Johann Andreas I von LIEBENBERG

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann Andreas I von LIEBENBERG
education 22. November 1644
Immatrikuliert Universtität Wien: jur. utr. stud. und Universtität Salzburg (siehe Album) Find persons in this place
occupation
1678 und 1679 Stadtrichter in Wien, Bürgermeister von Wien 1680-09.1683 Find persons in this place

Events

Type Date Place Sources
baptism 29. November 1627
death 9. September 1683
Wien, Stadt, Am Hof Nr. 7, A, zum schwarzen Rößl, Bahrleihbuch 03A-22, Fol. 126 Find persons in this place
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burial 23. September 1683
Wien, in den Grüften der Schottenkirche, Bestattungsmatrikel: Pfarre St. Stephan, Tom 1683b, fol. 126 Find persons in this place
birth 29. November 1627
Wien, A, Pfarre St. Stephan, Tom 8, Fol. 273 Find persons in this place
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Forschung 9 8. May 2003
Kirchenmatrikel: Geburt/Taufe, Trauung, Tod eingesehen Find persons in this place
Recherche
Forschung 2 31. January 2005
MA 8: Totenbeschau auf Band 15 vorhanden Find persons in this place
Forschung 5
MA 8: Testament vorhanden, "8924/17 Jh." Find persons in this place
Beruf_2
Oberraithandler (ab mind. 1660-05-02); Beisitzer, Stadtgerichts- (ab mind. 1669-05-05); Ratsherr (ab mind. 1676-02-10); Richter, Stadt- (ab mind. 1679-06-12); Bürgermeister (ab mind. 1680-05-00 bis mi Find persons in this place
marriage 29. April 1653
Wien, A, Pfarre St. Stephan, Tom 20, Fol. 57 Find persons in this place
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29. April 1653
Wien, A, Pfarre St. Stephan, Tom 20, Fol. 57
Rosina Judith BÄNKHL

