Christian WANDSLEB

1. Wandsleb, Alfred, Das Thüringische Geschlecht Wandsleben; Mühlhausen/Tür. 1940;S. 187,

Übersichtstafel Ast J: Die einzelnen Lebensbilder: J VI. Christian Wandsleben 1601-1680; Nachbar und Ratsbeisitzer zu Gebesee;

Christian war der fünfte Sohn Pfarrer Nicolaus Wandslebens; Er starb mit 79 Jahren und wurde am 18, November 1680 beerdigt, war also 1601 geboren. Sein Haus, das mit 2 1/2 Geschossmark eingeschätzt war und von dem er ans Rittergut 2 Fastenhühner geben musste, lag in der Hindergasse, heute Bahnstrasse, zwischen David Lange und Christoph Greulich. Christian war während mehrerer Jahre Ratsbeisitzer, z.B. 1644/45

zusammen mit Christoph Goethling Bauherr der Gemeinde. Die Bauherren hatten über die ausserordentlichen Einnahmen und Ausgaben Rechnung zu führen. So buchten sie 1644/45 die Einnahme Kriegskontribution, Bauzins, Angerzins, verkaufte Frucht und Mühlpacht; die Hauptposten in der Ausgabe waren die abgelieferten Kontribution, Ratszehrung, Reparatur des Mühlgebäudes, Zahlung rückständiger Schulden, Soldatenunkosten und - zehrung; man befand sich damals im 27. Jahr des grossen Krieges und gerade jene Jahresrechnung

zeugt von viel Drangsahl durch umherziehende Soldateska.

Christian besass Länderei von mehr als einer Hufe. Davod stammten 3 1/2 Acker Feld, also zusammen 10 1/2

Acker Erde gleich 21 Moregen, vom väterlichen Erbe, 28 Morgen erbte seine Frau von ihren Eltern und das übrige im Umfang von etwa 15 Morgen hatte er gekauft, z.,B, am 5. Februar 1635 2 1/2 Acker Wiesen von Jacob Horn. Als Beispiel für die damalige Besteuerung sei angeführt, was Christian für die 3 1/2 Acker aus väterlichem Besitz abführen musste: 5 1/2 Neuscheffel und 2 kl. Scheffel Gemengkorn und Hafer an das

Neuwerkskloster in Erfurt, 7 Metzen Gerste und Hafer ans Ritt rgut und 2 Pf. an die Gemeinde.

Auch etwas Kirchenland hatte Christian in Bewirtschaftung und zahlte dafür jährlich 2 Metzen Gerste. Eine besondere Steuer war noch die nach dem Frieden 1648 eingerichteten Quatembersteuer zum Unterhalt der kurfürstlichen Garnison in Leipzig.

Christian bezahlte jährlich von seinem Besitz 4 Gr. 6 Pf. Quatembersteuer; er muss sich in guten Verhältnissen befunden haben, denn nur 13 von fast 300 aufgezählten Nachbarn zahlten mehr als er. Auf Christian bezieht sich jener S. 31 er wähnte Eintrag im Erbregister des Rttergutes Gebesee vom Jahre 1655, der für den Nachweis der Gebeseer Geschlechtsfolge Wandsleben so wichtig ist. Die Aufzählung des Geschosses für Christian erstreckt sich über fünf Seiten; davon ist hier Seite 178 im Bild wiedergegeben. Die Schrift ist ausser

gewöhnlich gut lesbar. Der mittlere Absatz enthäelt den Beweis, dass Christians Vater der Pfarrer Nicolaus Wandsleben war. Denn Christian soll geben: "3 1/2 metzen Weitzen 3 1 / 2 metzen Gersten Klein Maas, von 3 1/2 Acker Feldes q(uond am) Patris M . Nicolao Wanssleben (ehedem dem Vater Magister N.W. gehörig ) aus zweyen Hüfen Landes, daran haben desgleichen seine Gebrüder, Friedrich undt Christoffel, Item die Schwester Maria Stammin, der Schösser Hessenland, Martin Marschalch Senior, Jacob Eberhardts erben, und andere".

Der weitere Wortlaut ist oben S. 31 abgedruckt.Christian verheiratet sich um 1630 mit Magdalena geb. Eobald (?) aus Gebesee, gest. 20. September 1682. In dem 1635 eingesetzten Taufregister sind als Kinder aus dieser Ehe vermerkt.

Nicolaus, get. 13.

August 1635; Elisabeth, get. 13. Januar 1640; weiteres unbekannt.

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