Robert II GROHMANN

Robert II GROHMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Robert II GROHMANN
Beruf Kaufmann nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit röm. katholisch, 1874 Übertritt evangelisch AB nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 24. Februar 1848 Sandau, katholisch nach diesem Ort suchen
Geburt 23. Februar 1848 Sandau (Zandov), Nr. 147, bei Böhmisch Leipa (Ceská Lípa), Böhmen, Tom III, Fol. 61 nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung 16. April 1926 Wien, Ober St. Veiter Friedhof, Gruft H11 nach diesem Ort suchen [2]
Tod 14. April 1926 Wien, A, 07:00 Uhr nach diesem Ort suchen
Forschung 1 14. Januar 2003 MA 8: Verlassenschaft vorhanden nach diesem Ort suchen
Recherche 42,78 nach diesem Ort suchen
Forschung 2 8. Januar 2003 MA 8: Totenbeschau auf Band vorhanden nach diesem Ort suchen
Heirat 5. Mai 1875 Wien, A, I Bezirk, evangelische Stadtkirche AB nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
5. Mai 1875
Wien, A, I Bezirk, evangelische Stadtkirche AB
Antonia Charlotte Josefa SLOWA

Notizen zu dieser Person

Robert II GROHMANN Im Folgenden beginne ich mit der Beschreibung meines Lebens. Ich wurde am 23.Februar 1848 zu Sandau in Böhmen, Leitmeritzer Kreis geboren. Mein Vater war damals Seidenbandweber, meine Mutter hieß Amalie und war eine geborene Neumann. Leider starb meine Mutter kaum als ich das dritte Lebensjahr erreicht hatte, trotzdem weiß ich mich noch sehr gut auf sie zu erinnern. Besonders sind mir drei Momente im Gedächtnis geblieben. . Der erste ist die Erinnerung an einen jüngeren Bruder mit den ich öfters auf dem Zimmerboden gespielt habe und nach unbändiger Jungenart das kleine Brüderchen mit dünnen Holzschnittchen schlug. Als kurze Zeit später der kleine Bruder starb und ich die Frage stellte, warum er eigentlich gestorben sei, wurde mir von jemand geantwortet, er sei deshalb gestorben, weil ich ihn immer geschlagen habe. Ich machte mir, wie in diesem zarten Alter begreiflich, wohl darüber nicht die mindesten Gewissensbisse, man sieht aber daraus, wie das Gedächtnis eines Kindes besondere Eindrücke für Lebenszeit bewahrt. Der zweite Moment war während der Krankheit meiner Mutter. Sie lag krank und hatte als leichte Speise ein gedünstetes Huhn auf einem Teller und da weiß ich es noch sehr gut, wie ich trotz allen Abwehrens auch einen Teil davon haben wollte und mit welchem Eifer ich einen empfangenen Fuß abnagte. Der dritte Moment war der traurigste. Es war der Begräbnistag meiner Mutter. Ich sehe noch heute den geschlossenen schwarzen Sarg, weiß daß viele Leute im Zimmer bei uns waren und der Sarg endlich von einigen Männern weggetragen wurde. Was dann weiter geschah, daran weiß ich mich nicht mehr zu erinnern. Ich kam als Kind von drei Jahren, wahrscheinlich weil mein verwitweter, Vater meine Erziehung nicht selbst leiten konnte, zu meiner Großmutter nach Nixdorf, wo ich meine zweite Heimat gefunden habe. Meine Großmutter war damals selbst seit Jahren Witwe und lebte mit ihren beiden unverheirateten Töchtern, Mathilde und Emilie, von dem Ertrage des Zwirnbindens für die Zabelsche Zwirnfabrik und von einer kleinen Pension. Meine Tante Mathilde die ältere Tochter, wurde mir eine zweite Mutter und ich betrachte sie heute noch dafür. Alle Liebe und Verehrung, die man einer Mutter entgegenbringen kann, habe ich auf sie übertragen. Dagegen konnte ich zu Tante Emilie nimmer die gleiche Zuneigung fassen, ohne daß sie mir vielleicht lieblos oder feindselig begegnet wäre. Wir blieben uns stets fremd bis auf den heutigen Tag. Ich verlebte nun die Tage meiner Kindheit im Verein mit Knaben gleichen Alters in Wald, Flur und Wiese, arbeitete in