Helmuth Friedrich VON OERTZEN

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Helmuth Friedrich VON OERTZEN

Events

Type Date Place Sources
death 3. June 1754
birth 14. October 1673
marriage 19. October 1703

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19. October 1703
Susanna Francina VON BÜLOW

Notes for this person

Helmuth Friedrich v.Oertzen (1673-1754) Herzogl. Mecklenburgischer Landrat, Erbherr auf Roggow, Wackendorf, Gerdeshagen Er war der Sohn des Joachim v.Oertzen, Erbherrn auf Roggow, Gerdeshagen und Wackendorf und der Charlotte Beata Baronin v.Erskein, Tochter des Freiherrn Alexander v.Erskein, Vorpommerschen Hofgerichtspräsidenten und Kgl. Schwedischen Geheimrats. Geboren wurde er am 14.Oktober 1673. Bereits zehn Tage nach seiner Geburt verlor er seine Mutter, die an den Folgen des dritten Kindbetts starb. Der Vater nahm sich nach Ablauf einer Trauerzeit daher eine zweite Frau und heiratete die Jungfrau Barbara Sophie v.der Lühe a.d.H. Schulenburg. Ein aufgeweckter Verstand ließ den jüngsten Sohn unter der Fittiche von Vater und Stiefmutter in einer neuen intakten Familien aufwachsen und schnell lernen. Durch die Erkenntnis: "Es sind insonderheit zween Wege, dadurch der Adel zu dem höchsten Gipfel der Ehren gelangen kann, die Gelehrsamkeit und der Degen", hatte er sich in beiden geübt, aber eine deutlich Hinneigung zu dem letzteren Dienst verspürt. Als Page ging er deshalb zunächst an den Hof Kg. Christian V. von Dänemark und Norwegen. 1692 dann avancierte er zum Fähnrich in der Kgl. Leibgarde zu Fuß. Da in Dänemark jedoch kein Krieg in Sicht war, erbat er einen dreijährigen Urlaub und machte daraufhin als Volontär der alliierten Armee den Feldzug in Brabant gegen Frankreich mit. Bald aber schlug sein einst feindseliges Verhältnis gegen Frankreich in Bewunderung, namentlich der Kultur, um. Denn gegen Winter ging er von dort nach Paris, peregrenierte hier ein wenig und besah die Lustschlösser der Umgebung, "insonderheit aber befliß er sich, nicht allein in der französischen Sprache, sondern in allerhand ritterlichen Übungen die möglichste Fertigkeit zu erlangen." Als 1694 Frankreich einen neuen Krieg führte, wechselte er sein Zivilgewand wieder mit dem bunten Rock und trat als Volontär in die französische Armee ein. Er kämpfte in Flandern, nahm dann erneut seinen Abschied und besah die vornehmsten Städte in Flandern, bevor er wiederum nach Paris zurückkehrte. Da sein dreijähriger Urlaub bald zu Ende ging, reiste er 1696 ¼ber Brussel, Aachen, Köln, Düsseldorf (wo er das kurpfälzische Hoflager besuchte) und Hannover zunächst zu seinen Eltern zurück. Hier verblieb er noch einige Zeit und kehrte dann nach Kopenhagen zurück, wo ihn der König zum Leutnant der Leibgarde zu Fuß ernannte. Er erreichte hier zwar noch den Rang eines Kapitäns, aber sein kränklicher Vater rief ihn wenige Zeit später nach Mecklenburg zurück, da er seiner Hilfe bei der Verwaltung der Güter bedurfte. Am 19.Oktober 1703 ehelichte er außerdem Susanna Francisca v.Bülow, die Tochter des Hofrichters und Erblandmarschalls v.Bülow auf Gudow in Sachsen-Lauenburg. Er kaufte sich daraufhin, da er über nicht unerhebliche Mittel von seinem Vater verfügte, das mecklenburgische Gut Vogelsang und ließ sich hier nieder. Von seinem Vater bekam er außerdem die eine Hälfte von Gerdeshagen überschrieben, die andere Hälfte erhielt sein älterer Bruder. Der kleinen Familie wurde am 6.Oktober 1704 die Tochter Sophia Charlotta geboren, die sich 1724 mit Johann Arnold Werner v.Bodeck verheiratete. 1704 folgte der Sohn Joachim Werner, der sich später als Offizier in Fürstl. Schwarzburgische Dienste begab. Der dritte Sohn Otto Dietrich war 1737 bei einer Campagne als Volontär bei der Kaiserlichen Armee auf dem Feldzug in Serbien verstorben; er war wie der Vater auch Kgl. Dänischer Hofjunker gewesen. 