Marie Anna Charlotte WOLFF

Characteristics

Type	Value	Date	Place	Sources
name	Marie Anna Charlotte WOLFF
occupation	selbständig Mützenhandwerk	between 1932 and 1938	Berlin Find persons in this place
occupation	Zuschneiderin auf Mützen	between 1939 and 1940	Berlin Find persons in this place
occupation	Arbeiterin in einer Lumpenreisserei	between 1940 and 1943	Berlin Find persons in this place
occupation	Handnäherin in der Konfektion	between 1943 and 1945	Berlin Find persons in this place
occupation	FDGB Sachbearbeiterin	1950	Berlin Find persons in this place
occupation	Telefonistin	1956	Berlin Find persons in this place
religion	Jewish			[1]

Events

Type	Date	Place	Sources
death	30. October 1984	Berlin Find persons in this place
birth	28. June 1899	Berlin Find persons in this place	[2]
Wohnort	between 1953 and 1976	Berlin Find persons in this place
Wohnort	1938	Berlin Find persons in this place
Wohnort	1933	Berlin Find persons in this place
Wohnort	1950	Berlin Find persons in this place
Wohnort	between 1976 and 1984	Berlin Find persons in this place
Lebenslauf	16. August 1945	Berlin Find persons in this place	[3]
Wohnort	1930	Berlin Find persons in this place
marriage	28. November 1930	Berlin Find persons in this place	[4]
Trauzeugen	28. November 1930	Berlin Find persons in this place

Parents

Sally Salomon WOLFF

Margarethe Anna Bertha MÖHS

??spouses-and-children_en_US??

Marriage	??spouse_en_US??	Children
28. November 1930 Berlin	Kurt BEERWALD

Notes for this person

Auskunft des Archiv Judaicum Berlin:

Marie Anna Charlotte Beerwald  istam 25. Januar 1956 aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten: CJA, 5 A 1, Nr. 492, Bl. 29

Staatl. Notariat Prenzlauer Berg, Aktenzeichen 3bSb 62, 25. Januar 1956

Die Telefonistin Frau Charlotten Beerwald, geb. Wolff, geb. am 28.06.99 zu Berlin, wohnhaft in der Lychenerstr. 78 hat heute mit sofortiger Wirkung den Austritt aus der jüdischen Kirchengemeinde erklärt.