meiner Kindesart in dem kleinen Hausgärtchen bis zu meinem sechsten Jahre , dem Beginn des Schulbesuches; Noch heute weiß ich ganz genau, welch einen beängstigenden Eindruck der erste Tag meines Schulbesuches auf mich machte. Bei uns im Hause war es immer still, alles ging seinen gewohnten Gang, ohne Hast und ohne Aufregung, Kein Wunder; daß die laute Dorfschule mich schreckte, so daß ich weinend nach Hause verlangte und diesen Wunsch so beharrlich wiederholte, daß unser Lehrer sich endlich genötigt sah, einen älteren Schüler mit der Heimschaffung meiner Wenigkeit zu beauftragen. Trotz meines Protestes jemals diese abscheuliche Schule wieder zu besuchen, habe ich mich durch das häusliche Zureden wahrscheinlich überzeugen lassen, daß ich in diesen sauren Apfel beißen müsse und bin wieder zur Schule gegangen. Ich war nach 2 Jahren einer der besten Schüler, wenn auch tüchtige Streiche manchmal mir unterliefen, erwarb ich mir doch die Liebe aller meiner Lehrer, besonders des Katecheten, Herrn Dechant Kromer, sowie später des ersten Kaplans, Herrn Pater Mai. Dem Umgange mit Letzterem und seinem Unterrichte verdanke ich nicht allein viele Kenntnisse, die mir die Schule beizubringen nicht eingerichtet war, sondern auch Anregung noch mehr und ganz Anderes zu lernen als meine Mitschüler. So lernte ich mit 13 bis 14 Jahren englisch, lateinisch, griechisch, Physik, Naturgeschichte, alles Fächer, welche unsere Dorfschule nicht kannte. Meine besonderen Lieblingsgegenstände waren bis auf den heutigen Tag Sprachen und die Naturwissenschaften. Das Studium der Letzteren war es auch, war mich sehr bald den anerzogenen streng katholischen Glauben mehr und mehr zweifelnd beurteilen ließ, so daß ich mit 16 Jahren über sämtliche Dogmen desselben bereits zur Tagesordnung übergegangen war. Mit dem religiösen Glauben war ich am Ende und auf dem Wege reiner Materialist zu werden, doch davon später. Auf das Jahr 1863 fiel die Verheiratung meiner lieben Tante Mathilde mit Wenzel Winkler, einem gebürtigen Nixdorfer, der nach langen Dienstjahren zu Wien, in Brünn ein Kaufmannsgeschäft gegründet hatte. Ebendaselbst war auch mein Onkel Julius seit Jahren Kaufmann und es wurde im Familienrat beschlossen, mich zu Onkel Julius nach Brünn in die Lehre zu geben. Die Trauung meiner Tante Mathilde ging in Nixdorf vor sich und dann reiste ich mit nach Brünn. Das Geschäft meines Onkels Julius war die Weißwaren und Teppichhandlung und nach wenigen Tagen hatte ich meine Stellung so satt, daß ich nur noch mit höchster Unlust meine Obliegenheiten versah. Es war kein Wunder ich habe nur mit meinen Gedanken gearbeitet, gelernt und die schöne freie Natur studiert und bewundert, ich mußte nun Schaben aus Teppichen suchen, Tücher zusammenlegen und Spagatstücke zur Wiederverwendung zusammenknüpfen. Ich hielt es nicht aus und setzte es endlich durch, in das Spezerei und Weingeschäft meines neuen Onkels Winkler zu kommen. Dort war ich länger als vier Jahre, lernte und vervollkommte meine Kenntnisse durch den Besuch der Handelsschule, lernte französisch, sowie die slawische Mundart Mährdns, studierte auch nebenbei, so wenig freie Zeit ich auch für mich übrig hatte, in den Naturwissenschaften weiter. In die Zeit meines Brünner Aufenthaltes fiel der deutschdänische Krieg 1864 und der Österreich-preußische Krieg 1866. Zwei weltgeschichtliche Ereignisse von großer Bedeutung. 