1707 dann starb sein Vater und nach der Kavelung fielen seinem älteren Bruder Roggow und Wackendorf zu, ihm aber das Gut Bolland und die eine Hälfte von Gerdeshagen. Er zog nun mit seiner Familie dorthin, erhandelte 1710 auch noch das ehemals v.Buchwaldsche Gut Nienhagen. Mit der Zeit von großem Vertrauen seiner Herren Mitritterschaftler getragen, wurde er vor dem Krieg zum Deputierten des Ritterschaftlichen Amtes Bukow gewählt. Im Nordischen Krieg durch die Russen bedroht, floh er mit seiner Familie außer Landes und kam im Hause seiner Schwiegereltern in westlich gelegenen Gudow unter. Als der Krieg beendet war, kehrte er nach Gerdeshagen zurück und fand seine Güter in großer Unordnung wieder. Fortan widmete er sich dem Wiederaufbau des verwüsteten Betriebes und ständischen Angelegenheiten. Auf dem Landtag von 1720 nahm er als Kommissionsmitglied für die Kontributuionsverhandlungen in Rostock teil (der Landtag war ausnahmsweise von Malchin dorthin verlegt worden). Durch ein gutes wirtschaftliches Denken von Natur aus begnadet, kaufte er 1722 noch das Allodialgut Mickenhagen zu seinen Besitzungen hinzu und schlug es Gerdeshagen bei. Die verstreut liegenden einzelnen Grundstücke verschiedener Bauern in Altenhagen legte er wieder zu einem gut funktionierenden Hof zusammen. Als Helmuth Friedrich v.Oertzen in den 1720er Jahren wegen geschäftlicher Verrichtungen nach Holstein reiste, traf er dort zufällig auch den das Herzogtum Holstein besuchenden Kg. Friedrich IV. von Dänemark. Bei dieser Gelegenheit ernannte er ihn zu seinem Etatsrat. Von Mecklenburg aber wollte er nicht weggehen, zumal bald sein auf Roggow lebender Bruder verstarb und daher die Güter Roggow und Wackendorf auf ihn kamen. Mitten in diesen Akquisitionen verstarb am 23.Januar 1729 seine Frau. Da er der großen Hauswirtschaft und den vielen Güter nicht allein vorstehen konnte, ging er ein zweites Mal vor den Traualtar und führte am 27.Mai 1731 in Wismar die verwitwete Baronin Elisabeth Maria v.Meerheimb geborene v.Bülow a.d.H. Plüsckow heim. So konnte er sich wieder vermehrt den Landesgeschäften widmen und wurde auch 1734 durch die Ritterschaft als einer von drei Kandidaten für die Ernennung zum Landrat vorgeschlagen und durch den Hzg. dazu ernannt. Ks. Karl VI., der sich zwei Landräte aus Mecklenburg für die Kaiserliche Kommissionskasse wünschte, erwählte ihn außerdem zu einem von ihnen, so daß er ab Dezember 1735 auch deren Mitglied war. 12 Jahre fungierte er außerdem als ältester Assessor des Mecklenburgischen Kammerkollegiums, da dieses Amt mit dem Landratsposten verknüpft war. In die Geschichte ging er ein als Retter des Amtes Plau für die Landesherrschaft, da er dem Hzg. eigene Gelder vorschoß, um es dem Domanialbestand zu erhalten. Für seine Kinder scheute er in der Erziehung keine Kosten, um sie zu wahrer Gottesfurcht "und erlernung nützlicher Wissenschaften anführen zu lassen". Der Kirche gegenüber und seinen Untertanen erwies er sich als Wohltäter, stiftete manche Geschenke, der Kirche zu Satow errichtete er ein neues Pfarrgebäude, auch Holz und Baumaterial stellte er entgeltfrei zur Verfügung. Daneben bekleidete er noch das Amt des Patrons der Kirche zu Russow und konnte zuletzt als Besitzer bzw. Lehnsnehmer auf Roggow, Gerdeshagen, Nienhagen, Wackendorf, Brunshaupten und Altenhagen angesprochen werden. Nach vielen Verrichtungen und einem erfüllten Leben kam bald sein irdisches Ende. Zu Ostern 1754 weilte er in Schwerin, um seinen Landesgeschäften nachzugehen, bald aber ergriff ihn eine "ungewöhnliche Unpäßlichkeit", so daß er sich zu Bett legen mußte. Er lebte noch einige Tage und starb schließlich in Schwerin im hohen Alter von fast 81 Jahren am zweiten Pfingsttag 1754 morgens eine Viertelstunde nach 8 Uhr. Zu dieser Zeit konnte er auf die stattliche Anzahl von zehn Kindern, seltenen 54 Enkeln und 10 Urenkeln zurückblicken. Begraben wurde sein Leichnam am 9.Juli 1754 in der Patronatskirche Russow. Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.oert 10 und v.oert 13

Sources

1 Die Vorfahren von Claus von Amsberg, Stand 8.5.04
Author: Verheecke, José
Publication: http://home.planetinternet.be/~jos81/link/kwartieren/Amsberg.txt
Abbreviation: Die Vorfahren von Claus von Amsberg, Stand 8.5.04
 
2 Geschichte der Familie von Zepelin, 235, 240.
Author: L Fromm
Publication: Schwerin: A. Schmale, 1876.
Abbreviation: Geschichte der Familie von Zepelin
 
3 Ausgewählte Ahnentafeln der EDDA, Bd. 1, 173
Author: Buchungshauptstelle des Deutschen Adels (Arbeitsabteilung VI der Deutsche Adelsgenossenschaft) (Herausgeber)
Publication: Justus Perthes, Gotha 1925
Abbreviation: Ausgewählte Ahnentafeln der EDDA, Bd. 1
 

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