Johann Georg DASCHER

Johann Georg DASCHER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Georg DASCHER
Name TASCHER
Beruf Krämer 1807 Steinau (Fischbachtal), Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Beruf Räuber
Beruf Maurer
Beruf Soldat
Beruf Taglöhner
Beruf Holzmacher
Beruf Steinbrecher

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 5. November 1764 Steinau (Fischbachtal), Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Konfirmation 1778 Groß-Bieberau, Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 5. November 1814 Darmstadt, Hessen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Clara GART

Notizen zu dieser Person

(~)

"Johann Georg Dascher war zur Zeit des Prozesses 46 Jahre alt. Er warin Steinau im Odenwald geboren als Sohn eines Leinewebermeisters. Dascher hatte sieben Geschwister. Ein Bruder saß ebenfalls im Stockhaus zuDarmstadt. Dascher war verheiratet, hatte sieben Kinder, von denen die Frau drei mit in die Ehe gebracht hatte. Von seinem 14. Lebensjahr arbeitete er bei Bauern. Später wurde er Soldat, desertierte zweimal, heiratete und ließ sich in Steinau nieder, wo er sich als Tagelöhner, Holzmacher und Steinbrecher durchschlug. "Diebstähle indes waren seine Hauptbeschäftigung. Er stand schon langein der ganzen Gegend des Odenwaldes in üblem Rufe, und war sicherlicheiner der gefährlichsten Menschen." Schon im Jahre 1803 war er in das Stock-Haus zu Darmstadt eingeliefertworden, mußte aber,da man ihm keinen Diebstahl nachweisen konnte,wieder entlassen werden. Dascher war Teilnehmer an zahlreichen Einbrüchenund Diebstählen, von denen nur wenige bekannt geworden sind. Einige seien hier aufgezählt: "Gewaltsamer Einbruch und Raub auf der Krugsmühle bei Roßdorf mit Jakob Erbeldinger." "Diebstahl durch Einbruch zu Wüstmichelbach mit J.A. Grasmann." "Straßenraub auf der Höhe bei Neunkirchen mit Jakob Erbeldinger." "Diebstahl mit Einbruch zu Groß-Bieberau mit J. Erbeldinger." Der Anklagepunkt Nr. 12 gibt einen interessanten Einblick in Daschers"Arbeitsweise" Gemeinsam mit Jakob Erbeldinger und dessen ältestem Stiefsohn brach er im Jahre 1809 im "Sommer zur Nachtzeit zu Asbach im Amte Lichtenberg ein." "Georg Dascher stieg auf eine Leiter, die nach Angabe des Bestohlenen seinem Nachbar zustand, auf den über dem Viehstall befindlichen Boden, und brach von da aus ein Gefach in das Haus ein.Diese Öffnung führte in eine Kammer. Da Dascher wußte, daß nicht hier, sondern auf dem oberen Hausboden das Dörrfleisch, auf welches es abgesehen war, sich aufbewahrt fand, so brach er, wie er jenes merkte, ohngefähr 3 Schuhe höher ein zweites Gefach aus, welche Öffnung dann aufden oberen Boden führte und durch die er sonach einstieg. Von dem Boden stahl Dascher sofort Dörrfleisch und Wolle, sodann, wie der Bestohlene noch weiter angibt, fünf noch ganz gute Fruchtsacke, ein paar Zugstränge, sodann etwas Erbsen und Nüsse. Erbeldinger war dem Dascher nachgestiegen und nähme diesem das Gestohlene ab. Der Stiefsohn Daschersmußte Schildwache stehen." "Ein Prozess in heutigem Sinne gab es allerdings nicht. Das Urteil desGroßherzoglichen Hofgerichtes wurde am 20. Juni 1814 in Abwesenheit der Angeklagten bekannt gegeben - Rupprecht wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt. Erst fünf Tage später wurden ihm und den anderen dasUrteil bekannt gegeben. "Nachdem ihnen vorher ihre Verbrechen vorgehalten und ihnen gezeigt worden war, dass jeder von ihnen mehrere Verbrechen begangen habe, auf deren einzelne die Gesetze die Todesstrafe verordneten", wurden ihnen die Urteile verlesen. Grasmann, Rupprecht, Erbeldinger und Dascher erklärten, dass sie die Todesstrafe nicht verdient hätten und verlangten Revision, auf deren Möglichkeit sie vorher aufmerksam gemacht worden waren. Die Revisionsverhandlungen zogen sich vier Monate hin. Während dieser Zeit betreute Herr Kirchenrat Haßlacher die katholischen Räuber. Mit sichtbarem Erfolgwusste er durch sein echt christliches Benehmen und durch seine Wohltaten, sich das volle Zutrauen der zum Tode Verurteilten zu erwerben. Am 2. November 1814 wurden die Verurteilten vom Stockhaus in das Rathaus gebracht und ihnen im großen Saal "ihre definitive Verurteilung zumTode im Allgemeinen bekannt gemacht, ihnen angekündigt, dass ihre letzte Stunde samstags den 5ten November schlage, sie ermahnt, diese kurze Zeit dazu zu verwenden, die allenfalls von ihnen noch nicht einbekannten Verbrechen noch anzugeben und sich als reuige Sünder Gott zuzuwenden, und ihn um Vergebung ihrer vielfältigen Übeltaten anzuflehen. Zugleich wurden sie aufgefordert, dass wenn einer oder der andere in Beziehung auf seine Familie etwas zu bitten habe, es vorbringen solle. Rupprecht erklärte: „Ich bin mein Lebtag ein Spitzbub gewesen; ich muss doch einmal sterben, und es ist einerlei, ob es früher oder später. Jelänger ich noch gelebt hätte, ein desto größerer Sünder wäre ich geworden, denn gebessert würde ich mich nicht haben, wenn ich auch Gnade erhalte hätte.“ Grasmann weinte und Rupprecht tröstete ihn mit den Worten: Wir sind Spitzbuben, und Spitzbuben dürfen nicht weinen, denn wir haben die Strafe verdient. Er bat gleich darauf mit dem Heusner um einGlas Wein, damit sie noch einmal miteinander trinken könnten. Man ließWein und Brot kommen. Die Burschen tranken einander zu und wurden froher Dinge. Sie wurden dann in die für sie zubereiteten Zimmer gebracht. Rupprecht hielt sich mehr ans Trinken und Rauchen, das ihm gegen alle Befehle in zu großem Überfluss aus der unrichtigen Meinung gereichtwurde, dem Delinquenten müsse in den letzten drei Tagen des Lebens gegeben werden, was er verlange. Hinrichtung Am 4. November 1814 empfingen sie das heilige Abendmahl und am Abend wurde auch den Frauen der Verurteilten der noch einmal der Besuch gestattet. Rupprechts Beischläferin Margarethe versuchte ihre Zusammenkunftnoch dazu zu benutzen, ihn umzustimmen und seine gegen sie gemachtenAngaben zurückzunehmen, was ihr jedoch nicht glückte." Samstag, 5. November 1814. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu Darmstadt ist ein kleines Podium aufgeschlagen. Rundum steht Militär mit aufgepflanzten Bajonetten. Dahinter, Tausende von Neugierigen. Auf dem Podium sitzt das Gericht. In langen Sterbekleidern, an Händen und Füßengefesselt. werden die fünf Räuber durch die Rathaustür ins Freie geführt. Rupprecht, der die Nacht durch und den Tag vorher zu viel geistige Getränke genossen hatte, war etwas berauscht, zeigte in diesem Zustand Mut, der aber eher Frechheit war. Ein Richter verlas den Delinquenten vor der Öffentlichkeit noch einmal das Urteil. Die Hinrichtung selbst fand nicht auf dem Marktplatz statt, sondern ander damaligen Stadtgrenze nach Bessungen [heute Wolfskehl'scher Park]. Angekettet auf einem von zwei Pferden gezogenen Leiterwagen, eskortiert von Hunderten von Soldaten und gefolgt von einer „unzähligen MengeMenschen“ ging es vom Rathausplatz bis nach Bessungen hinaus. Dort hatte man ein hohes Gerüst erbaut, dass von zwei Treppen aus zugänglichwar. Um das „Blutgerüst“ stand ein Karree von Soldaten, dahinter die Zuschauer. Als Scharfrichter fungierte Herr Hofmann aus Frankfurt. DieHinrichtung war „in nicht vollen siebzehn Minuten vollzogen“. Zuerst kam Dascher an die Reihe, nach ihm Erbeldinger. Als dritter kam JohannMartin Rupprecht an die Reihe, Heusner und Grasmann folgten ihm sogleich. www.hessen-martin.de/r/dascher.shtml

