Karl David SILBER
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Karl David SILBER |
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occupation | Hotelier in Stuttgart, Hotel Silber |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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birth | 10. December 1827 | Esslingen am Neckar
Find persons in this place |
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marriage | 14. July 1853 | Esslingen am Neckar
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Parents
Johann Jacob SILBER | Carolina FALCH |
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Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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14. July 1853
Esslingen am Neckar |
Thusnelda Caroline Johanna HENZLER |
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Notes for this person
von ca. 1850 bis 1874 Okonom (Gutspächter) auf Schloss Oberherrlingen (Herrlingen, Blaustein)
dann Hotelier, betreibt von 1874 bis 1897 das Hotel Silber,
1845 als Gasthaus “Zum Bahnhof” (an der zunächst noch namenlosen, dann, vom ersten württembergischen König Friedrich I. nach seiner Mutter, der Herzogin Dorothea, benannten Dorotheenstraße )hinter dem Alten Schloss gebaut, wurde der Bau 1858 “Zum Bayrischen Hof” erweitert, 1874 als Nobelhotel ausgebaut und bis 1919 als “Parkhotel Silber” betrieben – als “Haus ersten Ranges”. Dort stieg die bessere Stuttgarter Gesellschaft ab, feierte ihre Festivitäten, ihre Hochzeiten, der AllgemeineDeutsche Automobil-Club (ADAC) wurde dort gegründet.
1897 Verkauf (bis 1906 Wilhelm Bubeck, dann Heinrich Stapff). Zuletzt hatte das Hotel Silber rund 90 Zimmer mit insgesamt 122 Betten.
Das Hotel Silber und sein Besitzer Heinrich Stapff gerieten während des Ersten Weltkriegs in finanzielle Schwierigkeiten. Stapff hatte zwei Drittel der Hotelzimmer dauerhaft an das württembergische Kriegsministerium vermietet. Was durch die so garantierten regelmäßigen Mieteinnahmen zunächst als ein gelungenes Geschäft in unsicheren Zeiten erschien, erwies sich spätestens ab 1918 als Fehlkalkulation.
Die mit dem Kriegsministerium vereinbarte Miete war um mehr als die Hälfte niedriger als die regulären Zimmerpreise. Zudem entgingen dem Hotel die sonst anfallenden und für die Wirtschaftlichkeit äußerst wichtigen Einnahmen durch die Verköstigung der Gäste. Auch war das Militär nicht sonderlich pfleglich mit der Inneneinrichtung umgegangen, so dass eine kostspielige Renovierung nötig wurde.
Im letzten Kriegsjahr lastete eine fast 60-prozentige Hypothek auf dem Gebäude, deren Zinsen Stapff letztlich nicht mehr bedienen konnte. Ende 1918 wurde das Hotel Silber durch den Hauptgläubiger, die Württembergische Vereinsbank, unter Zwangsverwaltung gestellt.
Am 14. August 1919 sah sich Stapff daher gezwungen, seine Unterschrift unter einen Kaufvertrag zu setzen, mit dem das Hotel Silber an die Württembergische Staatsfinanzverwaltung ging. Von der Kaufsumme von 1.350.00 Mark erhielt er nur 567.000 Mark, der Rest ging an die Gläubiger.
In dem Kaufvertrag verpflichtete sich Stapff auch, seine Wohnung im Dachgeschoss des Hotel Silber zu räumen, die er sich 1913 hatte einrichten lassen.
Stapff ließ sich allerdings nicht entmutigen: Er war weiter als Hotelier in Stuttgart aktiv. 1921 pachtete er von der Stadt ein repräsentatives Gebäude in der Villastraße unterhalb der Villa Berg und eröffnete dort das „Parkhotel Silber“. Um Gäste warb er mit der ruhigen Lage sowie der Nähe zum Schlossgarten und zu den Mineralbädern. Stapff starb im Februar 1927.
Doch nach dem Ersten Weltkrieg war die gute Zeit der Nobilität vorbei, die wechselvolle wenig erfreuliche Geschichte des Hauses begann. Von 1919 bis 1928 zog die Generaldirektion der Posten und Telegraphen, die Deutsche Reichspost, ein, von 1928bis 1937 beherbergte es die Polizei mit ihrem Präsidium. Die Dorotheenstraße wurde 1938 in Wilhelm-Murr-Straße, nach dem damaligen Reichstatthalter, ebenso wie die benachbarte Planie in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Von 1937 bis 1945 folgte die Geheime Staatspolizei der Nazis. Von 1945, nach Wiederherstellung des beschädigten Hauses, Sitz der Stuttgarter Polizei, die 1984/85 dem benachbarten Innenministerium weichen musste.
Von der “Machtergreifung” im Januar 1933 an wurde das Haus zunehmend zum Ort der schlimmsten Verbrechen in dieser Stadt. Bereits am 19. Juni 1933 wurde der letzte Staatspräsident des Landes Württemberg in der Weimarer Republik, Reichstagsabgeordneter des Zentrums, Eugen Bolz, wegen seiner Teilnahme am Parteitag der Christlich Sozialen in Österreich, dort vorgeladen, verhört, gedemütigt, beschimpft, mit Unrat beworfen, in “Schutzhaft” genommen und auf dem Hohenasperg eingesperrt. Als Mitglied des Widerstands des 20. Juli 1944 wurde er am 23. Januar 1945 im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Für Kurt Schumacher, den späteren Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, die Literatin und Kommunistin Lilo Hermann, die Widerstandskämpfer Georg Schwenker, Lina Haag, für Juden, Sinti und für viele andere Nazi-Gegner war es die erste Station auf ihrem Leidensweg. Noch wenige Tage vor Kriegsende am 13. April 1945, OB Strölin übergab am 22.April 1945 die Stadt den einmarschierenden französischen Truppen im Gasthaus Ritter in Degerloch, wurden vier Personen in den noch heute bestehenden Kellern des Gebäudes erhängt
Sources
1 | Ehereg. Aichelberg (ES) Nr. 4/1853, Band 9, Bild 57, Ehereg. Esslingen Band 40, Nr. 40/1853, Bild 40, Taufreg. Esslingen Band 26, Nr. 309/1827, Bild 53 |
Unique identifier(s)
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Title | Günter Henzler Familienstammbaum |
Description | Die Datei enthält meine direkten Vorfahren und zahlreiche Seitenlinien. Fast alle meine Vorfahren stammen aus Alt-Württemberg. Der Stammvater Henzler kommt aus Raidwangen, die Familie meiner Mutter Ruth Schmalzriedt aus Münchingen. Die Vorfahren meiner Frau stammen überwiegend aus dem württembergischen Unterland. <div>Seitenlinien führen zu schwäbischen Geistesgrößen, zu "Promis" aus Wirtschaft, Politik und in viele Adelshäuser. </div> |
Id | 63052 |
Upload date | 2025-02-23 18:17:58.0 |
Submitter |
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guenter1949@gmail.com | |
??show-persons-in-database_en_US?? |
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