Notizen zu dieser Person
<p>Er erlernte im väterlichen Geschäft die Tuchfabrikation. In der Grafschaft Mark führte er diesen Industriezweig ein und gründete inHagen und Herdecke bedeutende Fabriken. Diese waren für die Wohlfahrt des Landes von solcher Wichtigkeit, daß König Friedrich derGroße vonPreußen an Scheibler d.d. Berlin, 9.5.1752, einen Freibrief verlieh, indem es am Schlusse heißt: Mehr allerhöchste Se. Königl.Majestät befehlen auch Dero gesammten Generalität, mithin allen und jeden Dero Ober- und Niederoffiziere und Soldaten, sowohl von der Infantrie als Kavallerie, besonders aber dem Regiment, welches seine Cantons in der Grafschaft Mark hat, so gnädig als ernstlich, sich darnach auf das genaueste zu achten, bei sothanen Fabriken in Arbeit stehende Landeskinder auch mit Vorwissen und Bewilligung des Regiments angenommene Enrollirte jederzeit mit aller gewaltsamen Werbung und Enrollirung zu verschonen, auch ihnen deshalb bei Sr. Königlichen Majestät höchsten Ungnade keine Ungelegenheiten zu verursachen oder Beschwerden zuzufügen. Urkundlich unter Sr.Königlichen Majestät höchst eigenhändiger Unterschrift und beigedrucktem Insiegel. Im Jahre 1756 siedelte Scheibler nach Montjoie über, wo er nach demTodeseines Vaters 1765 die von diesem gegründeten Etablissements fortführte und in hohem Maße erweiterte. Wegen dieser seiner Verdienste um die Industrie der Stadt Montjoie und des ganzen Jülichschen Landes wurde Scheibler von seinem Landesherrn, dem Kurfürsten Karl Theodor zuPfalz-Bayern, d.d. München 24.12.1781, unter Bestätigung und Vermehrung des alten wohlhergebrachten Wappens mit dem Prädikate "Edler" und dem Rechte, sich nach seinen Gütern zu nennen, für sich und seine ehelichen Leibeserben, Descendenten und Nachkommen männlichen und weiblichenGeschlechts in den Reichsadelsstand erhoben. In dem Adelsdiplom heißt es unter anderm: Wann wir nun Gnädigst angesehen, wahrgenommen und betrachtet haben die Ehrbarkeit, adelige Sitten, gutes Herkommen, Tugend, Verstand und Geschicklichkeit, womit Unser getreuer Fabrikant zu Montjoie, Herzogthums Jülich, Bernhard Georg Scheibler begabt, auch seit 30 Jahren äußerst bestrebt ist, die Montjoier Tuchfabrike zum Besten des Publikums in einen solchen Stand zu setzen, da`gedachte Tuchfabrike bei Untersuchung in Farben und in der Qualität das Gleichgewicht den Aenglischen und Französischen gehalten, dadurch deerselbe sich bei allen Gelegenheiten inn- und außer Landes zu Unserm und Unseres Kurhauses höchsten Dienste, dann das gemeinen Wesens Besten jederzeit als einen wahren Patrioten und besonders nützlichen Staatsbürger hat finden und gebrauchen lassen, als haben Wir in Betracht vorberührten ehrsamen Herkommens, löblichen Gedächtnisses von Weil: römischen Kaisern und Königen erworbener und wohlhergebrachte rRegalie und Freiheiten, auch eigener, als Kurfürst von der Pfalz haben der Macht und Hoheit meh rgemeldeten Bernhard Georg Scheibler die besondere Kurfürstliche Gnade gethan, und mit wohlbedachtem Gemüthe, gutem Rathe und rechtem Wissen demselben und seine ehelichen Leibeserben, Descendenten und Nachkommen männ- und weiblichen Geschlechtes in den Stand und Grad des Reichsadels, als rechtgebohrene, auch rittermäßge Edelleute erhebet, gesetzet und gewürdiget, auch sie der Scharre, Gesell- und Gemeinschaft anderer rechtaltgebohrener Reichsadeligen mit ihren Leibern und Gütern zugefüget und zugeeignet, also und ergestalt, als ob sie von ihren vier Ahnherren Vater und Mutter auch Geschlechtern beiderseits durchaus rechtadelgebohrne, turniergenossene und rittermäßge Edelleute und Frauen jederzeit gewesen wären. Wir meynen und Wollen auch, da`nun hinfüro oft gedachter Herr Bernhard Georg Scheibler, dessen eheliche Leibeserben, Descendenten und Nachkommen männlichen und weiblichen Geschlechts für und für rittermäßge Edelleute und Edelmänninnen sein und geheißen, vonMänniglich dafür gehalten, geehret, genennet und geschrieben werden, auch alle und jede Privilegien, Macht, Freiheit, Ehren, Würden, Rechteund Gerechtigkeiten, wie andere rechtmäßig Adelig-gebohrene,genießen und gebrauchen sollen und mögen von Rechts und Gewohnheits wegen und aller männiglichen ungehindert... Als weitere Auszeichnung für seine Leistungen auf industriellem Gebiete erhielt Bernhard Georg Edler von Scheibler ein paar Jahre später eine Medaille mit dem Brustbildnis des Kurfürsten und seiner Gemahlin. (Q.:Familienbuch Scheibler)</p><p><p></p></p><p></p>
Christiane
Laurig
