Notizen zu dieser Person
Geschworener
Im Gerichtsbuch Steinheim findet sich zwischen 1638 und 1642 der nachfolgende Eintrag.
"Mühlheim
vor ca. 3 Jahren Schultheiß und Einwohner zu Mühlheim wegen
Lips Clauß Behausung daselbst für 3 viertel Wein beßern
gehabt und derselbe betrunken gewesen, war Caspar Hanß
Geschworener nach seinem Haus heimgegangen und gesehen, daß
vor Jahns Conrad Haus ein offener Balz gehalten worden ihm
vorübergehen Lips Peter zugeschriehen , ob er ihm auch ein
Tanz machen wollte, welch er sich der zu gutwillig erkandt
als er Caspar aber im Rausch gewesen, war Dietzen Bernhard
ohne zugebetten und gesagt, ihr Hundsfott S. V. die
Geschworene Wein und habt ihr den eigen Wein gesoffen, daß
Ewreig könt ihr wohl heraustreiben, aber vor der Gemeind
gepüret, treibt ihr mit heraus uf solches ihm zureden
gestoßen inn dann vor der Schlts [Schultheis] darzukommen
und by..wehret, hette Dietz Bernhard darauf gesagt der Schlts
[Schultheis] wer ein Schelm wie die Geschworenen mit solchen
Prügeln Jahns Conrad ergriffen und damit zugeschlagen bis
endlich sein Dietz Weib gekommen, und ihn mit sich nacher Hause gefürt".
Er war bei der Trauung seines Sohnes Johann Caspar am 27.01.1659 bereits verstorben.
Da Nachkommen von hans Caspar Schöffen und Markmeister der Biebermark waren (z. B. sein Enkel Nikolaus), müssten seine Vorfahren aus einem der zwölf der Biebermark zugehörigen Orte stammen. Denn nach dem Weistum der Biebermark aus dem Jahr 1385 durfte nur Märker sein, wer eines Märkers Sohn war (davon wurde allerdings später auch abgewichen). Auf den Musterungslisten des Amtes Steinheim der Jahre 1607, 1609 und 1631 kommt der Familienname Caspar allerdings nicht vor. Da sein Sohn Johann um 1635 geboren ist, kann angenommen werden, dass er von außerhalb des Amtes Steinheim stammt. markorte außerhalb des Amtes Steinheim waren Bürgel, Offenbach (allerdings protestantisch) und Heusenstamm.
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass sich die Familie nur vorübergehend auswärts aufhielt. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Geburt des Sohnes 1631/32 und der Tod von Hans Caspar kurz vor der Musterung. Durch das Fehlen des Familiennamens auf den beiden Musterungslisten 1607 und 1609 wird eine Herkunft von auswärts wahrscheinlicher. Dort wäre sein Vater oder ein weiterer Verwandter zu erwarten. Die einzige vorherige Erwähnung des Familiennamens Caspar in der Region, ist die der Cutz und Hans Caspar aus Steinheim im Jahr 1528 im Zehntbuch der Pfarrei Steinheim und die Nennung des Steinheimer Bürgermeisters Cuntz Caspar auf der Türkensteuerliste 1551. Im Salbuch des Amtes Steinheim von 1576 fehlt der Familienname. In Bürgel kommt der Familienname in den 1640er Jahren vor, fehlt aber auf den Listen der Jahre 1622 und 1628.
Zur Bedeutung des Familiennamens heißt es: "auf den gleich lautenden Rufnamen persischer Herkunft (altpersisch 'kandschwar' = Schatzmeister, zu altpersich 'gandsch' = Schatz) zurückgehender Familienname. Kaspar fand als Name eines der Heiligen Drei Könige Eingang in die deutsche Namengebung. Die Legende, der Reliquienkult (in Köln seit 1164) und die Dreikönigsspiele trugen zur Verbeitung der Rufnamen Melchior, Kaspar und Balthasar bei. Da de rKaspar in den Dreikönigsspielen als Mohr auftrat und lustige Einlagen brachte, wurde er allmählich zur lustigen Figur (daher Kasper, Kasperletheater). Viele heutige Familiennamen sind aus Varianten von Kaspar entstanden (...)".