Simon (Sigmund) REISINGER

Simon (Sigmund) REISINGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Simon (Sigmund) REISINGER
Beruf möglicherweise Bauer auf dem Höfl Fol. 45 1585 Schweinetschlag (Sviňovice), Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer auf dem Hof Fol. 73 (altes GB) bzw. Fol. 69 (neues GB) (bis 1615) 1588 Christelschlag ( Křišťanovice), Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt Schweinetschlag (Sviňovice), Böhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Anna

Notizen zu dieser Person

Im GB Nr. 10 (1586-1652) der Herrschaft Winterberg und Drslawitz ist ab Aufn. 203 die Besitzgeschichte des Hofes Fol. 73 in Christelschlag verzeichnet (im Folgeband GB Nr. 21 (1652-1738) ist der Hof dann unter Fol. 69 eingetragen): 1586 kaufte Bartholomäus (Bartoss) Fidler den Hof Fol. 73 des getöteten Säumers Matthias Neubirt für 145 Schock 47 Groschen. Neubirt war von seiner Frau Anna und seiner Tochter Katharina im Brunnen umgebracht worden. Beide Täterinnen flüchteten danach. Die Summe war zum größten Teil an Ihre Fürstliche Gnaden als Totenfallabgabe für die Täterinnen und für nach 1586 erbenlos verstorbene Waisen des Ermordeten zu zahlen; z. T. wurde auch in die Waisentruhe bzw. an die verheiratete Waise Barbara gezahlt. Schon 1588 verkaufte Fidler den Hof wieder: am Donnerstag nach dem Sonntag Reminiscere 1588 erwarb ihn für 170 Schock "Zymandl" Sswegnowsky. Dieser zahlte bis 1599 Raten, dann endet die linke Seite des Buches in Aufn. 204. Ein Teil der weiteren Einträge fehlt; möglicherweise lag, wie an anderen Stellen der GB in dieser Zeit auch, ein loser Zettel mit den Zahlungen um 1600 ff. bei. 1599 war der Hof nämlich erst zu ca. 2 Drittel bezahlt. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite der Aufnahme ist in anderer Schrift eingetragen, daß "Zymandl" Reysyngar seinen Hof völlig abgezahlt hat und gestorben ist. Der Hof wird auf 105 Schock geschätzt, mit Vieh und Hausrat auf 173 Schock 28 Groschen. Der Verstorbene hat 5 Schock Schulden bei seinem Sohn Albrecht für diesem noch zustehendes Heiratsgut. Der Rest der Summe geht zu gleichen Teilen an die Witwe Anna und die Waisen Martin, in 20 Jahren, Stephan (Steffl), Georg, in 11 Jahren, Lorenz, in 6 Jahren, Margaretha, in 8 Jahren. Jede der 6 Personen erbt 28 Schock 4 Groschen 4 Pfennige 1 1/3 Heller. Der Waise Martin nimmt den Hof an, eingetragen am 30.10.1615. Albrecht dürfte bereits bei seiner Hochzeit (bis auf die 5 Schock) abgefunden worden sein. - Zum Vornamen: die im Gebiet gebräuchliche Dialektform "Simandl" wurde, wenn die Hochsprache verwendet werden sollte, von den Kirchen-, Grund- und Mannschaftsbuchschreibern teils mit Simon, teils mit Siegmund wiedergegeben. - Zum Nachnamen: Ss wurde Sch gesprochen, g stand in tschechischen Texten dieser Zeit häufig für i. Schweinowsky ist ein Herkunftsname für jemanden, der aus Schweinetschlag (tschechisch Sviňovice) stammte. Herkunfts- und Berufsbezeichnungen, auch der Vorname des Vaters, wurden im Böhmerwald bis ins 18. Jahrhundert hinein häufig anstelle eines Familiennamens oder neben dem Familiennamen geführt. Für Schweinetschlag ist leider kein so altes GB wie für Christelschlag erhalten. Die Grundbücher der Herrschaft Krummau, zu dem das nur wenige km südöstlich von Christelschlag gelegene Schweinetschlag gehörte, beginnen erst 1603. Es gibt aber ältere Urbarbücher. Hier findet sich in Schweinetschlag 1585 der Hof eines Michael Reisyngar - vielleicht ein Bruder oder der Vater des Simon/Siegmund. Auch ein Zymandl ohne Nachname ist 1585 Bauer in Schweinetschlag (Aufn. 289 im Urbar Nr. 16 der Herrschaft Krummau), bei dem es sich um Simon Reisinger handeln könnte. Die Reihenfolge der Höfe im GB deckt sich in den meisten Fällen mit der Reihenfolge in den Urbaren. Im Urbar Nr. 16 gehen dem Hof des "Zymandl" voraus die Höfe eines "Gilek" (Ägidius) und eines "Bastl Jakl" (Sebastian Jakob), im GB Nr. 50 im Jahr 1603 sind immer noch "Gilek" und danach "Bastl Jakl" eingetragen, danach kommt ein "Zymandl" Paur, der sein Höfl ("dworźiek") lt. GB von einem "Zymandl" Ragzner für 40 Schock erworben hat (Hof Fol. 45 im GB Nr. 50, Aufn. 92). Ragzner (gesprochen Raisner) könnte eine falsch geschriebene Form von Reisinger sein.

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Titel Plechinger und Eibl, Fortsetzung
Beschreibung Fortsetzung der Dateien Plechinger, Eibl, Sippl
Hochgeladen 2024-03-28 16:19:41.0
Einsender user's avatar Heike Neumair
E-Mail wolf-heike@gmx.net
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