Notizen zu dieser Person
Zuordnung zu den Kindern Hans Bauer und Anna nach den Bieberer Kirchenrechnungen.
Nach einem Rechnungsbuch der Bieberer Pfarrei von 1671-82 zahlt Hans Bauer von seiner Hofreite zwischen Jean Simon und dem Gessgen gelegen 1 Virtel und 4 loth Wachszinsen. Zu Hans Bauers Eintrag ist als Nebenbemerkung Heinrich Jäger ergänzt worden. In den vorherigen Kirchenrechnungen der Jahre 1659 und 1661 gab es nur zwei Hofreiten, für welche Wachszinsen anfielen: von Velten Kreis und die von Peter Bauer. Die Hofreite von Velten Kreis ging bis 1671 offensichtlich auf dessen Sohn Martin über da hier genau der gleiche Betrag fällig wurde. Dafür erscheinen ab 1671 zwei weitere Hofreiten von Jean Simon (zwischen Kirchhof und Hans Bauer), und Hans Bauer (zwischen Jean Simon und dem Gessgen) für welche jeweils genau die Hälfte der vorherigen Zahlungen von Peter Bauers Hofreite anfallen und welche offensichtlich nebeneinander und neben dem Kirchhof liegen, wie zuvor die von Peter Bauer. Peter Bauer starb laut Kirchenbuch 1671. Die Schlussfolgerung hierzu ist, dass Peter Bauers Hofreite zwischen Hans Bauer und Jean Simon aufgeteilt wurde. Daraus lässt sich schließen, dass beide offensichtlich Erben von Peter Bauer waren. Gleiches würde dann für Heinrich Jäger gelten, der an Hans Bauers Stelle trat. Da Heinrich Jäger nicht aus Bieber stammt (siehe unten), wäre anzunehmen, dass seine Frau aus Bieber stammte. Theoretisch könnte dies auch für seine Mutter gelten. Daher wäre es naheliegend, dass seine Frau Anna eine Tochter von Peter Bauer oder Hans Bauer war. Da es zu dieser Zeit nur einen bekannten Hans Bauer gab, welcher errechnet 1644 geboren war, kann dieser nicht ihr Vater sein. Da ihre Kinder ab 1661 geboren sind, muss sie ebenfalls um 1640 geboren sein. Es ist also wahrscheinlich, dass Anna und Hans Bauer Geschwister waren. Erst zwischen zwei Enkeln der beiden kommt es später zu einer Ehe. Allerdings wäre ebenso wahrscheinlich, dass Anna, Jean Simons Frau ebenfalls eine Tochter Peter Bauers wäre. Hierbei wäre ungewöhnlich, dass zwei Töchter den gleichen Vornamen haben.
Er wird nicht auf der Musterungsliste des Amtes Steinheim aus dem Jahr 1631 genannt. Daraus lässt sich schließen, dass er damals noch zu jung gewesen sein könnte.
Er war Pächter des St. Leonhardsstiftes zu Frankfurt auf dessen Gütern in Bieber. Seine dem Stift an Pfingsten zu zahlende Pension war er 1643, 1650, 1651, 1652, 1654-58, 1662 schuldig geblieben. 1650 wurden 10 fl. (Gulden) an Rückstand genannt. Dabei wurde ihm einiges erlassen, da sein Haus und Hof verbrannt sei. Offensichtlich eine Folge des 30jährigen Krieges. 1664 zahlt er 5 fl.
Nach der Kirchenrechnung des Jahres 1661 war Peter Bauer Nicles Becker bei dessen Zahlungsverpflichtung wegen des "Gessgengartens" zuhilf und zahlte dafür 2 ₰ (Pfennig). Für den "Schaueracker" (?) zahlt er 1659 und 1661 1 alb (Albus), für einen Rohrgarten 10 ₰ und für den Lindengarten 6 ₰ Grundzinsen.
Nach den Kirchenrechnungen der Jahre 1671-1690 zahlen Peter Bauers Erben für 20 fl. von der Pfarrei ausgeliehenes Kapital jährlich 1 fl. Pension. In den Kirchenrechnungen der Jahre 1659 und 1661 erscheint noch kein von Peter Bauer ausgeliehenes Kapital. Er muss dies zwischen 1661 und 1671 ausgeliehen haben.
Seine Hofreite mit beiliegendem Garten erstreckte sich von der Kirchenmauer bis zur heutigen Oberhofstraße. Dies lässt sich aus den Angaben der späteren Kirchenrechnungen rekonstruieren (s. o.). Für die Hofreite zahlte Peter Bauer 3 Viertel Wachszinsen an die Pfarrei.
Er hinterließ der Bieberer Kirche 33 fl. für sein jährlich zu haltendes Anniversarium (gestiftete Jahresmesse). Diese wurde fortan am 23. Feburar gefeiert, weshalb ich davon ausgehe, dass dies sein Todestag war. Dieses wird noch 1688 gefeiert und dafür 20 Xr (Kreuzer) von der Stiftung abgezogen.
In Bieber gibt es bereits auf der Türkensteuerliste des Jahres 1551 mit Heinrich und Hans Bauer die ersten dokumentierten Namensträger.
Zur Bedeutung des Familiennamens heißt es: "auf den Stand bzw. die Erwerbstätigkeit des ersten Namensträgers hinweisender Familienname. Da auf dem Land nahezu alle Dorfbewohner den gleichen Beruf ausübten, wird der Beiname Bauer zumeist in der Stadt dem vom Land Zugezogenen oder dem nebenberuflichen Bauern gegeben worden sein. Der Familienname Bauer nimmt die 13. Stelle in der gesamtdeutschen Rangfolge ein. Er ist häufiger im Süden als im Norden."