Joseph Johannes Arnold HACHEZ

Joseph Johannes Arnold HACHEZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Joseph Johannes Arnold HACHEZ
Beruf Kaufmann in Bremen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 1. Juni 1828 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Geburt 24. Mai 1828 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Bestattung Januar 1901 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 4. Januar 1901 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Wohnen 1828
Heirat 13. August 1862 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
13. August 1862
Bremen, Deutschland
Magdalene Christine Louise WAETJEN

Notizen zu dieser Person


http://www.hachez.de/

Joseph Johannes Arnold Hachez:
Wohltäter und erfolgreicherKaufmann

Das achte Kind von Joseph Johann und Anna Elisabeth Hachez war ein Sohn: Philipp Joseph Andreas (* 1. 12. 1795). Er taucht lange Zeit später ­ im Jahre 1949 ­ als Friedrich JosephAndreas Hachez in der Broschüre "Die Geschichte der St. Marienschule in Bremen", geschrieben von Bernard Schnieders, dem langjährigen Rektor der Schule, auf. Schnieders zitierte hier aus einem Artikel(8) im "Ansgarius", der katholischen bremischen Sonntagszeitung, vom Jahre 1933. Dabei machte er aus Philipp Friedrich ­ vielleicht hat er dabei an den Autoren des Artikels Friedrich Hardinghaus gedacht ­ und sorgte so bei vielen nachkommenden "Hachez-Forschern" für Verwirrung,weil diese nirgendwo in den alten Kirchenbüchern einen Friedrich Joseph Andreas Hachez gefunden haben.

Doch zurück zu Philipp Joseph Andreas Hachez. Er wurde Kaufmann wie sein Vater Joseph Johann und betrieb in der Martinistraße 23 (später Buchtstraße 36) einen Linnenhandel. Geheiratet hat er Antoinette Casparine Nölker aus Münster. Drei Kinder hatte das Ehepaar Philipp Joseph Andreas und Antoinette Casparine Hachez: Das erste war ein Mädchen namens Elisabeth JosephineClara Caroline (* 6. 11. 1824), danach folgten zwei Knaben, und zwar Franz Felix Peter Arnold (* 22. 10. 1826) und Joseph Johannes Arnold Hachez, geboren am 24. Mai 1828.

Der Vater starb schon fünfeinhalb Jahre nach der Geburt seines jüngsten Sohnes, nämlich am 16. Dezember 1833 im Alter von 38 Jahren. Dass vor allem sein jüngster Sohn sehr an dem Vater gehangen hat und unter diesem frühen Verlust gelitten hat, dokumentiert ein späteres Schreiben (9) von Joseph Johannes Arnold Hachez. Zunächst machte auch er seinen Werdegang als Kaufmann wie alle Hachez-Söhne. Joseph Johannes Arnold Hachez trat in die Reederei und Überseehandlung D. H. Wätjen ein, die zeitweilig mit 120 Segelschiffen Europas größte Reederei war Bei Wätjen machte der ehrgeizige und begabte junge Mann schnell Karriere und wurde Prokurist (10).

Joseph Hachez war, wie schon erwähnt, seinen Eltern in großer Liebe verbunden und blieb deshalb auch nach dem Tode seiner Mutter im Jahre 1854 noch über ein Jahr im Elternhaus in der Buchtstraße wohnen. Erst 1856 bezog er ein Haus in der Contrescarpe und wechselte später zum Herdentorsteinweg 1a. Sein Weg zur Arbeit war jedes Mal nicht sehr weit, denn das "Contor" des Handelshauses und der Reederei D. H. Wätjen & Co. befand sich in der Papenstraße (später entstand an der Stelle mit das Lloyd-Gebäude).

1858 wurde Joseph Johannes Arnold Hachez Teilhaber der florierenden Firma D. H. Wätjen. Er war nun ein angesehener und vermögender Bremer Bürger. Von seinem Status profitierten auch seine älteren Geschwister Elisabeth Caroline ClaraJosephine und Franz Felix Peter Arnold. Diese beiden hatten nach dem Tod der Mutter noch kurze Zeit den Linnenhandel in der Buchtstraße weiterbetrieben, bis der "kleine Bruder" ihnen andere Perspektiven eröffnete.