Notes for this person

Biographie I: Johann Andreas Liebenberg wurde am 29. November 1627 in St.Stephan getauft. Seine Eltern waren der Hofkanzleiregistrator Johann Liebenberger, der seit 20.04.1622 dem Reichs- und erbländischen Adelsstand angehörte und sich nunmehr "von Liebenberg" nannte, ehelichte 1619 Frau Barbara Magdalena, geb. Setz von Wald. Das Diplom sagt: dass Liebenberger seit 22 Jahren unter dem Kaiser Rudolph II., Mathias und Ferdinand II. sowohl bei der Reichskanzlei als auch bei der Hofkanzlei bedienstet war und in der letzten Zeit zum Hofkanzleiregistrator ernannt worden sei. In Anerkennung seiner erheblichen Verdienste wird er in den Adelsstand erhoben, das von ihm bisher geführte Wappen gebessert. Zugleich wurde ihm nebst anderer Begünstigungen auch das Recht verliehen, mit rotem Wachs zu siegeln und sich statt wie bisher Johann Liebenberger, nunmeher Johann von Liebenberg zu nennen und zu schreiben. Sein Sohn Johann Andreas von Liebenberg heiratete am 29. April 1653 Rosina Judith Bänkhl. Die Trauung fand in St.Stephan statt (Heiratsmatrikel Dompfarrkanzlei St.Stephan). Bürgerrecht 06.1652 als "gemainer Statt registrator" ohne Taxen, immatrikuliert am 22.11.1644, von seinem Vater Prädikat "von" und Wappen. Die Ämterlaufbahn Liebenbergs im Dienste der Stadt Wien: 17.06.1652 Registrator, 1653 Expeditor, seit 1655 (bis 1662) im äußeren Rat, 1660 Oberraithhandler, 1665 - 1675 Stadtgerichtsbeisitzer, 1676 - 1677 Innerer Rat, 1678-1679 Stadtrichter, 1680-1683 Bürgermeister. Liebenberg starb in der Nacht vom 9. zum 10. September 1683. Er konnte die Befreiung Wiens nicht mehr miterleben. Die Eintragung im Totenbeschauprotokoll lautet wie folgt: "Der Wohledlgebohrne H(err) Andreas v(on) Liebenberg, r(öm). k(ais). M(ayt). Rath und Puergermaister, in seiner behaussung am Hoff ist lauth H(errn) D(okt)or Sorbeits zeig(nis) am durchbr(uch) undt wasser(sucht) verschieden, alt 56 J(ahre)". MA 8 - 779/83 vom 25.10.1983 Liebenbergs Name, bereits in zeitgenössischen Berichten mit Respekt genannt und sehr bald von legendärem Klang, ist in die europäische Geschichte eingegangen, weil seine Amtszeit mit einem Ereignis von welthistorischer Bedeutung, der erfolgreichen Abwehr der Türken, untrennbar verbunden ist. Hinter diesem militärischen Einsatz tritt Liebenbergs Verwaltungstätigkeit, mag sie noch so bedeutsam gewesen sein, merklich zurück, ja, man darf wohl zu Recht annehmen, dass diese allein kaum ausgereicht hätte, ihn zu einer der bekanntesten Gestalten der Wiener Geschichte in der frühen Neuzeit zu machen. Das "große 18. Jahrhundert", das mit dem Sieg über die Türken anbrechende "Heldenzeitalter" der österreichischen Geschichte, brachte Wien den Aufstieg zur habsburgischen "Kaiserstadt", zur Hauptstadt einer sich konsolidierenden Donaumonarchie und zur Metropole von europäischer Geltung. Liebenberg steht demnach an einem Wendepunkt an der Spitze der Stadtverwaltung. Sein Leben liegt jedoch teilweise im Dunkel. Erst seit er 1652 erstmals in städtischem Dienst erwähnt wird, ist sein Leben überschaubar. 1665 wurde er Mitglied des Äußeren Rates, 1660 Oberraithandler (d.h. Vorstand der städtischen Rechnungsbeamten), aber erst 1669 Stadtgerichtsbeisitzer und schließlich 1676 Mitglied des Inneren Rats. Mit der Bestellung zum Stadtrichter (1678) war seine Karriere endgültig gesichert. Im Jahr darauf (1679), als in Wien die Pest wütete, erwarb er sich große Verdienste, weil er anstelle des altersschwachen Bürgermeisters Springer in das Collegium sanitatis eintrat, dem die Überwachung und Durchführung der Seuchenbekämpfung oblag. Gemeinsam mit Doktor Paul de Sorbait, der auch die persönliche ärztliche Betreuung Liebenbergs übernahm, vertrat er das Directorium sanitatis. Zum äußeren Zeichen der Anerkennung wurde Liebenberg für seinen Einsatz während der Epidemie der Titel "Kaiserlicher Rat" verliehen. Anfang 1680 hat Liebenberg das Amt des Bürgermeisters angetreten. Ergebnisse neuerer Forschungen (wann ??) haben diese Wahl in ein fragwürdiges Licht gerückt - wie dem auch sei: Liebenberg hat während der türkischen Belagerung sein Bestes geleistet, die Stadt vor dem Untergang zu retten. In den folgenden noch friedlichen Jahren kümmerte er sich vor allem um die städtischen Finanzen, nicht zuletzt bereits im Hinblick auf die drohende Türkengefahr. Der Kaiser befand sich in größten Schwierigkeiten; erst das Bündnis mit dem Polenkönig Johann Sobieski öffnete der Verteidigung jedoch eine reelle Chance. Die Verteidiger, allen voran der Stadtkommandant Ernst Rüdiger von Starhemberg und Bürgermeister Liebenberg, hatten nicht nur große Mühe gehabt, die Stadt