1864 waren meine Sympathien selbstverständlich im Lager der Allierten und verfolgte ich mit Freude das Vordringen der verbündeten Heere, welche dem verlassenen Bruderstamm endlich Befreiung und Wiedervereinigung mit dem Muttervolke erkämpften. Ein klein wenig konnte ich mich nicht enthalten, das kleine aber tapfere Dänemark zu bedauern, welches so mutig den Kampf mit zwei so mächtigen Reichen unternahm zumal mir die Kenntnis der Völker doch sagte, daß auch die Dänen zu unserer großen germanischen Familie gehörten. Ich sah die Gefangenen und fühlte mit den ernsten, bärtigen Männern, die zum großen Teil auch Familienväter waren, aufrichtiges Mitleid. Ich lernte sie aber in der Folge schätzen als ich sah, wie sie die nicht lange Zeit der Gefangenschaft dazu benutzten, sich je nach ihrer Fähigkeit in der emsigen Fabriksstadt Arbeit und Verdienst zu suchen. Die Erlaubnis erhielten sie dazu denn bei der großen Entfernung von der Heimat, war ein Mißbrauch der bewilligten Freiheit nicht zu befürchten. Sie haben dieser Voraussetzung auch keine Schande gemacht, sondern gingen ihren Geschäften bis zur Rücksendung in die Heimat ruhig nach. Von dieser Zeit an beschäftigte ich mich mit den politischen Fragen und ersah bald, daß mit der Niederwerfung Dänemarks und der Befreiung Schleswig-Holsteins, die deutsche Frage ihrer Entwicklung näher rückte. Ich sah die entstehenden Eifersüchteleien zwischen Preußen und Österreich in der zunächst auftauchenden Frage des Besitzes der Erzherzogtümer und opponierte innerlich gegen den Plan Österreichs den Herzog von Augustenburg zum Fürsten Schleswig-Holsteins einzusetzen, als wenn Deutschland an seinen dreißig und etlichen Staaten und freien Städten nicht ohnehin schon genug zersplittert und für das Ausland in seiner vielgestaltigen Zusammensetzung nicht schon ein genugsam verächtliches Bild einer Schwäche und Zerfahrenheit sei. Die Gegensätze zwischen den eben erst verbündeten Mächten spitzten sich mehr und mehr zu und endlich apellierte Österreich an die Waffen, aufgestachelt durch seine Militärpartei, die sich schon im voraus in den weitgehendsten Träumen auf beispiellose Erfolge gegen die "Potsdamer Wachparade" wiegte, aufgestachelt durch wütende Angriffe der gekauften Presse. Unter diesen aus den Händen der Regierung ihren Sold empfangenen Blätter, ragte das Wiener Tagblatt besonders hervor. Es war eine eigens für den Zweck gegründete Kriegstrompete, ging auch gleich, nachdem es seinen Dienst getan, in Privathände über. Seine Tochter ist das "Neue Wiener Tagblatt", ein ganz achtungswertes Organ. Ich war Österreicher und dennoch konnte ich mich nur mit meinen besten Wünschen auf Preußens Seite stellen. Seih reckenhafter Minister Bismark erinnerte mich an die Heldengestalten der deutschen Sagen und rückhaltslos ergab ich mich damals dem Zauber dieser so achtungsgebietenden Persönlichkeit . Ich stand ganz auf der Seite Preußens in dem bevorstehenden Kriege, doch bedrückt von schwerer Sorge , ob auch dieser Kampf jenen verlauf nehmen würde, den ich sehnlichst erhoffte . Dazu befand ich mich unter einer Bevölkerung, die nur mit wenigen Ausnahmen vom heißesten Preußenhasse beseelt war. Auch meine Verwandten fühlten sich nicht als Deutsche. Ich kann es ihnen nicht zum Vorwurf machen und keinem Deutschen in Österreich, denn wie jammervoll sah es nicht in Deutschland selbst aus. Es standen doch die besten Stämme der alten Germanen, Bayern, Schwaben, Franken, Hessen, sogar die norddeutschen Niedersachsen und Obersachsen gegen die preußische Monarchie und seine wenigen schwachen Verbündeten in Waffen. Der einzige bedeutendere alliierte Preußens, Italien flößte mir nicht viel Furcht ein. Es hat seither nur eine einzige Zeit gegeben, wo ich meine Tage wieder in so fieberhafter Spannung und Sorge verbrachte, wie in jenen ersten Julitagen 1866. Das war im Jahre 1870, die Zeit wo die schwachen deutschen Kräfte den Ansturm der bonapartischen Armee bei Belfort Widerstand leistete und von derer aufopfernden Tapferkeit