Franz Carl MERTENS

Franz Carl MERTENS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz Carl MERTENS
Beruf Citizen of Bremen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. April 1764 Deutschland, Bielefeld, Detmold, North Rhine-Westphalia, Germany nach diesem Ort suchen
Bestattung Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 19. Juni 1831 Deutschland, Bremen, Bremen, Germany nach diesem Ort suchen
Heirat 10. Juni 1790 Hamburg, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
10. Juni 1790
Hamburg, Deutschland
Margarethe Elisabeth MILOW

Notizen zu dieser Person

Prof. Dr.,

Prof. Dr.,

studierte in Halle, Vorsteher der Handelsschule in Bremen. Bedeutender botaniker, besodners Algenkunde- von internationalem Ruf. Seine Sammlungen wurden nach seinem Tode nach petersburg verkauft - an die Regierung.

Prof. Dr.,

studierte in Halle, Vorsteher der Handelsschule in Bremen. Bedeutender botaniker, besodners Algenkunde- von internationalem Ruf. Seine Sammlungen wurden nach seinem Todenach petersburg verkauft - an die Regierung.

Lebenslauf von Professor Franz Carl Mertens[1][i] in Bremen

Verfasst von: Erik Samuelson

 

 

 

 

Die nachstehende Lebensnotizen entnehme ich einer von Johann Carl Mertens[2], Sohn des Professors, herausgegebener Biographie:

Vom Schicksal schien er bestimmt, dem Soldatenstande anheimzufallen, da sein Vater Clamor Mertens Feldwebel in preußischen Diensten war, der 1763 beim Hubertusburger Frieden seinen Abschied erhalten hatte und „zur Belohnung seiner langen treuen Dienste an der Bielefelder Accise mit 8 Thalern monatlichen Gehalts allergnädigst cenferiert worden war.“

Große Sorge hat die Familie lange Zeit gehabt, dass Franz Carl wegen seines großen Wuchses unter die Soldaten Friedrich Wilhelms I. gesteckt würde, und einmal ist es nahe daran gewesen, doch gingder Kelch vorüber. Noch nicht 15 Jahre alt musste er selbst Unterricht geben, um zu den Kosten seines eigenen Unterrichts beitragen zu können. Durch tätige Unterstützung von Freunden konnte er eine gute Ausbildung genießen. Ein treuer Gönner ist ihm der Kriegskommissar Bayer gewesen und geblieben. 1781, 17 Jahre alt konnte er die Universität Halle beziehen. Deralte Vater sagte ihm zum Abschied nur: „Ich bitte dich, Franz Carl, komme mit unbeflecktem Herzen zurück.“ Auf der Reise dahin hatte er gefährliche Abenteuer durch Zusammentreffen mit Werbern und verlotterten Studenten, durch einen energischen Postmeister wurde er aus den Händen derselben befreit. Auf der Universität war beständige Geldnot. Er bat seinen Vater,seine Schmetterlingssammlung für 5 Thaler zu verkaufen. 1784 erhielt er durch seinen Freund Hoffbauer einen Ruf nach Wandsbeck, „um daselbst im Hause des durch mehrere freisinnige theologische Schriften bekannten Pastor Milow eine Informatorstelle mit 140 Thalern jährlichen Gehalts und freier Station zu übernehmen. Wer war glücklicher als Mertens!“