in einen verteidigungsfähigen Zustand zu versetzen, sondern standen auch stets persönlich im Einsatz. Dennoch war die Stadt fast verloren, als endlich das Entsatzheer die Höhen des Kahlengebirges erreichte. Liebenberg, der seit Mitte August 1683 schwer krank darniederlag, erlebte die Befreiung Wiens nicht mehr; er starb in der Nacht auf den 10. September in seiner Wohnung Am Hof. Biographie II: Bürgermeister Johann Andreas Liebenberg Liebenberg, über dessen Jugendjahre wir heute nicht mehr unterrichtet sind (laut Mitteilungen des kath. Unversitätsvereins 1. Heft 1961, Seite 11, war er Hörer der Salzburger Universität) , ist im Jahre 1652 erstmals in städtischen Diensten, und zwar als Registrator, namentlich erwähnt. In dieser Eigenschaft hatte er alle Schriftstücke der städtischen Kanzlei aufzubewahren und die aus der Kanzlei hinausgehenden Originale mit den Kopien zu kollationieren. Ab 12. Februar 1653 (Amtsantritt am 18. Februar) ist er als "gemainer Stadt Expeditor", also als Leiter der städtischen Kanzlei, erwähnt. Neben verschiedenen anderen Aufgaben oblag ihm vor allem die Führung des Bürgerbuches (Verzeichnis aller Personen, die das Bürgerrecht in Wien erhielten). Im gleichen Jahr 1653, am 29. April, heiratete Liebenberg in Sankt Stephan Roslia Judith Bänkhl. Ab 1655 gehörte er dem Äußeren Ratskollegium an. Ab 1660 war er als Oberraithandler (oberster Rechnungsbeamter) und Vorsteher der Pupillenraitkammcr tätig. Als solcher war er für die Aufbewahrung des dort bis zur Erreichung der Mündigkeit hinterlegten Vermögens der Waisen verantwortlich. Er besaß als solcher allein Zutritt zur Kassa und das Aufsichtsrecht über die übrigen Raithandler. An dieser Stelle liegt der dunkle Punkt im Leben Liebenbergs. Er geriet, ebenso wie sein Nachfolger Andreas Cöler, unter den Verdacht, bedeutende Summen Waisengeldes unterschlagen und für persönliche Zwecke verwendet zu haben. Trotz der bruchstückhaften Überlieferung ist die Unkorrektheit der Amtsführung, auf Grund der Quellen als gegeben zu bezeichnen. Es wurde Liebenberg aber kein öffentlicher Prozeß gemacht, er mußte eine Wiedergutmachungsverpflichtung eingehen. Seine späteren Leistungen rechtfertigen allerdings auf alle Fälle die Großzügigkeit der Justiz. Im Jahr 1665 wurde Liebenberg Stadtgerichtsbeisitzer, 1675 Mitglied des Inneren Rats. 1678 wurde er Stadtrichter, welches Amt er auch im Pestjahr 1679 ausübte. Er trat an Stelle des Bürgermeisters Springer in das Collegium sanitatis ein, dem die Überwachung und Durchführung der Seuchenbekämpfung übertragen war, und tat sich gemeinsam mit Dr. Paul Sorbait durch persönlichen Mut und Einsatz hervor. Zu Ende des Jahres 1679 wurde er zum Bürgermeister gewählt, welches Amt er 1680 antrat. Während der Türkenbelagerung 1683 wir Liebenberg unermüdlich für das Wohl der Stadt tätig. Maßnahmen zur Vervollkommnung der Verteidigung und für den Einsatz der Zivilbevölkerung wurden von Bürgermeister und Stadtrat übernommen. Der Bürgermeister setzte sich als Vermittler zwischen den militärischen Verteidigern und der Bürgerschaft ein. Die Ratsversammlungen wurden, da Licbenberg bereits im Sommer an Wassersucht litt, in seinem Haus Am Hof abgehalten. Seit Mitte August schwer erkrankt, starb Liebenberg in der Nacht vom 9. zum 10. September, wenige Tage vor der Befreiung Wiens durch das Entsatzhecr, an der Ruhr. Die Gestalt des Bürgermeisters von 1683 wurde von der offiziellen, höfisch ausgerichteten Geschichtsschreibung lange Zeit vernachlässigt. Erst im 19. Jahrhundert, besonders zum Jubiläum 1883, kam die große Stunde für Liebenbergs Nachleben. Er wurde im Rahmen des neuen bürgerlichen Selbstbewußtseins als Held und Protagonist des Bürgertums von 1683 gefeiert. Dies fand in zahlreichen Schriften sowie in der Errichtung des Denkmals auf der Mölker Bastei, der ein "Licbcnbergfcst" voranging, seinen Ausdruck. An Liebenberg erinnern außerdem ein Standbild im großen Festsaal des Wiener Rathauses, eine Gedenktafel an seinem Haus Am Hof und die Liebenberggasse beim Stadtpark. In der heutigen Historiographie gilt Liebenberg als Persönlichkeit in der "Randzone europäischer Bedeutung" (Kratochwill), die in persönlicher Aufopferung zum Wohl der Stadt Wien beitrug. Denkmal: von Johann Jakob SILBERNAGEL am 12.09.1890 enthüllt. 101 Wien Dr. Karl Luegerring, gegenüber der Universität

Sources

1 https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/03a-022/?pg=129
 
2 https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-008/?pg=272
 
3 https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/02-020/?pg=116
 

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