Jaspar v.Oertzen (1616-1657) Kgl. Dän.-Norweg. Rat, Drost der Grafschaft Pinneberg, Erbherr auf Gerdeshagen u. Claustorff Am 16.August 1616 wurde er als Sohn des Sievert v.Oertzen auf Gerdeshagen und Claustorff und seiner Gattin Anna Valentina v.Reventlow a.d.H. Ziesendorff und Reetz auf dem alten familiären Stammhaus Gorow geboren. Hier wuchs er auch neben einem Bruder und zehn Schwestern auf, von denen aber nur sechs das Kleinkindalter überlebten: Heinrich (oo v.dem Knesebeck), Margaretha (oo I. v.Bülow, oo II. v.Tessin), Sophia (oo v.Bibow), Anna (oo v.Raben), Elisabeth (oo v.Voß) und Dorothea (oo v.Plessen). Von Beginn an in Gottesfürchtigkeit erzogen, wurden ihm private Informatoren bestellt, die ihn in den freien Künsten unterrichteten, bis er im Alter von 16 Jahren an die Universität nach Rostock verschickt werden konnte. Als seine Eltern seine Fortschritte bemerkten, sandten sie ihn auf die Universität nach Oxford, wo er neben der englischen Sprache auch viele Wissenschaften erlernte. Etliche Jahre brachte er anschließend in Frankreich zu, vervollkommnete hier sein Französisch und übte sich auch in den ritterlichen Fächern. Außerdem studierte er die Rechte, Geschichte und Philosophie. Und da "einer ritterlichen Persohn Wissenschaft des Krieges und der Waffen" gebührte, ging er nach den Niederlanden, wo er bei General Prinz Friedrich Heinrich in der prinzlichen Leibgarde aufgenommen wurde. Nach dem Tode seines Vaters wollte er nun ursprünglich sich auf seine ererbten Güter begeben, da diese aber durch den Dreißigjährigen Krieg ruiniert waren, beschloß er auf Anraten seiner Mutter, an den oldenburgischen Hof zu gehen. 1641 war er außerdem in den Diensten des Fürsten Johann von Anhalt und mit dem dänischen Abgesandten besuchte er den Reichstag in Regensburg. Beim Ebf. von Bremen erlangte er anschließend eine Stelle als Rat und dann auch als Hofmarschall. Da in der Folge sein Dienstherr zum Kg. von Dänemark avancierte, vergrößerten sich auch seine Chancen auf neue Meriten. Das Leben bei Hofe schien ihm jedoch nicht so zuzusagen, denn er bat bald darum, ihm das Drostenamt über die Grafschaft Pinneberg in Holstein anzuvertrauen. Bis dies geschah, nahm er von seinem bisherigen Posten Urlaub und heiratete am 11.Februar 1649 am Gräfl. Oldenburgischen Hof Anna Maria v.dem Knesebeck. Als Ambassadeur ging er dann für seinen Fürsten zu den niedersächsischen Höfen. Als der Krieg auch Holstein erreichte und er flüchten mußte, wurde er recht krank. Er bekam Durchfall, mußte sich fünf Wochen vor dem Weihnachtsfest von 1657 dauerhaft zu Bett legen. Er versammelte noch einmal seine Familie um sich und ließ den Prediger kommen, damit er ihm die Absolution erteile. Nach 42 Lebens- und neun Ehejahren hauchte er sein Leben schließlich am Weihnachtsmorgen 1657 aus. Quelle: LdsBbil. Schwerin, Mkl gen o 1180