf von Rheinfelden</a> zum <atitle="Gegenkönig" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gegenk%C3%B6nig">Gegenkönig</a> gewählt. Erzbischof <a class="mw-redirect" title="Siegfried I. von Mainz" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_I._von_Mainz">Siegfried I. von Mainz</a> krönte ihn am 26. Dezember in <a title="Goslar" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Goslar">Goslar</a> zum <a title="Römisch-deutscher König" href="https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-deutscher_K%C3%B6nig">König</a>.</p> <p>Hermann von Salm beschränkte sich allerdings nur auf seinen Einflussbereich Sachsen und konnte sich somit auch nicht gegen Heinrich IV. durchsetzen. Selbst seine Verwandten, die einflussreichen und im Reich weit verbreiteten <a title="Wigeriche" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wigeriche#Die_Grafen_von_Luxemburg_(„Luxemburger“)">Luxemburger</a>, blieben ohne Ausnahme <a title="Römisch-deutscher Kaiser" href="https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-deutscher_Kaiser">kaisertreu</a>. Hermanns Plan, mit einem an der <a title="Donau" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Donau">Donau</a> versammelten Heer nach Italien aufzubrechen, wurde durch den Tod seines Hauptanhängers <a title="Otto von Northeim" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Northeim">Otto von Northeim</a> vereitelt. Als Heinrich 1085 mit Heeresmacht in Sachsen einrückte,flüchtete Hermann zu den <a title="Dänemark" href="https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4nemark">Dänen</a>, kehrte aber zurück. Mit Unterstützung des <a class="mw-redirect" title="Herzogtum Bayern" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bayern">Herzogs von Bayern</a>, <a title="Welf V." href="https://de.wikipedia.org/wiki/Welf_V.">Welf V.</a>, schlug er 1086 den Kaiser bei <a class="new" title="Bleichfeld (Seite nicht vorhanden)" href="https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bleichfeld&action=edit&redlink=1">Bleichfeld</a> am Main und gewann <a title="Würzburg" href="https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrzburg">Würzburg</a>. Sein Einfluss blieb aber weiterhin so gering, dass er für Heinrich zu keiner Zeit eine Gefahr darstellte.</p><p>Seiner Rolle als Schattenkönig, der nur ein Spielball in der Hand ehrgeiziger Großer war, überdrüssig, zog er sich 1088 in seine <a title="Erblande" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Erblande">Erblande</a> zurück und verlor noch im selben Jahr beim Kampf um <a title="Cochem" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Cochem">Cochem</a> das Leben. Er wurde in <a title="Metz"href="https://de.wikipedia.org/wiki/Metz">Metz</a> beerdigt. Die <a title="Brüder Grimm" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCder_Grimm">Brüder Grimm</a> überlieferten, dass Hermann von Salm von seinen Gegnern als „Knoblauchskönig“ oder „König Knoblauch“ verspottet wurde. In der Umgebung seiner Residenz <a class="mw-redirect" title="Eisleben" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eisleben">Eisleben</a> wuchs damals der Knoblauch.<sup id="cite_ref-1" class="reference"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Salm#cite_note-1"><span style="font-size: small;">[1]</span></a></sup> Auf diesen Spott führen Chronisten die Tradition des <a title="Knoblauchsmittwoch" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauchsmittwoch">Knoblauchsmittwochs</a> zurück.<sup id="cite_ref-2" class="reference"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Salm#cite_note-2"><span style="font-size: small;">[2]</span></a></sup></p> <p>Mitseiner Frau <a title="Sophia von Formbach" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_von_Formbach">Sophia von Formbach</a> hatte er folgende Kinder:</p> <ul> <li><a title="Hermann II. (Salm)" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Salm)">Hermann II. von Salm</a>,</li> <li><a title="Otto I. von Salm" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._von_Salm">Otto I. von Salm</a> und</li> <li>Dietrich von Salm.</li> </ul> <p><a href="https://adw-goe.de/en/digital-library/hoefe-und-residenzen-im-spaetmittelalterlichen-reich/gsn/rf15_IV-3757/?tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bq%5D%5Bdefault%5D=salm&tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bposition%5D=1">https://adw-goe.de/en/digital-library/hoefe-und-residenzen-im-spaetmittelalterlichen-reich/gsn/rf15_IV-3757/?tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bq%5D%5Bdefault%5D=salm&tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bposition%5D=1</a></p> <p>S. ist der vermutlich auf ein Wort keltischen Ursprungs zurückgehende Name eines Flüßchens im heutigen Belgien, Nebenfluß der Amel (<abbr title="französisch">frz.