Notizen zu dieser Person
Ludwig Thoma wurde als fünftes Kind des Försters Max Thoma und dessen Ehefrau Katharina Thoma, geb. Pfeiffer, in Oberammergau geboren. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er im Forsthaus Vorderriß an der Isar nahe der Tiroler Grenze, einer damals sehr abgelegenen und einsamen Gegend. Kurz nachdem die Familie nach Forstenried bei München übersiedelte, Ludwig war erst sieben Jahre alt, starb der Vater. Nun musste die Mutter die sieben Kinder alleine großziehen, Ludwig bekam einen Kollegen des Vaters als Vormund. Schon als Schüler setzte er sich gegen Scheinautorität und Doppelmoral heftig zur Wehr, was zur Folge hatte, dass er häufig die Schule wechseln musste. So besuchte er die Gymnasien in Landstuhl/Pfalz, Neuburg an der Donau, Burghausen, München und Landshut, wo er 1886 das Abitur bestand. Eines seiner populärsten Werke, die Lausbubengeschichten, geht im Wesentlichen auf Erlebnisse während seiner Schulzeit und die in Prien am Chiemsee verbrachten Ferien zurück. Thoma wollte - wie sein Vater - Förster werden und begann ein Studium der Forstwissenschaft in Aschaffenburg, brach es jedoch nach dem ersten Jahr ab und wechselte zur Rechtswissenschaft über, die er in München und Erlangen studierte. In seiner Aschaffenburger Zeit gehörte er dem ältesten Forstcorps, dem Corps Hubertia an. Während seines Studiums an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde er 1888 Mitglied im Corps Suevia München.[1] Von 1890 bis 1893 war er Rechtspraktikant in Traunstein. 1894 starb seine Mutter, im gleichen Jahr ließ er sich als Rechtsanwalt in Dachau nieder. Dort lernte er „seine Bauern“ kennen, die er in der Folgezeit so treffend beschrieb. 1897 zog Thoma nach München um, wo er mit den Mitarbeitern der 1896 von Albert Langen gegründeten satirischen Wochenschrift Simplicissimus in Kontakt kam. Es folgten erste Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift unter dem Pseudonym „Peter Schlemihl“. 1899 gab er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf und wurde fester Mitarbeiter des Simplicissimus, ein Jahr später dessen Chefredakteur Forscher Nr. GF 840 ==> Prof. Dr. Peter Zahn