Aber er erschrickt, als er sieht, dass er in einer Pensionsanstalt ist, wo junge Leute aus den ersten Hamburger Familien erzogen werden. Er will abreisen, da er durch die Tür tadelnde Worte Milow´s gehört hat. Doch dieser prüft ihn näher, gewinnt ihn lieb und behält ihn. Hier bekundete sich sein späteres eminent entwickeltes Sprachtalent. Er blieb dort drei Jahre und wurde 1787 sehr jung Rector einer reformierten Schule inBielefeld. Er sollte noch immer Prediger werden, bestieg auch die Kanzel, konnte aber seine Abneigung nicht überwinden und blieb im Lehrfach. 1787 hielt er um die Hand der ältesten Tochter Milow´s an, da er der Neigung derselben sicher war, und wurde angenommen. 1788 wurde Mertens durch Pastor Meisteraus Bremen aufgefordert, dort einevacante Stellung am Pädagogium anzunehmen und tat dies. Die Schule in Bremen war in einem Zustande der Versunkenheit und zu ihrem späteren Aufschwung hat Mertens das Größte beigetragen. Im Sommer 1790 konnte er seine Braut heimführen. Diese blühende 17jährige Frau fand sich schwer in den Contrast zwischen dem waldreichen Wandsbeck und der engen dunklen Catharinenstraße in Bremen. Freud und Leid wechselten in den nächsten Jahren, Nahrungssorgen, Anfeindungen, Krankheiten und Todesfälle wechselten mit Freuden ab. Rechnen war Mertens schwächste Seite. Seine Lieblingsbeschäftigung war die Botanik. Der Besitzer eines schönen Vorwerks in Bremens Nähe, Dr. Schultz, befreundete sich mit ihm und hier konnte er seine Studien machen. Er hatte ein Herbarium, da bescheiden war gegen das bei seinem Tode hinterlassene, welches 30.000 Arten zählte. Eine Reise nach Cuxhaven zu den Verwandten seiner Frau gab ihm Gelegenheit dasWeltmeer zu sehen, Algen kennenzulernen. Im Jahre 1800, nachdem die finanziellen Verhältnisse sich gebessert hatten, zog er nach Walle. Bewegte und schwere Zeiten brachten natürlich die Jahre 1801-1813, in welchen der bedeutende bremische Senator Smidt[3] ans Ruder des Scholariats kam. Die Schule litt sehr, und im Privatleben waren Sorgen wegen Aushebung der Söhne für die Armee Napoleons aufregend, doch es ging der Kelch vorüber. Im Jahre 1804 war er zum Mitdirector des Museums gewählt worden, bei dessen Neubau er besonders tätig war. Die Universität Halle sandte ihm im Jahre 1806 das Diplom eines Doctoris der Philosophie. Von einem englischen Verehrer Dawson Turner und von einem Schüler Nicolaus Gossler in Hamburg wurden ihm aus Dankbarkeit größere Geldsummen aufgedrungen. Edel war die Tat eines Dr. Bicker, des Arztes und Hauptfreundes von Mertens, der, während Mertens schwer krank war, einen zurückgekommenen Wechsel für ihn einlöste. Nach Reorganisation der Schulen in Bremen wurde er 1817 Vorsteher der Abteilung, welche „Feudalschule“ genannt wurde. Seine botanischen Studien setzte er stets fort und sagte einmal: „Welche wichtigeRolle spielt doch die Botanik in dem Gang meines Lebens, wie verbreitet sie Heiterkeit über die trüben Momente meines Daseins“. 1815 kam von Elba das neue Ungewitter[4]. Deutschlands Jugend eilt zu den Fahnen und mit ihr Mertens jugendlicher Sohn. Nach dem Einzug in Paris eilt dieser junge Mann mit Urlaub zu den Studierstuben der Gelehrten und bringt dem Vater botanische Schätze mit, auch von England. Nachdem die Ruhe der Welt hergestellt ist, macht Mertens eine interessante Reise nach Frankreich und England, um in den Schätzen naturhistorischer und botanischer Sammlungen in Paris und London die Lücken seines Wissens auszufüllen. Ein herber Schlag war der Diebstahl von Manuskripten, die das Resultat 18jähriger Arbeit waren. Ein kleiner Teil wurde bei einem Kunsthändler in Vegesack wiedergefunden. Sein Werk „Die Flora Deutschlands“, 1817angefangen von seinem Freunde Dr. Koch nach seinem Tode beendet, ist von Bedeutung für die botanische Welt gewesen. Mertens hat noch ein englisches Ergänzungs-Wörterbuch bearbeitet.

Der vorhin erwähnte Sohn Dr. Heinrich Mertens schloss sich einer russischen Weltumseglungsexpedition an, welche 1826 unter Capitän, später Admiral v. Lütke unternommen wurde. Die Berichte der Reisenden übertrafen kühnste Erwartungen. Der Vater schrieb: „Sollte ich es wohl erleben, von Deinen Schätzen noch etwas zu bekommen? ‚“Er kam zurück und arbeitete mit glühender Leidenschaft andiesen Schätzen. Da wird ihm im Frühling 1830 der Antrag gemacht, sich einer Expedition nach Island anzuschließen. Der Vater, obgleich ihn ein unheimliches Gefühl beschleicht, gibt seinen Segen. Er trennt sich von der Gattin mit der Hoffnung, bald gesund zurückzukehren. Aber es kam anders. Im selben Augenblick, als er aus Cronstadt segelt, fährt sein Bruder Carl in den Hafen ein, um mit seiner Familie nach Petersburg überzusiedeln. Die Brüder sehen sich diesmal nicht, aber nach drei Monaten kehrt Heinrich zurück, um in den Armen des Bruders zu sterben. Von der Erschütterung, den dieser Todesfall gebracht, hat Professor Mertens sich nicht mehr erholt. Im Jahre 1831 schreibt er in seinem Tagebuch:

Folge du willig dem Schicksal!-

Und willst du nicht folgen,

Du musst!“ Horaz

      

Es trieb ihn unaufhörlich, seine Bücher und sein Herbarium zu ordnen. Am 29. Mai 1831 schrieb er: „Heute verzeichnete ich die letzten Bücher und erledigte damit eine erfreuliche Arbeit.“ Am 18 Juni hatte er die letzte Freude, einen jüngsten Sohn von einer ostindischen Reise glücklich heimkehren zu sehen, am 19. Juni ist er sanft entschlafen. Für sein Herbarium hat sich leider in Deutschland nicht genügendes Interesse und Verständnis gezeigt und ist es nach St. Petersburg für 25.000 Rubel verkauft worden.