so unendlich vieles abhing. Die Ereignisse gingen ihren Gang. Österreich sank bei Königsgrätz in den Staub, Hammerer unterlag bei Langensalza, die sogenannte Reichsarmee bei Kissingen und Tauberbischofsheim. Ich sah die zerschmetterten Trümmer der österr. sächsischen Armee auf ihrer Flucht nach der Reichshauptstadt und innerlich voll Freude begrüßte ich die am 11.Juli 1866 in Brünn einrückende preußische Armee. Hier hatte ich das erste Mal das Glück den greisen König Wilhelm und die Heldengestalt Bismarks zu sehen und nicht genug konnte ich mir Gelegenheit verschaffen letzteren, der für mich damals die weit bedeutendere Person, um die sich seither alle meine Gedanken gedreht hatten, zu sehen. Am 1.September 1867 brachte mich mein Onkel Winkler in das Haus Carl Warhanek in Wien, wo ich mich vom unbesoldeten Praktikanten zum Geschäftsführer emporgearbeitet und welche Stellung ich heute noch inne habe. Meine Versetzung in die Haupt- und Residenzstadt entrückte mich einstweilen der Beobachtung der Politik. Ich war mir einem Male in eine neue großartige Welt versetzt worden und gewann eine nicht unbedeutende Erweiterung meines Gesichtskreisen. Auch hatte ich hinreichend zu tun, mich in meine neue Stellung einzuarbeiten und einzuleben. In die ersten Jahre meines hiesigen Aufenthaltes fällt die Bekanntschaft mit meinem besten und wirklichen Freund Heinrich Hofmann, eines geborenen Stuttgarters. Nicht vergessen darf ich zu erwähnen, daß ich die Möglichkeit in ein so bedeutendes Geschäft eintreten zu können, einzig und allein meinem Onkel Winkler in Brünn verdanke, der nach meines Vaters Tode, welcher im Jahre 1865 zu Nixdorf erfolgte, auch wirklich Vaterstelle ah mir vertrat. Er ließ mich ausbilden und legte damit den Grund zu meiner seitherigen kaufmännischen Laufbahn. Im Jahre 1869 unterzog ich mich der Prüfung für den Einjährig Freiwilligendienst. Bei meiner vorhergegangenen Schulbildung ein gewagtes Unternehmen. Ich hoffte indeß auf Grund meiner Privatstudien dieselbe zu bestehen und nur die Mathematik war der Fels, an dem ich scheiterte, nachdem ich in allen anderen Fächern die Vorzugsklasse davon getragen hatte. Aus Rücksicht auf meinen sonstigen Erfolg wurde mir die Begünstigung eingeräumt, mich zu einer zweiten Prüfung zu melden. Ich machte davon indeß keinen Gebrauch einsehend, daß Algebra und höhere Mathematik Fächer seien, in die ich in Zeit von vier Wochen nicht zu Hause sein könne. Im Oktober desselben Jahres wurde ich zur Landwehr Infanterie assentiert und bedauerte es nun umsoweniger, zum Freiwilligendienst nicht zugelassen worden zu sein, war ich doch nunmehr weit vorteilhafter daran. Ich verbrachte meine Jahre gleichmäßig in meiner geschäftlichen Stellung, die sich von Jahr zu Jahr besserte, schloß mich aber von meinen Berufsgenossen stets strenge ab, da mir das Tun und Lassen der Handlungskommis und Kontoristen nicht zusagte. Keiner hatte Sinn für etwas Höheres, für geistige Arbeit. Mein Freund Heinrich Hofmann war der Einzige, der mir gleichgeartet war, weshalb sich zwischen uns auch inniges Freundschaftsverhältnis bildete. So kam des Jahr 1870. Einem Wetterstrehle gleich zündeten in ganz Europa die Emser Vorgänge und die darauf folgende französische Kriegserklärung an Deutschland und meine Begeisterung für die deutsche Sache führte mich nunmehr mit Wiener Gesinnungsgenossen und der akademischen Jugend zusammen. So hatten sich die Zeiten in 4 Jahren geändert seit 1866. jetzt gab es in Österreich Hunderttausende von Deutschen, welche offen Deutschland und seine Erhebung wider den Erbfeind zujubelten, ja sogar österreichische Studierende eilten als Freiwillige unter die deutschen Fahnen. Auch Freund Heinrich