Elisabeth Hachez heiratete am 9. Mai 1857 Ernst Friedrich Wilhelm Heinrich Louis Delius, Geheimer Regierungsrat und später Landrat zu Mayen. Die Familie zog zusammen mit den beiden Geschwistern von Lous Delius auf den Stammsitz der Familie, die Abtei (Maria) Laach, die zu der Zeit säkularisiert war. Dort bewohnten alle drei Delius-Familien jeweils 13 Zimmer. In Laach wurden auch drei der acht Kinder, die Louis und Elisabeth Delius zusammen hatten, geboren. Ludwig, ein Sohn von Elisabeth Delius, geb. Hachez, heiratete später in Bremen Henriette Wätjen, eine Tochter des Reeders und Kaufmanns Diedrich Heinrich Wätjen. Dies war die zweite Verbindung Hachez/Wätjen, wenn auch über dem Umweg Delius.

Franz Felix Peter Arnold Hachez ging auf Vermittlung seines BrudersJoseph nach Amerika, und zwar nach New York, möglicherweise in eine Niederlassung des Handelshauses Wätjen. Gewohnt hat Franz in der amerikanischen Metropole in der Pension von Amalie Wormsaus Köln, deren Tochter Maria er in der Neuen Welt am 17. November 1859 heiratete. Das erste Kind der Eheleute Hachez, ein Sohn namens Joseph, wurde noch in New York geboren. Danach kehrte die Familie nach Deutschland zurück und Franz Hachez ließ sich in Dresden als Kaufmann nieder, wo auch seine Tochter Amalie das Licht der Welt erblickte. Seine Nachkommen leben heute noch in Deutschland, wo seine Urenkelin Maria im Jahre 2000 die einzige verbliebene Hachez-Namensträgerin ist.

Am 23. August 1862 heiratete Hachez im Alter von 34 Jahren Magdalene Christine Louise Wätjen, die Tochter des Firmenchefs Christian Heinrich Wätjen. Als die Hochzeit gefeiert wurde, war Karoline Leontine Frederike Maria, die Frau seines Cousins Hermann Constantin, im sechsten Monat schwanger. Im November sollte sie ihr sechstes Kind zur Welt bringen, von dem später noch die Rede sein wird.

Dass Joseph Johannes Arnold Hachez in seiner Arbeit bei Wätjen aufging, dokumentiert ein Schreiben von ihm an seinen Schwager Heinrich Wätjen, der sich damals in New York aufhielt: "Im Geschäft ist immer vollauf zu tun, und mit Ausnahme der Sonntage, auf die ich mich immer wie ein Schulkind freue, arbeitet man Tag und Nacht von morgens bis abends in ununterbrochener Anstrengung." Diese Anstrengungen zahlten sich auch in barer Münze aus: Der Gewinnanteil für Hachez "erhöhte sich 1864von 10 auf 12 Prozent". Nach dem Tode seines Schwiegervaters Christian Heinrich Wätjen schied auch Hachez "per 31. Dezember 1887 auf eigenem Wunsch aus der Firma aus"(11).

Die Ehe von Joseph Johannes Arnold Hachez und seiner Frau Magdalene Christine Louise blieb kinderlos. Vielleicht war das ein Grund mit für die Güte und Großzügigkeit, mit der die beiden karitative und kulturelle Einrichtungen unterstützten: Zusammen mit seinem Schwiegervater "Christel" Wätjen war Hachez 1878 Förderer des Neubaus des St.-Joseph-Stiftes, dessen Vorstandsmitglied er auch lange Jahre war(12). Außerdem gehörte er dem Kirchenvorstand der Gemeinde St. Johann an.

Als die katholische Gemeinde in Bremen aufgrund der industriellen Entwicklung und der damit verbundenen Zuwanderung von ­ überwiegend katholischen ­ Arbeiterfamilien nach Bremen 1894 die Gründung einer zweiten Kirche in Bremen vorangetrieben hatte, stellte sich deren Finanzierung als sehr schwierig dar. Helfer in der Not war da 1897 Joseph Hachez: Er spendete der St.-Johannis-Kirche "im Andenken an seine geliebten Eltern" 100 000 Mark, wovon ungefähr 70 000 Mark für den Bau der Marienkirche in Utbremen verwendet werden sollten.