 

[1] *03.04.1764 +19.06.1831

 

 

[2] *16.05.1791 +21.06.1854

 

 

[3] Johann Smidt (* 5. November 1773 in Bremen; † 7. Mai 1857 ebendort) war ein bedeutender Bremer Politiker, Theologe und Gründer von Bremerhaven. Patenonkel von Heinrich Christian Tölken.Bremen und Bremerhaven haben ihren großen Bürgermeister vielfach geehrt: ein Denkmal in Bremerhaven, eine Statue im Bremer Rathaus, Straßen, eine Brücke, eine Kirche und eine Schule sind nach ihm benannt. Doch die Erinnerung an ihn ist nicht ungetrübt: Smidt war ein Antisemit – seine diplomatischen Fähigkeiten hat er auch dazu eingesetzt, die Juden aus Bremen zu vertreiben. Indem er nur ein einziges Wort in einem wichtigen Vertrag ändern ließ.

 

 

[4] 11. April 1814 wurde die Insel als souveränes Fürstentum Napoleon übertragen, der am selben Tag als Kaiser der Franzosen abdankte. Napoleon landete auf Elba am 4. Mai 1814 und nahm hier als Herrscher über rund 10.000 Einwohner umfangreiche Reformen in Angriff (Napoleons Regierungssitz). Bereits am 26. Februar 1815 floh er aber wieder von seinem Exil auf der Insel Elba und kehrte nach Frankreich zurück. Im Wiener Kongress wurde Elba dem Herzogtum Toskana zugeschlagen und gelangte mit diesem 1860 an das vereinte Königreich Italien.

 

 



 

[i]Franz Karl Mertens (auch Franz Carl Mertens) (* 3. April 1764in Bielefeld; † 19. Juni 1831 in Bremen) war ein deutscher Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Mert.“.Mertens war der Sohn von Clamor Mertens, ein verarmter Adeliger, so dass kein Geld für seine Schulbildung vorhanden war. Er wurde zunächst zuhause und später zusammen mit dem Sohn eines Stadtbeamten unterrichtet. Später konnte er einige Wohltäter finden, die ihm ein Studium der Theologie und Sprachen an der Universität Halle erlaubten. Nach seinem Studium wurde ihm eine Stelle als Lehrer an der Handelsschule in Bremen angeboten. Er wurde später Professor und Vorsteher der Schule. Hier entdeckte er seine Liebe zur Botanik. Er befreundete sich mit Albrecht Wilhelm Roth (1757–1834), einem Oldenburger Physiker und Botaniker. Zusammen unternahmen die beiden mehrere Reisen durch Europa bis nach Skandinavien, um Pflanzen zu sammeln. Mertens beschrieb neue Algen und illustrierte alle Algen in Roths drittem Band der Catalecta botanica (1806). Zusammen mit Wilhelm Daniel Joseph Koch aus Erlangen veröffentlichte er die dritte Auflage der fünfbändigen Flora Deutschlands von Johann Christoph Röhling. Skizzenbücher und Briefe Mertens' erwarb 1962 die Hunt Botanical Library. Unter den 263 erhaltenen Briefen von und an Mertens ist die Korrespondenz mit Carl Adolph Agardh, Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent, Augustin-Pyrame de Candolle und Adelbert von Chamisso erwähnenswert.

 

Ihm zu Ehren benannte Albrecht Wilhelm Roth die Gattung Mertensia aus der Familie der Rauhblattgewächse (Boraginaceae).

 

 

Quellenangaben

1 Ortsfamilienbuch Bremen und Vegesack
Autor: Die MAus e.V.
 Konfession: EV Stata 7903/Civ.Reg.S. 265 Alter: 67J Stata 7903/Civ.Reg.S. 265 Beruf: Kaufmann
2 Brouwer
Autor: Erich Brouwer
 MyHeritage.com Familienstammbaum  Familienseite: Brouwer Familienstammbaum: dave
3 Reichardt Ros Web Site
Autor: Marc Reichardt Ros
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: Reichardt Ros Web Site Familienstammbaum: Reichardt Ros Family Tree
4 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
5 FamilySearch Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der FamilySearch Stammbaum wird duch MyHeritage unter Lizenz von FamilySearch International, der weltgrössten Genealogie Organisation, veröffentlicht. FamilySearch ist eine nonprofit Organisation gesponsert von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen Kirche).
6 Biographical Summaries of Notable People
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 The records in this collection vary in what data items are present and one will find information on various aspects of the subject persons including names, biographical descriptions, nationalities, birth dates, birth places, death dates, death places, relatives, spouses, children, professions, nationalities, and educational attainment. The information in this collection has been compiled from Freebase (under CC-BY) and Wikipedia (under the GNU Free Documentation License).
7 Tölken Web Site
Autor: Christian Tölken
 

MyHeritage-Stammbaum

Familienseite: Tölken Web Site

Stammbaum: 195117941-10
8 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.

Datenbank

Titel Familie Toelken
Beschreibung Bremer Familienverbindungen Europa und alle Welt.
Hochgeladen 2021-04-26 18:14:08.0
Einsender user's avatar Christian Tölken
E-Mail christiantoelken@web.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person