H. verließ Wien und stellte sich seinem Vaterlande, obgleich er nicht dienstpflichtig war, zur Verfügung. Ich war nun allein und schloß mich nun vollständig der deutschen Bewegung in Wien an. Wir waren ein tüchtiges Häuflein Gesinnungsgenossen, erwählten das Cafe Berner in der Wollzeile zu unserem Hauptquartier und führten dort und überall wo wir hinkamen einen erbitterten Kampf gegen die Franzosenfreunde und die Revangeschreier für Königsgrätz. So kamen die rasch aufeinander folgenden Schläge der ersten Augusttage bei Weißenburg, Spichern, Wörth, die erbitterte dreitägige Schlacht bei Vionville, Gravelotte und Mars-la-Tours. Am Boden lag zertrümmert die französische Hauptmacht und unser Jubel ertönte laut und ungescheut vor jedermann zum peinlichen Ärger der französisch Gesinnten. Mit Eckel und tiefer Verachtung gedenke ich heute noch dieser Deutschen n. Geburt und Sprache, welche bei einem Kampfe der die ganze nationale Selbstständigkeit des kaum notdürftig zu einem Bunde geeinte Deutschland in Frage stellte, der eine neuerliche Zersplitterung unseres Vaterlandes zu Folge haben sollte, welche in diesem Kampfe um die heiligsten Güter eines Volkes mit ihren Sympathien im Lager Frankreichs standen. Jeder anderen Nation blieb es freigestellt, sich auf diese oder andere Seite zu stellen; Der Deutsche durfte aber nur auf Seite seines Volkes stellen. Dort war sein Platz, dort gehörte jeder Deutsche hin; Stand er anders, so betrachtete ich ihn damals und heute noch für einen erbärmlichen Wicht. Der glorreiche Kampf ging Anfang des Jahres 1871 zu Ende, der Sieg war erfochten, Elsaß und Deutsch-Lothringen genommen und dem neuen deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Jahr 1873 brachte Wien die Weltausstellung und die Börsenkrisis. Auch sah ich mich in diesem Jahre nach einer Braut um und lernte meine teure Antonie kennen. Die eigentliche Bekanntschaft schreibt sich von Allerheiligen 1872 her, das innige Verhältnis aber erst aus dem Sommer des Jahres 1873. Am 31.Dezember desselben Jahres am 16.Geburtstage meiner Braut, feierten wir unsere Verlobung und am 5.Mai 1875 führte ich meine Antonie als meine liebe Gemahlin heim. Ich habe meine Wahl nie bedauert, sie war mir stets eine liebe volle Gattin und wünsche ich nur, daß jedes meiner Kinder und Nachkommen dereinst eine gleich glückliche Wahl treffen mögen. Am 7 April 1876 ward unser erstes Kind, ein Mädchen geboren und erhielt den Namen Mathilde. Demselben folgte am 5.August 1879 ein Knabe, unser Sohn Robert. Bis heute bin ich mit meinem Schicksale sehr zufrieden. Wir sind alle gesund, meine Gattin sowie ich auch sind äußerst sparsam, sodaß es uns möglich ist, von meinem Gehalte Ersparnisse zurückzulegen. Unser Hoffen richtet sich darauf, es möge uns fort so gut gehen, damit unsere Kinder dereinst einen leichteren Eintritt in die Welt haben mögen. Seit meiner Verehelichung bin ich zwar dem alten Kreise meiner Genossen entrückt. Ich bin im vollen Sinne des Wortes Hausvater geworden, dennoch habe ich noch........ Fortsetzüng fehlt !

Quellenangaben

1 Matrikeln in Leitmeritz/L374 (L91)
2 Grabfoto vorhanden (Hahn-Grohmann OS)

Datenbank

Titel Meine Familie PIESCH - Vorfahren Väterlicherseits
Beschreibung Piesch - Raum Wien, Ungarn, Mähren, Böhmen und heutiges Polen. Ich freue sehr mich über Kontakte von Forschern, die Anknüpfungspunkte oder Überschneidungen mit den hier gelisteten Personen haben - mailen Sie mir und Sie bekommen gerne die gewünschte Daten mit Links zu den entsprechenden Kirchenbüchern (wenn vorhanden)!
Hochgeladen 2023-02-06 18:29:33.0
Einsender user's avatar Günther Pethers
E-Mail g.pethers@gmx.at
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