Johann Jürgen MOSEL

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann Jürgen MOSEL
occupation Abdecker, Halbmeister in Hitzhausen (Amt Hunteburg) (1772) - 1789
religion Katholisch

Events

Type Date Place Sources
death 1789
[1]
marriage 1764
[2]

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1764
Maria Gertrud DIEPENBROCK

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Noch im 17. Jahrhundert war es offenbar nichts Ungewöhnliches, daß derPächter einer Abdeckerei selbst Hand anlegte (Fußnote 229). Der neueBegriff Halbmeister dagegen war zu Recht nur für den anwendbar, der das Abdecken durch Knechte besorgen ließ. Laut Nachweis der Volkszählungvon 1772 hatte Hans Casper Hartmann zu Barkhausen einen Knecht, JÜRGEN MOSEL zu Hitzhausen aber nicht; ersterer ist als Halbmeister bezeichnet, letzterer als Abdecker (Fußnote 233) -- Quelle : Wilberts - Buch Scharfrichter und Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 33 Auseinandersetzungen zwischen Abdeckern und Viehbesitzern konnten nicht ausbleiben, und Klagen der einen über die andere Seite und umgekehrtwaren häufig. Neben den Beschwerden über zu hohe Gebühren (Im Amt Hunteburg beschwerte man sich 1782 über den Halbmeister JÜRGEN MOSEL, weil er "außer dem in der Verordnung bestimmten Lohn noch ein Butterbrotoder drey Pfennige an Gelde für jedes Stück" haben wolle (Rep 150 WitNo 1296) ) waren es zunächst die über zu langes Ausbleiben des Abdeckers, die die Vieheigentümer erhorben -- Quelle : Wilberts - Buch Scharfrichter und Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 58 Die Ausweich- und Nachfolgeberufe, die auf die Abdeckerei zurückgingen, lagen im lederverarbeitenden Handwerk: Schuhmacher, Sattler und Gerber. Feststellbar sind sie nicht vor der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. In den Ämtern des Hochstifts Osnabrück war 1673 auf die Beschwerde der Riemer und Weißgerber allen Abdeckern verboten worden, selbst verfertigte Lederwaren auf den Märkten feilzubieten (Fußnote 977). Erst hundert Jahre später kam es zu einem neuen Konflikt, als sich die Riemer,Weißgerber und Sattler zu Melle gegen den dortigen Halbmeister Hans Henrich Voigt wandten, der "anfing, Felle zu bereiten und daraus allerhand Lederwerk und besonders Pferdegeschirr für die Hausleute zu Verkauf zu verfertigen". 1775 wollten die Meller Handwerker diese Tätigkeiten auch den Halbmeistern Hans Caspar Hartmann zu Barkhausen und JÜRGENMOSEL zu Hitzhausen untersagen. -- Quelle : Wilberts - Buch Scharfrichter und Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 135 (...) weit mehr als Scharfrichtern ist bei Halbmeistern und Knechten eine berufsbezogene Kriminalität feststellbar. Sie gebann mit dem willkürlichen Zerschneiden der Felle, die die Tierbesitzer zurück haben wollten (Fußnote 1087) -- Quelle : Wilberts - Buch Scharfrichter und Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 154 Laut Volkszählung von 1772 hatte der damalige Abdecker zu Hitzhausen,der in einem Backhaus wohnte, 2 Söhne und 1 Tochter unter 14 Jahren (Fußnote 678). Diese Angabe muß sich auf Johann Jürgen Mosel beziehen, der demnach damals schon der Nachfolger von Henrich Conrad Unverzagt, Halbmeister in Hitzhausen (Amt Hunteburg). Er hatte acht Jahre zuvor Maria Gertrud Diepenbrock geheiratet, jüngere Tochter von Jobst HermannDiepenbrock aus dritte Ehe mit Anna Catharina Stahlhauer, Johann Jürgen Mosel, der neue Halbmeister zu Hitzhausen, dürfte der dritte Sohn von Peter Diedrich Ferdinand Mosel, Halbmeister in Gimminghausen, und der Anna Christina Rose gewesen sein. Der Vater gehörte vermutlich zur Verwandtschaft der