Notizen zu dieser Person
Sie lebt lt. Waisenbuch 1678 im Hüterhaus in Kresane, ist 54 Jahre alt und unverheiratet. Sie hat ein uneheliches Kind Rosina, damals angebl. 25 Jahre alt. - 1635, 1636 und 1640 lebt sie "v Stregcze" (beim Onkel). - 1652 erscheint erstmals die Angabe "skurwiela" hinter ihrem Namen; um diese Zeit dürfte Rosina geboren sein. - Sie ist im WB zwar als Waise des Ambros Lorencz eingetragen; dieser scheint aber als Vater zu alt. Er hatte lt. GB Nr. 12, Aufn. 91, seinen Hof Fol. 38 in Kresane schon völlig abbezahlt, als er ihn 1604 an Georg Krausum für 90 Schock verkaufte, war demnach schon ein älterer Mann. Sollte er noch 20 Jahre später Kinder gezeugt haben? Es dürfte eher so gewesen sein, wie auch bei anderen Personen gelegentlich in den WB vorkommend, daß unter dem Namen eines früheren Hofbesitzers nicht dessen Kinder, sondern die Enkel eingetragen wurden (bzw. die Kinder des nachfolgenden Hofbesitzers, in dem Fall Georg Krausums). Lt. dem GB hatte Georg Krausum den Hof bis 1622 an Ambros abgezahlt. 1626 ist eingetragen, daß Georg Kraus auf dem "Grunth Ambroźe Lorenczoweho" gestorben sei. Sein abbezahlter Hof wurde auf 70 Schock geschätzt; abzüglich der Schulden blieben den Erben 63 Schock 21 Groschen 3 Pfennige. Diese Erben waren: die Witwe Maria Anna des Georg und seine Waisen Ambros, Dorothea, Johannes, die verstorbene Barbara, und Maria Anna. Die Witwe Maria Anna nahm den Hof an, aber schon 1630 konnte sie nicht länger wirtschaften und verkaufte ihn an ihren Bruder Jakob (wohl der obige Onkel der Maria Anna). Bis auf den Waisen Ambros, der aber bis 1635 geheiratet haben könnte, so daß er nicht mehr ins WB eingetragen wurde, decken sich die Namen der Witwe und der Waisen genau mit denen des angeblichen Ambros Lorencz im WB. - Nachtrag: der Fortsetzungsband GB Nr. 15 aus dem Jahr 1633 beweist, daß diese Annahme richtig war: Hier wird in Aufn. 88 zum Hof des Jakob Tkadlecz, der in diesem GB die Bezeichnung Fol. 22 trägt, gesagt, daß Jakob noch 64 Schock zu zahlen habe, nämlich 7 Schock 8 Groschen 4 Pfennige an die Gläubiger des verstorbenen Georg Krous (Stephan Mozol, Stephan Czech und Jakob) und den Rest als Erbteil an die Hinterbliebenen nach dem verstorbenen Georg Krous, nämlich die Witwe Maria Anna und die Waisen Ambros, die nach Laschitz verheiratete Dorothea (ihr Mann heißt bei der Ratenzahlung 1639-41 Veit Ssimek), Johannes, lt. Nachtrag "zbehly", Maria Anna, lt. Nachtrag "Skurwena", und Ihre fürstliche Gnaden für Barbara (= Totenfall). Dies deckt sich genau mit den Angaben im WB bei den angeblichen Waisen des Ambros, nach denen Johannes entlaufen war und Maria Anna ein uneheliches Kind hatte. Jakob Tkadlecz zahlte letztmals 1641 eine Rate, dann ruhen kriegsbedingt die Eintragungen wie bei allen anderen Höfen des GB. Am 16.1.1651 heißt es, daß Jakob Tkadlecz nicht mehr wirtschaften konnte und der Hof 10 Jahre wüst stand. Er wird für 12 Schock dem Johannes Blaźek von Klösterle verkauft, der an die Witwe Maria Anna des Georg Kraus abzahlt und an Ihre fürstliche Gnaden für die Waisen (= für die verstorbenen Waisen (Totenfallabgabe) und für die, die ihr Erbteil durch ihr Verhalten verwirkt hatten). 1655 tauscht Blaźek den Hof gegen die Chalupe Fol. 113 des Martin Czeler von Klösterle, der nun bis ca. 1658 der Besitzer ist. Um 1658 verkauft Czeler den Hof an Martin Nowak für 52 Schock. Nowak verkauft ihn dann am 26.4.1663 für 52 Schock an Christoph Kurane.
Heike
Neumair
