Johann Georg SIGWART
Characteristics
Type | Value | Date | Place | Sources |
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name | Johann Georg SIGWART |
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occupation | Pfarrer |
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Events
Type | Date | Place | Sources |
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death | 5. October 1618 | Tübingen
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birth | 16. October 1554 | Winnenden
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marriage | 16. February 1585 | Tübingen
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Parents
Michael SIGWART | Margaretha GRÜNINGER |
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Marriage | ??spouse_en_US?? | Children |
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16. February 1585
Tübingen |
Margaretha KAPPELBECK |
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Notes for this person
Johann Georg Sigwart besuchte die Lateinschule in Winnenden, deren Lehrer Johann Nestler war, und wurde von seinem vier Jahre älteren Studiengenossen Aegidius Hunnius betreut. Da er bereits in Jugend unter schwerem Kopfweh litt, schien es, dass er seine Schulausbildung nicht wede fortsetzen können, dennoch wurde er 1570 in Stuttgart examiniert und kam 1571 an die Klosterschule in Lorch, wo Matthias Haffenreffer (geb. in Lorch 1561) noch sein Mitschüler war. Seine Lehrer waren Abt Georg Udal von Bietigheim (1563-1576) und der Präceptor Joh. Wältzlin von Nürtingen. 1574 wurde er in die Hohe Schule des Klosters Adelberg, dem der Abt christoph Binder vorstand, aufgenommen. Hier war Primus Truber, später Pfarrer in Derendingen sein Studiengenosse. Trotz verschiedener Krankheiten--Fieber,Wassersucht, und Pest-- bestand er im September 1575 in Tübingen das Examen und wurde am 28.9. immatrikuliert. Er bezog die Universität aber erst im Frühjahr 1576 , um die prima laurea zu erlangen.
1576 wurde er ins Stift aufgenommen. Seine Lehrer in der philosophische Fakultät waren in erster Linie Schegk und Hitzler. Am 5.2. 1578 wurde er Magister und studierte nun Theologie unter Jacob Andreae, Jacob Heerbrand, Dietrich Schnepff und Johann Brenz mit sehr gutem Erfolg. Er unterrichtete nebenbei privatim viele Schüler und wurde über ein fürstliches Stipendium zum Repetenten und Adjunkten des Magister Domus (Hausverwalter) Samuel Heiland bestellt. Er beteiligte sich an vielen Disputationen über Philosophie und Theologie weswegen ihn D Jacob Andreae besonders schätzte und mit ihm häufig diskutierte.
Am 14. trinitatissonntag 1584 wurde er als Diaconus in Tübingen investiert: "14.Dominicana Trinitatis ordinatus sum Ego Joh. Georgius Sigwartus in Diaconum Tubingensim a Doctore Jacobo Andreae Cancellario et Praeposito Tubingensi" (Tüb. Copulationsbuch)
Nach dem Tode Dietrich Schnepffs (9.11.1586) kam er für die erledigte Professur in Vorschlag, die Gemeinde dat aber einstimmig darum, ihm das Pfarramt zu übertragen; nach langen Verhandlungen erhielt Stephan Gerlach die Professur, Johann Georg das Pfarramt, mit der Auflage den Kanzler Andreae in lectionibus und disputationibus zu vertreten.