Vom Überfall auf die Kirche in Neunkirchen berichtet auch der ehemalige Lehrer von Neunkirchen, Johannes Feick, in seiner Festansprache zurEinweihung des Kaiserturmes im Jahre 1907. Allerdings fällt hier nichtder Name “Latz”, man schreibt diesen Überfall der Räuberbande um dieGötz und Dascher aus Steinau zu. Diese überfielen hiernach am 27. April 1802 mit annähernd 30 Mann um 11 Uhr den damaligen Pfarrer Lindenborn zu Neunkirchen. Auch hier ist die Rede von Misshandlungen und auch die gekappten Glockenseile werden erwähnt. Des Weiteren wurde jedem Bewohner in dessen Haus ein Licht zu sehen war gesagt er solle diese sofort aus- machen. Die ganze Bande marschierte angeblich unter militärischem Kommando in das kleine Dorf und einige saßen angeblich unter den Linden am Marktplatz. Irgendwer berichtete von Trommeln die er gehört haben will. Nachdem die Räuber alles an sich genommen hatten zogen sieunter Trommelwirbel und schrecklichem Krach von dannen. Beide Erzählungen beziehen sich auf die gleichen Ereignisse und es scheint uns wohlals seien beide Räuberbanden absolut identisch. Es waren wohl umherziehende Soldaten und ihre Helfershelfer die hier am Werk waren www.fischbachtal-odw.de/haiser_latz.html

Quellenangaben

1 hessen-martin.de, www.hessen-martin.de/r/dascher.shtml
Angaben zur Veröffentlichung: www.hessen-martin.de
Kurztitel: hessen-martin.de
2 Ortsfamilienbuch Steinau, www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=steinau&ID=05111764D&nachname=TASCHER&lang=de
Autor: Ulrich Kirschnick
Angaben zur Veröffentlichung: online-ofb.de/steinau/?lang=de
Kurztitel: Steinau (Fischbachtal) - Online-OFB

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Titel Schreiner-Hiemer
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Hochgeladen 2023-03-30 19:54:28.0
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