Notizen zu dieser Person
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Schreibweisen auch Boll, Pall, Paal, Waal.
1699 und 1717 als Müller in Schweinheim und 1728 und 1732 in Obernburg genannt.
Noch 100 Jahre später waren Angehörige der Familie Ball später Müller in Obernburg.
Keine Hinweise auf die Familie in den Ortsfamilienbüchern von Röllbach, Mainaschaff, Stockstadt, Groß-Zimmern, Schmachtenberg (ein Einzelfall mit Herkunft aus Mömlingen) und Dettingen/Großwelzheim gefunden.
Für den Mömlinger Adam Ball/Bahl/Baal (1675 - 1683 erwähnt) gibt H. W. Debor an, er sei wallonischer Herkunft. ie Gründe hierfür sind nicht bekannt. Adam Ball aus Mömlingen im Bachgau ist auch der einzige Namensträger, welcher auf der Huldigungsliste des Jahres 1675 genannt wird. Thomas Ball dürfte 1675 noch zu jung gewesen zu sein, um den Huldigungseid abzulegen. Wenn sein Sohn Johannes um 1698 geboren ist, wäre Thomas Ball wahrscheinlich in den 1670er Jahren geboren. Bei Adam Ball handelt es sich daher wahrscheinlich um seinen Vater, da dieser der bisher einzige bekannte Namensträger ist und in der fraglichen Zeit im nahe von Obernburg gelegenen Mömlingen lebte. Auf der Untertanenliste der Centen vorm Spessart und Ostheim, sowie des Amtes Rothenbuch aus dem Jahr 1616/1617 fehlt der Familienname. Auf der Untertanenliste der Cent Spessart des Jahres 1633 gibt es lediglich einen Marx Balleß in Breunsberg. Dabei könnte es sich um ein Form des Familiennamens handeln. Jedoch ist Breunsberg von Mömlingen und Obernburg etwas entfernt. Eine Zuwanderung nach dem Dreißigjährigen Krieg erscheint damit wahrscheinlich. In Schönnen, Grafschaft Erbach wird 1557 ein Contz Balles sowie je 1588 in Bessungen Philipp und Conrad Ballas (+), in Arheilgen Ewaldt Balles, in Bickenbach Peter Ballas/Balles und in Eberstadt Adam Balles genannt (alles protestantische Orte). Ein Velten Balles heiratet 1623 in Ober-Moossau eine Margarete, er stirbt 1627, der Sohn Philipp wird 1625 getauft. Der Familienname Balles kommt bereits 1455 in Ahrheilgen bei Darmstadt vor.
Zur Bedeutung des Familiennamens heißt es nach Kohlheim: "1. Aus einer durch Assimilation entstandenen Kurzform von Rufnamen, die mit 'Bald-' gebildet sind (z. B. Baldwin), hervorgegangener Familienname. 2. Übername zu mittelhochdeutsch 'balle' (=Ball, Warenballen). Im ersten Fall könte der Übername auf einen Ballspieler auf den mittelalterlichen Jahrmärkten, im zweiten Fall auf den Beruf des Ballenbinders oder des Fuhrmanns (vgl. mittelhochdeutsch 'ballenvüerer') hinweisen." Für die mögliche wallonische Herkunft des Familiennamens wäre die Bedeutung nach Debrabendere relevant: "Patr. Uit Baldo of kortevorm van Boudewijn of een andere bald-naam, met ass. id/ll (MERTENS 1947), 1263 Balduinus dictus Baldo, Oud-Heverlee (VB); 1319 Balduin dictus Balle, Lier; 1263 Rembout dictus Bollen, Lv. (LIND); 1289Joh. Baels = 1298 Joh. Bals, Kales(GYSS. 1963)....". Als alternative Schreibweisen werden Ballen, -ens, Bolle(n)(s), Bole, Bal(s) und Baels genannt.