Heinrich Gustav STACHELSCHEID

Heinrich Gustav STACHELSCHEID

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich Gustav STACHELSCHEID
Beruf Steuerinspektor, Katastergeometer
Religionszugehörigkeit rk

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 26. November 1800 Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Bestattung 6. September 1871 Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Taufe 27. November 1800 Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 2. September 1870 Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 18. April 1826 Schwelm, Ennepe-Ruhr Kreis, Reg.Bez. Arnsberg, NordrheinWestfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 7. April 1831 Schwelm, Ennepe-Ruhr Kreis, Reg.Bez. Arnsberg, NordrheinWestfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 24. Februar 1852 Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
18. April 1826
Schwelm, Ennepe-Ruhr Kreis, Reg.Bez. Arnsberg, NordrheinWestfalen, Deutschland
( 1 ) Maria Catharina NOCKENBERG
Heirat Ehepartner Kinder
7. April 1831
Schwelm, Ennepe-Ruhr Kreis, Reg.Bez. Arnsberg, NordrheinWestfalen, Deutschland
( 2 ) Anna Caroline NOCKENBERG
Heirat Ehepartner Kinder
24. Februar 1852
Drolshagen, Kreis Olpe, Reg. Bez. Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
( 3 ) Maria Anna ALTERAUGE

Notizen zu dieser Person

Amtsblatt Arnsberg 1838, S. 376:
Der Steuer-Kontrolleur Marcell Kraft zu Attendorn ist, vom 1. Oktober d. J. ab, mit der Pension in Ruhestand worden. Die dadurch erledigte Stelle eines Steuer-Kontrolleurs für den Bezirk Olpe ist dem bisher zu Meschede angestellten Steuer-Kontrolleur Stachelscheidt verliehen und ihm dabei vorläufig gestattet worden, seinen Wohnsitz in Drolshagen zu nehmen. Da er dieses Amt erst im Januar k. J. antreten kann, so wird er bisdahin und vom 1. Oktober d. J. von dem Geometer und Fortschreibungs-Commissair Mosenthal interimistisch verwaltet werden. Die bisher von dem Stachelscheidt verwaltete Steuer-Kontrolleur-Stelle zu Meschede aber ist dem Kataster-Geometer Voigt verliehen worden, welcher sie im Monat Janaur k. J. antreten wird.

Katasteramtsleiter vom 01.10.1838 - 01.07.1870
Pensioniert am 01.07.1870
Quelle: Die Leiter der preußischen Katasteramtsleiter bis 1939; https://www.dvw.de/sites/default/files/benutzer_4177/Preu%C3%9Fen-Namensverzeichnis.pdf

Wohnort: Gipperich (heute Ortsteil von Drolshagen)
Auszug aus:
Hubertus Halbfas
"So bleib doch ja nicht stehn: Mein Leben mit der Theologie"

Seite 24
"Unter den Namen, von denen meine Großmutter öfter sprach, war
der Bürgermeister Carl Stachelscheid (1804–1859), Bruder meines Urur-
großvaters Gustav Stachelscheid (1800–1870). Von diesem Vorfahr habe
ich sie jedoch nie erzählen hören, obwohl gerade er hinreichenden Ge-
sprächsstoff für Drolshagen geboten haben könnte. Denn Heinrich Gus-
tav Stachelscheid heiratete am 7.April 1831 die 21-jährige Anna Karoli-
na Nockenberg aus Hasslinghausen in der evangelischen Pfarrkirche zu
Schwelm. Im Kirchenbuch wird das Bekenntnis des Bräutigams ebenso
wie das Bekenntnis der Braut als evangelisch angegeben. Dieser Vorgang,
wäre er in Drolshagen bekannt geworden, müsste Aufregung und endlo-
sen Klatsch ausgelöst haben. Gustav Stachelscheid war laut Preußischem
Staatskalender Destricts-Steuercontrolleur des Kreises Meschede, dann
des Kreises Olpe und später noch zusätzlich der Gemeinden Freudenberg
und Hilchenbach im Kreise Siegen.
Er war der Sohn des Bürgermeisters Ambrosius Stachelscheid (1770–1824), dem sein
Bruder Carl bereits im Alter von 20 Jahren im Amt folgte. Während dessen
Amtszeit fiel Drolshagen 1838 einem Totalbrand zum Opfer, hatte unter
Carl Stachelscheid jedoch einen Bürgermeister, der Drolshagen mit Umsicht wieder aufzu-
bauen verstand.
Einzufügen ist hier, dass die Ehe des Gustav Stachelscheid mit
Anna Karolina Nockenberg bereits dessen zweite evangelische
Eheschließung war. Zunächst war er mit deren Schwester Maria Katharina
Nockenberg verheiratet.
Nach deren frühem Tod heiratete er Anna Karolina. Doch
wenn Gustav nun schon evangelisch heiratete, warum wurde er selbst
evangelisch? Weil die Schwiegereltern Nockenberg einen katholischen
Schwiegersohn nicht akzeptierten und entsprechende Bedingungen stell-
ten?
Jedenfalls heiratet der Einunddreißigjährige nun die Einundzwan-
zigjährige. Was konnte ihn zu einer Konversion bewegen, zumal wenn er
sich beruflich gar nicht in einem evangelischen Raum aufhielt, sondern
im erzkatholischen kurkölnischen Sauerland? Oder ist er gar nicht mit
einem formalen Akt konvertiert? Eine Vermutung, dass Gustav in Drols-
hagen seine evangelische Heirat verschwiegen haben könnte, liegt nahe,
dennoch verzeichnet das Kirchenbuch in Drolshagen diesen Vorgang.
Haben die Honoratioren der Gemeinde im Verbund mit dem Pfarrer die
peinliche Angelegenheit stillschweigend unter sich gelöst? Als Karoli-
na mit erst 38 Jahren im September 1848 starb, lag der Skandal um die
Beerdigung des evangelischen Gerbergesellen Johann Dittmar auf dem
Friedhof in Drolshagen erst acht Monate zurück. Kein Wunder, dass nun
im Kirchenbuch vermerkt wird, Karolina sei »auf dem Sterbebett zur ka-
tholischen Kirche übergetreten«. Das lässt vermuten, dass Gustav Stachel-
scheid in Drolshagen seine angestammte Kirchlichkeit wieder hergestellt
hatte und sich nun kurz vor dem Tod seiner Frau beeilte, die drohende
nächste, wohl noch gesteigerte Peinlichkeit zu vermeiden, um den Fall
Dittmar nicht zu übertreffen.
Aber vielleicht hat meine Großmutter von diesen Vorgängen auch gar
nichts erzählen können, weil diese von Anfang an unter der Hand gehal-
ten wurden.
Ihre Veröffentlichung kann ebenso wenig im Interesse des Pastors gelegen
haben, wie es das Interesse des Gustav Stachelscheid und seiner Frau war, mit diesem
Ablehnung provozierenden Thema verbunden zu werden. Man war halt in
Drolshagen katholisch.
Es nicht zu sein, rückte unverzüglich aus der Gesellschaft heraus.

Todesursache: Unterleibsgeschwür

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Beschreibung
Hochgeladen 2023-05-13 22:39:22.0
Einsender user's avatar Ernst - Ulrich Stachelscheid
E-Mail u.stachelscheid@htp-tel.de
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