zahlreichen Brüder Mosel aus Schwerte, die sich seitetwa 1720 vorwiegend im Lippischen niederließen. Die Mutter war eineTochter des Halbmeisters von Diepenau, Ernst Jürgen Rose, und seiner Ehefrau Catharina Maria (Fußnote 679) Gegen Johann Jürgen Müsel wurden von den Amtsbewohnern zahlreiche Klagen vorgebracht, weil er sich >> auf alle Weise widerspenstig " ... bezeigte : er wolle den für die Ämter des Hochstifts verordneten Abdeckergebühren nicht zufrieden sein, sondern genauso viel haben wie die Stadt Osnabrück; er beanspruche pro Stück Vieh noch zusätzlich ein Butterbrot oder 3 Pfennig; die alten Pferde sollten an niemand sonst verkauft, sondern ihm bis vor die Tür gebracht werden; außerdem aber, >>wenner weiß, daß die Eigenthümer des crepirten oder abzumachenden Viehes die Haut behalten wollen, so bleibe er oft so lange aus, daß zwey oderdrey Boten kommen oder auch wohl Amtsbefehle ihn lostreiben müssen; erschneidet auch zuweilen die Haut zuschande, läßt hin und wieder vielFleisch an der Haut sitzen; an den Kühen läßt er die Haut auf dem Kopfe und an den Pferden auf den Beinen sitzen, schneidet sodann die Beineab und nimmt mit nach Hause; wenn er aber die Haut behält, so löset er die Haut sowohl an denen Kuhköpfen als auch an denen Pferdebeinen ab". Als er sich im November 1782 enscheiden weigerte, für den ColonenRehme, mit dem er vorher wegen der Abdeckerei öfter Streit gehabt hatte, ein Pferd abzuziehen, "... und wenn der die Haut auch bezahlen müsse (...) oder wenn sich auch einen Galgen baueten, da er in sollte ..." , sahen sich die Beamten zu Wittlage veranlaßt, ausführlich der Land- und Justizkanzlei über ihn zu berichten. Diese legte daraufhin demOsnabrücker Scharfrichter Johann Conrad Zippel nahe, Mosel zu entlassen. Dazu kam es aber wohl infolge des Zippelschen Konkurses und der meistbietenden Verpachtung der Halbmeistereien nicht, denn auch in den nächsten Jahren war Johann Jürgen Mosel Halbmeister in Hitzhause (Fußnote 680) Als er 1789 starb, führte seine Witwe zunächst die bis 1792 laufende Pacht weiter. Schon 1790 erklärte sie jedoch, die 37 Taler 10 Schilling6 Pfenning Pachgeld seien ihr zu hoch. Da bei der angesetzten Versteigerung niemand mehr bieten wollte als sie, erhielt Maria Gertrud Diepenbrock, Witwe Mosel, für 22 Taler die Concession (Fußnote 681). Der älteste ihrer Söhne, Gerd Henrich Conrad Mosel, wurde nach ihrem Tod ihrNachfolger (Fußnote 682) -- Quelle : Wilberts - Buch Scharfrichterund Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 248 Als Joh. Christopher Munck 1785 starb, übernahm Gerd Henrich Hartmanndie Halbmeisterei Ankum. Im Jahr zurvor hatte er Maria Adelheid Moselgeheiratet, Tochter von Joh. Jürgen Mosel, Halbmeister zu Hitzhausen,und seiner Ehefrau Maria Gertrud Dießenbrock. -- Quelle : Wilberts -Buch Scharfrichter und Abdecker im Hochstift Osnabrück Seite 265 Fußnote 229 : Dep 55b No 2764; Rep 955 No 431 Bl. 212-214 Fußnote 233 : Rep 100 Abschn. 188 No 39 Bl . 35, 167. Fußnote 678 : Rep 100 Abschnitt 188 No. 39 Blatt 167 Fußnote 679 : Kirchenbücher Ostercappeln, Menninghüffen, Lavelsloh Fußnote 680 : Rep 150 Wit No 1296 Fußnote 681 : Rep 150 Wit No 1297 Fußnote 682 : Rep 150 Wit No 1298 Fußnote 977 : Dep 3b IV Fach 104 No. 1 Fußnote 1087 : Rep 150 Wit No 1296 (Jürgen Mosel in Hitzhausen 1782)

Sources

1 Buch Abdecker und Schafrichter im Hochstift Osnabrück, S. 248
Abbreviation: Buch Abdecker und Schafrichter im Hochstift Osnabrück
 
2 Buch Abdecker und Schafrichter im Hochstift Osnabrück, S. 248
Abbreviation: Buch Abdecker und Schafrichter im Hochstift Osnabrück
 

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