Zwei Jahre später spendete Hachez erneut: Für den Neubau des Waisenhauses, das von der Gartenstraße (heute Kolpingstraße) zur St.-Magnus-Straße verlegt werden sollte, stellte er weitere 50 000 Mark zur Verfügung, außerdem 30 000 Mark für die Ausstattung der Marienkirche. Joseph Hachez bat in seinem schon erwähnten Schreiben an den Kirchenvorstand, "meinen Namen als Geber möglichst geheimzuhalten, denselben aber keinesfalls öffentlich werden zu lassen"(13).

Außer für die katholische Gemeinde in Bremen spenden Joseph Johannes Arnold Hachez und seine Frau auch für die Bremer Kunsthalle (100 000 Mark) und für den Bürgerpark unter anderem die nach ihnen benannte Hachez-Brücke. Das St.-Joseph-Stift bekam vondem mildtätigen Ehepaar 1898 eine großherzige Spende für einen Grundstückszukauf von "80 000 Quadratfuß" (ca. 8000 Quadratmeter). Außerdem verdankte der Bremer Dom Frau Hachez um die Jahrhundertwende den Einbau einer Heizungsanlage. Joseph Johannes Arnold Hachez bewohnte mit seiner Frau Magdalene Christine Louise das Haus Contrescarpe 20 an der Ecke Meinkenstraße und direkt gegenüber den Wallanlagen. Dieses Domizil hatten die Eheleute 1871, im Jahre der Reichsgründung, bezogen. Am 4. Januar 1901 verstarb der Kaufmann und Reeder. Seine Witwe hielt sich danach aus gesundheitlichen Gründen viel in Meran in Südtirol auf, wo sie am 18. Januar 1912 verstarb. In ihrem gemeinsamen Testament haben die Eheleute Hachez kirchliche, wohltätige und schulische Institutionen mit 360 000 Mark bedacht.

Mit der Geheimhaltung der Spende für St. Marien hat es dann allerdings nur bis zum Jahre 1933 geklappt: Friedrich Hardinghaus, damals Dechant und Pastor Primarius an St. Johann sowie Mitglied der Historischen Gesellschaft, lüftete in dem schon erwähnten Artikel "Die St.-Marien-Kirche in Bremen" in der katholischen Sonntagszeitung "Ansgarius" das Geheimnis um den großherzigen Spender und Wohltäter. Völlig zu Recht, denn gerade Menschen wie Joseph Johannes Arnold Hachez und seine Frau Magdalene Christine Louise, die so vielen Mitbürgern in Bremen Gutes getan haben, verdienen es, nicht vergessen zu werden.

Wie der Stammtafel der Familie Hachez zu entnehmen ist, gibt es in jeder Generation zumindest einen, manchmal zwei oder mehr Nachkommen mit dem Namen Joseph. Da verwundert es nicht, dass die Beschäftigung mit der Historie der Familie Hachez auch eine Geschichte von Verwechslungen ist, von denen nicht nur ab und zu die Firma Hachez & Co. betroffen war, sondern auch einige andere, die sich mit Hachez beschäftigt haben. Zwei, die aus der Familie Hachez häufiger miteinander verwechselt wurden, waren derKaufmann und Reeder Joseph Johannes Arnold Hachez und sein gleichnamiger Großneffe Joseph Emil, dessen Werdegang im nächsten Kapitel beschrieben wird.

 

Quellenangaben

1 Ortsfamilienbuch Bremen und Vegesack
Autor: Die MAus e.V.
 Konfession: EV Stata 7903/Civ.Reg.S. 265 Alter: 67J Stata 7903/Civ.Reg.S. 265 Beruf: Kaufmann
2 Stammbaum Steinke
Autor: matthias Steinke
Kurztitel: StSt
3 Deutschland, Geburten und Taufen, 1558-1898
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
4 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
5 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
6 Kladderadatsch Family Website
Autor: Dietrich Klein
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: Kladderadatsch Family Website Familienstammbaum: Kladderadatsch Family

Datenbank

Titel Familie Toelken
Beschreibung Bremer Familienverbindungen Europa und alle Welt.
Hochgeladen 2021-04-26 18:14:08.0
Einsender user's avatar Christian Tölken
E-Mail christiantoelken@web.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person