Ludwig der Fromme, Herzog von Württemberg (1568- 1593) schrieb an rektor, Kanzler, Doktoren und Regenten der Universität am 23 August 1587 aus Kirchheim:
" Demnach wir uns aber erinnert, dass unser Diacon bei Euch , Ds. Johannes Georgius Sigwart, sich in seinenüm Studio, Thun und Leben allwegen Geflissen, gebührlich und wohl verhalten, nach dem
Magisterio 7 Jahr lang Theologiam gehöhrt und darinnen compliert, jetzt viel Jahr nie von der Universität an anderen Ort abkommen, sondern in sretgem Exercitio geblieben, dahero, wie er selber wissen, in Controbersiis und Disputationibus exercitatus und expeditus ist, dazu soviel das Predigeramt anbelanget, Wie wir ihn selber gehört und befunden, sondere feine Dona hat, Anmutig zu hören ist, und mit seiner Lehr durch Gottes Gnad etwas erbauen kann, daher ohne Zweifel die Gemein und Bürgerschaft durch ein unterthänige Supplication um ihn bei uns anzuhalten bewegt worden, so haben wir uns auf ihn gnädig entschlossen, ihm die Pfarrversehung dergestalt zu befehlen, dass er auch, dessen er sich als ein junger Theologus nicht bescweren wird, im Fall Ihr,Propst und Canzler anderer nothwendiger Geschäfte halber abgefordert würden, in massen bisher zu der Ehr Gottes vielfältig geschehen, oder Ihr Leibes Schwachheit halb Euch nicht wohl befinden, Euch in lectionibus und disputationibus vertreten und die Hand bieten solle. ( nach C. sigwart, Zur Genealogie und Geschichte der Familie Sigwart Tübingen 1895)
Schon am 1. Nove. 1587 wurden Ihm zwei Wochentage für Compendium und locci communes bestimmt, und bald wurde er als Extraordinarius bezeichnet. 22. Sept. 1589 wurde er D. theol., 1604 rückte er zum Ordinarius und senatsmitglied vor. Im März 1618 wurde er Dekan und erster Superattendent des Stip. Das Rektorat hatte er viermal bekleidet, zuerst Winter 1606, dann Sommer 1610, während die Universität der Pest wegen nach Calw und Herrenberg geflüchtet war, dann Sommer 1615, zuletzt vom 1. Mai 1618 an; er starb als Rektor.
Als Diakon und Staddtpfarrer erklärte er in Wochenpredigten den Katechismus, die Bücher Genesis,Exodus, Josua, Richter, das 2. buch Samuels, sowie die Bücher Jonas und Hiob, das Evangelium Matthäus, die Apostelgeschichte, den Römerbrief, die beiden Korintherbriefe und den Galaterbrief.
Seine Hauptvorlesung behandelte Heerbrands Compendium Theologiae, und die ERklärung der Augsburgischen Konfession. Daneben las er über die Genesis und den Exodus.
Am 2. Juli 1618 befiel ihn in der Kirche eine Ohnmacht, von der er sich nicht weiter erholte. Vierzehn Wochen lag er krank, in zunehmender Schwäche, geistig aber noch klar und lebendig. In der Frühe des 5. Oktobrt starb er. Prorektor, Kanzler et Senatus Academiae Tubingensis luden am 7. Oktober in einem lateinischen Programm, das einen kurzen Lebensabriss enhält, zu einem Leichenbegräbnis ein; am selben Tag forderte der Ephorus Illustris Collegii, Joachimus de Gruenthall, die Insassen des Coll. Ill. gleichfalls in einer lateinischen Ankündigung zur zahlreichen Beteiligung auf.
Am 8. Oktober, morgens 8 Uhr wurde die Leiche in der Stiftskirche in der Nähe des Altars beigesetzt. Die Leichenpredigt (39 Quartseiten) hielt Theodor Thumm, der Nachfolger Sigwarts im Pfarramt seit März 1618. - Wie der Prorektor betrachtete er Zitat: so frommer hochgelehrter Theologen Tod als Vorbotten grossen Elends und Zerrüttung; ihr Vaticinium hat dofort seine schreckliche Erfüllung gefunden.
Sein Epitaph (auf Holz mit zwei Bildnissen) lautet:
D. O. M. S. Si in sermone meo permanseritis, vere discipuli mei eritis, Joh. 8 v. 31.
Johannes Georgius Sigwartus, natus Winendae Anno 1554 d. 16. Octobris, Diaconus Tubingensis ab. An. 1584 ad 86 a quo ibidem Pastor usque ad 1618. quos inter 34 annos Dectoris titulum accepit
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Title | Vorfahren Rolf Beutler |
Description | Überwiegend Raum Landkreise Calw und Böblingen |
Id | 64017 |
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