</abbr> Amblève). Im Einzugsbereich liegt die Ortschaft Viels. (wallonisch Viye Sam für »Alts.«) mit dem Ortsteil S.château (Arr. Bastogne, Provinz Luxemburg). Nach der (nicht mehr bestehenden) alten Burg von Viels. nannte sich das Geschlecht. Stammeltern sind Wigerich (<abbr title="gestorben">gest.</abbr> vor 919), <abbr title="Pfalzgraf">Pfgf.</abbr> von Lothringen, und Kunigunde von Hennegau. Die Wigeriche (Ardennergrafen) bildeten die Linien von Verdun, Bar und Luxemburg aus, die in der Geschichte der Mosel-Maas-Region im 10./11. <abbr title="Jahrhundert">Jh.</abbr> eine prägende Rolle spielten. Zum Zentrum einer neuen Herrschaftsbildung der Ardennergrafen wurde ab963 Luxemburg. An der Spitze der Stammliste der Luxemburger <abbr title="Graf">Gf.</abbr>en und <abbr title="Herzöge"><abbr title="Herzog">Hzg.</abbr>e</abbr> stand Siegfried I. (919-998),<abbr title="Graf">Gf.</abbr> im Moselgau. Dessen Enkel, Giselbert I. (1007-1059), wurde 1036 als <abbr title="Graf">Gf.</abbr> von S. (<em>Comes de S.o</em>) erwähnt. Er sicherte den Machtausbau des Geschlechtes der Luxemburger nach N gegen die benachbarte Abtei Stablo ab. Zu dauerhafter Herrschaftsbildung vom Tal des Flüßchens S. aus kam es hingegen nicht, da Giselbert selbst die <abbr title="Graf">Gf.</abbr>enwürde von Luxemburg, die Vogtei von Echternach und (wohl auch) von Sankt Maximin bei Trier erlangte. S<strong>ein jüngerer Sohn Hermann I. (<abbr title="gestorben">gest.</abbr> 1088), <abbr title="Graf">Gf.</abbr> von S., ist der<abbr title="eigentlich"> eigtl.</abbr> Begründer des Hauses. Er wurde im Sommer 1081 in Ochsenfurt zum<abbr title="deutsch"> dt.</abbr> Gegen<abbr title="könig">kg.</abbr> erwählt und am 26. <abbr title="Dezember">Dez.</abbr> dieses Jahres in Goslar gekrönt. Für eine dauerhafte Durchsetzung gegen seinen Konkurrenten Heinrich IV. erwies sich jedoch seine Machtbasis als zu schmal. Nach dem politischen Scheitern Hermanns und seinem frühen Tod folgte ihm sein Sohn Otto I. in der <abbr title="Grafschaft">Gft.</abbr> S. nach, die sich damit als Sekundogenitur des luxemburgischen <abbr title="Graf">Gf.</abbr>enhauses festigte. Die <abbr title="Graf">Gf.</abbr>en gelangten im Dienstder <abbr title="Bischof">Bf.</abbr>e von Metz zu Einfluß im lothringischen Raum. Hermann III. (1095-1138), ein Enkel des Gegen<abbr title="könig">kg.</abbr>s, kam durch Heirat in den Besitz von Gütern am Westabhang der Vogesen.</strong> Seit 1126 Vogt der Benediktinerabtei St. Pierre in <span class="inline_ref">→ Senones</span>, begründete er die <abbr title="Grafschaft">Gft.</abbr> Obers. im Vorland der Vogesen, zunächst ein Nebenland des Ursprungsgebietes Nieders. (Alts.) zwischen Ardennen und Eifel. Unter den Nachkommen Heinrichs I. (<abbr title="gestorben">gest.</abbr> 1170) kam es zur endgültigen Landesteilung. Heinrich II. (<abbr title="gestorben">gest.</abbr><abbr title="circa"> ca.</abbr> 1200) erhielt Obers., während Nieders. an denSchwiegersohn Heinrichs I., Friedrich II. von <span class="inline_ref">→ Vianden</span>, gelangte. Fortan bestanden zwei <abbr title="Graf">Gf.</abbr>enhäuser von S., die sich ganz verschieden entwickelten. Diese eigenartige Doppelung bildet das<abbr title="eigentlich"> eigtl.</abbr> Charakteristikum in der Geschichte S.s, dessen <abbr title="Graf">Gf.</abbr>entitel von zwei adligen Häusern geführt wurde, die keinerlei Verwandtschaftsbindung aufwiesen. Nieders. gelangte nach dem Erlöschen des Hauses <span class="inline_ref">→ Vianden</span> an die Herren von Reifferscheid(t), die sich ab 1460 auch <abbr title="Graf">Gf.</abbr>en von S. nannten. Obers. teilte sich im 15. <abbr title="Jahrhundert">Jh.</abbr> in eine ältere und eine jüngere Linie. Die jüngere Linie erlosch <abbr title="im Jahre">i.J.</abbr> 1600, ihr Besitz fiel an die <abbr title="Herzöge"><abbr title="Herzog">Hzg.</abbr>e</abbr> von Lothringen. Obers. älterer Liniebestand bis 1475. Die Güter und der Titel der <abbr title="Graf">Gf.</abbr>en von S. gingen an die → Wild- und Rheingrafen als Erben von Obers. älterer Linie über, deren Nachkommen die späteren <abbr title="Fürst">Fs.</abbr>en von S. waren und sind.</p>