Notizen zu dieser Person
Lt. GB Nr. 60, Aufn. 73 ff., kaufte er 1625 für 253 Schock 16 Groschen den Hof Fol. 39 in Schönau von Matthias ("Moteß") Priessl, der ihn seinerseits 1625 von einem gleichnamigen Matthias ("Heyßl") Priessl erworben hatte. Dieser hatte den Hof durch Heirat mit der Witwe Christina um/nach 1619 erworben. Johannes Stine bezahlte letztmals 1638 eine Kaufpreisrate. Am 11.5.1650 ist eingetragen, daß er noch 152 Schock 16 Groschen auszuzahlen hat, aber Armut halber den Hof öde stehen gelassen hat. Keiner der Gläubiger will ihn erwerben, schließlich findet sich Philipp Eßel von Schönau, der ihn unter der Bedingung annimmt, daß ihm alles ausständige Grundgeld nachgesehen wird, er zwei Jahre lang robot- und kontributionsfrei gelassen wird und er nur die auf dem Hof befindlichen fürstlichen Schulden bezahlen muß. Der früher Besitzer Johannes Stine ist im Seelenverzeichnis von 1651 mit Frau Agatha als Inmann bei Philipp Eßl eingetragen. Sein Alter ist mit 50, das seiner Frau mit 46 Jahren angegeben; da fast alle Erwachsenen aber wesentlich älter waren als 1651 angegeben, könnten auch die beiden älter gewesen sein. Bei den beiden sind keine ledigen Kinder eingetragen. Unklar ist, ob sich ein Vermerk im Waisenbuch 1642 unter Parkfried (Aufn. 38) auf ihn bezieht: der Waise Nikolaus des verstorbenen Thomas (Bayer) vom Hof Fol. 54 in Parkfried erhält am 82.1642 die Heiratserlaubnis. Er verheiratet sich auf Schönau zu des Stine Tochter; der Vater ist nunmehr schwach, gibt ihr den Hof. Auch im GB ist bei Nikolaus vermerkt, daß er geheiratet hat; die Hochzeit kam also zustande. Es fehlt aber jeglicher Eintrag einer Hofübergabe in Schönau 1642 ff. an einen Nikolaus. Die Hofübergabe scheint nicht zustande gekommen zu sein. Welcher Bauer Stine in Schönau ist gemeint? Den Nachnamen Stine trugen lt. GB nur zwei Bauern in Schönau: Jakob Stine vom Hof Fol. 38, der diesen Hof dann 1636 mit dem Hof des Matthias Kurz, Fol. 48, eintauschte. Er starb um 1661 und hatte vorher in einem mündlichen Testament verfügt, daß sein Sohn Michael Nachfolger auf dem Hof Fol. 48 werden sollte (Michael ist im Seelenverzeichnis 1651 als 18jähriger Sohn eingetragen). Weitere Erben waren seine Witwe Maria Anna und die Töchter Eva, verheiratet zu Schreinetschlag, die ihr Heiratsgut schon empfangen hatte und daher nur ein Erbteil erhielt, und die in Köllne verheiratete Tochter Eva sowie die noch ledige Katharina, in 18 Jahren, die zum Erbteil noch ihr Heiratsgut erhielten, eingetragen ins GB Nr. 60 am 7.4.1661. Beide verheirateten Töchter sind im Seelenverzeichnis 1651 noch ledig. Es erscheint mir wenig wahrscheinlich, daß es sich beim Schwiegervater des Nikolaus Bayer um diesen Bauern handeln sollte, der 1642 einen männlichen Erben hatte und seinen Hof noch weitere knapp 20 Jahre bis zum Tod bewirtschaftete. Eher kommt der Bauer Johannes Stine vom Hof Fol. 39 in Schönau in Frage, dessen Kinder nicht mehr ermittelt werden können, da ihnen aufgrund der Abmachung 1650 keinerlei Geld zustand. Die Aufgabe des Hofes zwischen 1638 und 1650 würde zur im WB erwähnten Schwachheit passen; vermutlich plante er zunächst die Übergabe an den Schwiegersohn, gab aber dann den Hof auf (oder sein Schwiegersohn noch vor einer Eintragung der Übergabe ins GB). Daher Johannes Stine unter Vorbehalt als Schwiegervater des Nikolaus Bayer hier in dieser Datei eingetragen.
Heike
Neumair
