Notizen zu dieser Person
Nachname wechselt in den Büchern zwischen Grimmel und Gressing. Gressing war der Hofname, Grimmel der eigentliche Familienname. - Sterbealter lt. KB 80, lt. MB 62 Jahre. War bei seinem Tod 1675 tatsächlich älter als 62, da sein ältestes noch lediges Kind im MB von 1657 bereits 24 Jahre alt ist und er den Hof lt. GB 1625 übernommen hatte. Im BB 1669-71, wo erstmals Altersangaben für die Eltern eingetragen sind, wird sein Alter mit 50 Jahren angegeben, wohl geschätzt. Im nächsten BB von 1674 ist er 61 Jahre alt. - Lt. GB Nr. 9, Aufn. 229 ff., gehörte der Hof Fol. 82 in Soletin im Jahr 1585 Veit Kregsin, der ihn, wenn ich die Stelle richtig verstehe, von Jakob Rauscher (Raussar) eingetauscht hatte (dieser besaß 1586 den Hof Fol. 90 in Soletin, anscheinend Veit Gressings früheren Hof - oder ging es beim Tausch nur um das im Text auch genannten Totenfallrecht? Noch mit Wörterbuch genau übersetzen.). 1592 ist eingetragen, daß Veit Kregsin gestorben ist. Der Hof wird auf 230 Schock geschätzt. Dann heißt es: "ktomu neboztikowy zustalj dluzenj": dies betrifft Bartholomäus Witrniedl in Repeschin auf dem Hof Fol. 33 mit 63 Schock Grundgeld (unter Fol. 33 ist in Aufn. 92 1586 Veit Kregsin als Besitzer dieses Hofes eingetragen! Er hat ihn schon abbezahlt und verkauft ihn 1690 dem Bartholomäus (Partl) Witr Nydl für 100 Schock. Dieser zahlt an ihn ab, ab 1592 an seine Witwe Anna, dann an deren neuen Mann Bartholomäus Gressing), dann mit 17 Schock Andreas Wagner "syn geho" - also Sohn des Veit? - auf dem Hof Fol. 92 in Soletin (dieser wird unter Fol. 92 Andreas Kregsin genannt, könnte also tatsächlich der Sohn des Veit gewesen sein) und mit 9 Schock Martin (Mertl) Kresing "tez syn geho", also auch ein Sohn von ihm, auf dem Hof Fol. 85 in Soletin. Falls die Stelle so zu übersetzen ist, daß der verstorbene Veit Gläubiger war, hatten die genannten Personen diese Schulden an ihn zu zahlen. Erben des verstorbenen Veit sind je zur Hälfte seine Witwe Anna und die Herrschaft, letztere wohl wegen des Totenfallrechts - weshalb die oben angeführten Söhne, wenn es denn seine Söhne waren, nichts erben, ist mir nicht klar; eventuell waren sie schon abgefunden worden. Die Witwe Anna nimmt den Hof 1592 an und zahlt 60 Schock an. Ab 1593 zahlt Barthomäus Gresing, der die Witwe Anna geheiratet hat (unklar bleibt, ob er bereits vor der Hochzeit den im Ort und Umgebung recht häufigen Namen Gressing führte oder erst nach der Hochzeit als Hofname). 1599 hat Bartholomäus Gresyng den Hof abbezahlt. 1611 ist eingetragen, daß Bartholomäus Kresing gestorben ist. Der Hof wird mit Grund auf 80 Schock geschätzt, mit noch dazukommenden Werten auf 153 sß 33 g. Erben sind je zur Hälfte die Herrschaft und die Witwe Anna (unklar, ob es dieselbe Anna von 1592 ist, vermutlich schon, da keine Kinder erwähnt sind). Die Witwe Anna heiratet Lorenz Apst, der danach Lorenz Gresing genannt wird. Dieser zahlt noch 1623 eine Rate, dann heißt es 1625, daß er gestorben ist. Der Hof wird auf 80 Schock geschätzt, mit Vieh etc. auf 160 sß 18 g. Erben sind die Witwe Dorothea, also eine zweite Frau des Apst, und die Waise Magdalena. Die Herrschaft erbt nicht mehr mit, wohl weil es eine Waise gibt (oder hat sich das Totenfallrecht in dieser Zeit geändert?). Jakob Grymel von Zuderschlag heiratet die Witwe Dorothea und zahlt den Preis ab. Leider endet die Seite unten mit der Rate 1627, die nächste Seite mit der Fortsetzung fehlt. Im ältesten erhaltenen (oder online gestellten) WB Nr. 52 von 1629 ist unter Soletin in Aufn. 31 die Waise Magdalena nach dem verstorbenen Lorenz Kreysing verzeichnet. Sie ist klein und lebt bei der Mutter. 1636 im WB Nr. 54 wird ihr Alter mit 9 Jahren angegeben, was nicht stimmen kann, sie lebt beim Stiefvater. So auch in den folgenden Jahren bis 1644. 1647 ist sie auch noch im WB eingetragen mit dem Zeichen dafür, daß man sie verdingen soll (Aufn. 43). Im nächsten WB 1648 fehlt sie. - In Zuderschlag gab es lt. GB Nr. 10. Aufn. 110 ff., nur die Familie Grimmel auf dem Hof Fol. 32 (Matthias Griml, der den Hof um 1590 seinem Sohn Martin übergab). Vermutlich stammte Jakob aus dieser Familie; er könnte altersmäßig ein Sohn dieses Martin gewesen sein. - Im nächsten GB Nr. 20 ist der Hof unter Fol. 20 beschrieben (Aufn. 250 ff.). Jakob Kryml hat 1653 noch 26 sß 37 g 3 1/2 d abzuzahlen. Er zahlt alles an die Waise Magdalena nach Lorenz Apfl. 1657 hat er den Hof abbezahlt. Am 5.5.1676 ist eingetragen, daß Jakob gestorben ist. Er hat aber vorher noch mit reifem Verstand den Hof samt völliger Winteraussaat und aller Zugehör im Beisein des Geschworenen "Steffl" Zimermahn und zweier Nachbarn seinem Tochtermann Jakob Waschenpölz für 175 Schock anzunehmen und die Erben nachfolgendermaßen auszuzahlen verschafft. Die unverheirateten Waisen "Maredl" (gemeint ist "Martl") und Barbara erhalten je 15 Schock zusätzlich (außer der Teilung), ebenso auch die verheiratete Maria Anna wegen geleisteter Treue 5 Schock. Damit erhalten in der Teilung: die verheiratete Maria Anna zusammen mit dem Vorbehaltenen: 33 Schock, die verheiratete Apollonia 28 Schock, der verheiratete "Christl" 28 Schock, der ledige Waise "Mertl" samt dem Vorbehaltenen 43 Schock und die ledige Waise Barbara desgleichen 43 Schock.
Heike
Neumair