Eingang: 14. Aug, Nr. 5280

Sources

1	Archiv Centrum Judaicum Berlin, Archiv Centrum Judaicum Berlin
	Auskunft des Archiv Judaicum Berlin: Marie Anna Charlotte Beerwald ist am 25. Januar 1956 aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten: CJA, 5 A 1, Nr. 492, Bl. 29 Staatl. Notariat Prenzlauer Berg, Aktenzeichen 3b Sb 62, 25. Januar 1956 Die Telefonistin Frau Charlotten Beerwald, geb. Wolff, geb. am 28.06.99 zu Berlin, wohnhaft in der Lychenerstr. 78 hat heute mit sofortiger Wirkung den Austritt aus der jüdischen Kirchengemeinde erklärt. Eingang: 14. Aug, Nr. 5280
2	Geburtsurkunde, Standesamt Berlin 8 - Nr. 1525/1899
	A. - Geburtsurkunde Nr. 1525 Berlin, am 3. Juli 1899 Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, der Persön- lichkeit nach durch Heirathsschein anerkannt der Kürschnermeister Sally Salomon Wolff wohnhaft zu Berlin Höchstestraße 21, mosaischer Religion, und zeigte an, daß von der Margarethe Anna Bertha Wolff geborenen Möhs, seiner Ehefrau, evangelischer Religion, wohnhaft bei ihm zu Berlin in seiner Wohnung am achtundzwanzigsten Juni des Jahres tausend acht hundert neunzig und neun [28.06.1899], - Nachmittags um sechs ein viertel Uhr [18:15 h] ein Kind weiblichen Geschlechts geboren worden sei, welches die Vornamen Marie Anna Charlotte erhalten habe. Die undeutlich geschriebene Geburtszeit heißt sechs ein viertel Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben Sally Wolff Der Standesbeamte Straßer in Vertretung Randnotiz: Zum 1. Male geheiratet [Urkunde] Nr. 1392/1930 [Standesamt] Berlin 8
3	Lebenslauf Charlotte Wolff, verh. Beerwald
	Berlin, 16.8.[19]45 Lebenslauf Charlotte Beerwald geb[orene] Wolff geb[oren] am 28.6.[18]99 zu Berlin. Ich habe die 66 ? Schule in Berlin besucht, und dann bei meinem Vater das Mützenmacherhandwerk erlernt. Bevor ich mit meinem Mann zusammen war, war ich beim Wandersport viel mit dem roten N. zusammen. Mit meinem Mann war ich in der Fichte Wandersparte und im Fichte Chor und in der I.A.H. [Internationale Arbeiterhilfe] Von 1933 sind wir mit dem Paul Löffler, Richard Haupt, Wolf Schulz, Paul Karfreund, Anna Anderns in Fühlung geblieben sie sind des öfteren bei uns gewesen. Am 30. März 1936 wurde mein Mann Kurt Beerwald verhaftet und am 6.4.[19]37 vom Kammergericht 4. Senat zu 1 Jahr 9 Monate Gefängnis verurteilt. Er kam am 6.1.[19]38 aus dem Gefängnis nach Hause. Wurde am 23.6.[19]38 wieder verhaftet und ist in das K.Z. Buchenwald gekommen wo er am 31.12.[19]38 starb. Die Urne ist im Februar auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt worden. Ich hatte einen Mützenbetrieb den ich am 31.12.[19]38 schließen mußte weil ich Jüdin war. Ich habe bis Nov[ember] 1940 auf meinem Beruf gearbeitet. Dann wurde ich in ein Betrieb vermittelt, in dem nur Juden arbeiteten. Es war eine ganz schmutzige Arbeit wir mußten Uniformen von gefallenen Polen, Franzosen und Russen die nicht gereinigt waren durch den Reißwolf lassen und einen Pestilenzartigen Geruch verbreiteten. Dort mußte ich bis zum 27.2.[19]43 arbeiten dann wurde ich 14 Tage Interniert in der Rosenstraße und zu meiner Mutter die nicht Jüdin ist entlassen. Ich hatte nun Glück und bekam Arbeit in der Kindermäntel Branche. Da arbeitete ich bis Kriegsende Am 15. Mai 1945 nahm ich eine Aufwartung bei einem Artzt an wo ich am 27.7.[19]45 krank wurde und entlassen. Ich war Sternträgerin und bekam Jüd[ische] Karten. [Lebensmittelkarten] Ich mußte bei Jüdischen Leuten wohnen und am 12.2. [19]43 wurden selbige abgeholt und die Wohnung versiegelt. Meine Mutter holte sich bei der Gestapo die Genehmigung mich bei sich aufzunehmen, nur die Möbel habe ich nicht bekommen. Mit meiner Mutter zusammen habe ich am 22. März 1944 alles durch Bombenschaden verloren. Am 27. April 1945 haben wir auch das neu Angeschaffte wieder verloren und leben beide möbliert in einem 1 Fenstrigen Zimmer mit Küchenbenutzung. Charlotte Beerwald geb[orene] Wolff Berlin NO 55 Straßburgerstr[aße] 13 bei Joel ? Ergänzende Angaben aus anderen (mit Quellen belegten) Unterlagen: Seit 01.01.1939 mußte Sie den weiteren Vornamen „Sara“ tragen. Vom September 1941 bis Mai 1945 war C. Beerwald verpflichtet den „Judenstern“ zu tragen. Tätigkeiten: 1932-1938 selbständig Mützenhandwerk 1939-1940 Zuschneiderin auf Mützen 1940-1943 Arbeiterin in einer Lumpenreisserei 1943-1945 Handnäherin in der Konfektion 1946-1950 Rentenbezug 1950 FDGB Sachbearbeiterin 1956 Telefonistin C. Beerwald wurde 1946 in der damaligen SBZ (Sowjetische Besatzungszone) als O.d.F. [Opfer des Faschismus] und am 20.11.1950 als VdN [Verfolgte des Naziregimes] anerkannt.
4	Heiratsurkunde, Standesamt Berlin 8 - Nr. 1392/1930
	B. – Standesamt Berlin - Heiratsurkunde Nr. 1392/1930 (Aufgebotsverzeichnis Nr. 1478) Berlin, am achtundzwanzigsten November tausend neunhundert dreißig [28.11.1930] Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute, zum Zwecke der Eheschließung: 1. der Bauarbeiter Kurt Beerwald, der Persönlichkeit nach durch die Aufgebotsverhandlung anerkannt, geboren am neunundzwanzigsten April des Jahres tausend neunhundert eins [29.04.1901] zu Berlin. Geburtsregister Nr. 1060 des Standesamts Berlin X A, wohnhaft in Berlin, Katharinenstraße 5; 2. die Zuschneiderin Maria Anna Charlotte Wolff, der Persönlichkeit nach durch die Aufgebotsverhandlung anerkannt, geboren am achtundzwanzigsten Juni des Jahres tausend achthundertneunundneunzig [28.06.1899] zu Berlin Geburtsregister Nr. 1525 des Standesamts Berlin 8, wohnhaft in Berlin, Neue Königstraße 87. Als Zeugen waren zugezogen und erschienen: 3. der Schneidermeister Louis Gruschka, der Persönlichkeit nach durch Militärpaß anerkannt, 59 Jahre alt, wohnhaft in Berlin, Hufelandstraße 47 4. die verehelichte Mützenmacher Anna Wolff der Persönlichkeit nach durch frühere Eintragung anerkannt, 51 Jahre alt, wohnhaft in Berlin, Neue Königstraße 87 Der Standesbeamte richtete an die Verlobten einzeln und nacheinander die Frage: ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen. Die Verlobten bejahten diese Frage und der Standesbeamte sprach hierauf aus, daß sie kraft des Bürgerlichen Gesetzbuches nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben Kurt Beerwald // Charlotte Beerwald geborene Wolff Louis Gruschka // Anna Wolff Der Standesbeamte Randnotiz: Nr. 1392 Berlin, am 24. März 1939 Auf Grund der Zweiten Verordnung vom 17. August 1938 zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen führt die nebenbezeichnete Ehefrau zusätzlich den Vornamen: Sara Der Standesbeamte // In Vertretung Nr. 1392 Berlin, den 7. Juli 1954 Mit Kontrollratsgesetz vom 20. September 1945 ist die 2. Verordnung zur Durchführung des Namensänderungsgesetzes vom 17. August 1938 mit rückwirkender Kraft widerrufen worden. Der Randvermerk über den zusätzlich angenommenen Vornamen ist dadurch ungültig. Der Standesbeamte // In Vertretung

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