Edmund Bernhard GALLER

Edmund Bernhard GALLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Edmund Bernhard GALLER
Beruf Bäcker, kfm. Angestellter bei Linke-Hoffmann
Religionszugehörigkeit röm. kath.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. Juli 1917 Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen nach diesem Ort suchen
Tod 24. Oktober 1994 Garbsen, Niedersachsen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 25. Juli 1939 Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
25. Juli 1939
Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen
Hildegard Erna LANGER

Notizen zu dieser Person

Breslauer Adressbuch 1941: Galler, Edmund, Bote, I, Karuthstraße 18
Edmund soll in Leubel (bei Breslau) in einer Bäckerei gelernt haben.
Er arbeitete in Zeiten der Arbeitslosigkeit auch als Platzanweiser im Kino, um Einnahmen für die Familie zu erzielen.

Der Sohn Wolfgang Galler berichtete über Flucht und Vertreibung:
Als Anfang 1945 Breslau zur Festung erklärt wurde, begann eine umfangreiche Evakuierung der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt. Wir wurden mit dem Zug abtransportiert. Vater blieb zunächst da und kam später nach. Wir kamen über Dresden (kurz vor dem verheerenden Angriff) nach Aussig (jetzt Tschechische Republik). Dort erlebten wir, wie das entfernte Dresden brannte. Auch in Aussig fielen Bomben und wir konnten im Luftschutzkeller überleben. Nach einiger Zeit wurden wir erneut (mit Bussen) auf die Reise geschickt und gelangten über Pollaun (nahe der damaligen Grenze zu Schlesien) in das uns von früherem Aufenthalt bekannte Schreibendorf, Kreis Landeshut. Dorthin waren wir schon in früheren Zeiten evakuiert worden. Vor dem Einmarsch der russischen Armee versuchten wir die Flucht Richtung Westen mit einem selbst gezimmerten (Nachbar war Stellmacher), kleinen Leiterwagen., kehrten dann aber um (aufgrund nicht schöner Erlebnisse) und blieben in Schreibendorf bis zum Einmarsch der Russen, die größtenteils später von polnischen (m.E.) Zivilisten abgelöst wurden.
Ich erspare mir viele“ Erlebnisse“ aus der damaligen Zeit. In Schreibendorf blieben wir ca. ein Jahr, bis wir im Jahre 1946 ausgewiesen wurden. Innerhalb weniger Stunden mussten wir unser Domizil verlassen und wurden mit Leiterwagen zum Bahnhof Landeshut gebracht. Dort ging es mit dem Güterzug über die Neiße (spätere Grenze) und Kolfurt bis nach Diepholz. Von dort aus wurden wir verteilt und in Bahrenborstel angesiedelt.

Erinnerungen von ElkeUrsula:
Mein Vater Edmund lernte meine Mutter Hildegard in einem Versehrtensportverein in Breslau kennen. Mutti hatte seit ihrem 4. Lebensjahr Kinderlähmung und durch unzählige Operationen, von fähigen jüdischen Ärzten durchgeführt, konnte sie wieder ohne Hilfe laufen und auch Sport treiben.
Vati war mit 16 Jahren durch eine Verkehrsunfall, den er beim Brötchenausfahren mit dem Fahrrad erlitt, rechtseitig gelähmt. Die Ärzte hatten ihn schon abgeschrieben, aber er hat sich mit ungeheuerem Willen ins Leben zurück gekämpft und der Sport, besonders das Schwimmen, war ihm wichtig. Er beieindruckte seine Auserwählte mit seinen excellenten Schwimmkünsten.
Das Element Wasser zeigte sich im Laufe seines Lebens in vielen Varitionen:
Ein Waschzuber nicht sehr erfolgreich als Boot genutzt - Verlust eines Exemplars von mühsam ergatterten orthopädischen Schuhen in einem Teich - Überquerung eines kleinen Flusslaufes ("so müsst ihr das machen") endete als lebende Staumauer, einer vor Lachen umgefallenen Ehefrau, der schreienden Tochter und dem nach Hause eilenden Sohn trockene Sachen zu bringen - immer wieder Wassersparmaßnahmen in unterschiedlichster Weise - Wasser sammeln, um Pflanzen zu gießen, versteht sich da von selbst.

Überhaupt zog Sammeln sich durch sein Leben ... Sammeln bei der AWO, später dann auch als Kassenwart.
Mit dem "Kackexpress" (Fahrrad mit zwei Eimern am Lenker und einer Kiste auf dem Gepäckträger) sammelten wir auf Spaziergängen Pferdeäpfel für seine kostbaren Erdbeeren und hinten in die Kiste kamen "Fiemerle" (handliche Holzstücke zum Anzünden des von der Elisabeth Galler gesponserten Badeofens).
Eigentlch sollten wir ja ein Klavier von der Großmutter bekommen, aber wegen Platzmangels in der Wohnung, wurde daraus das erste "Badezimmer" in der Herrenweide.
Durch äußerst sparsame Lebensweise "Brinkel bringen Brot", kaufmännische Begabung und dem Verein für Hirngeschädigte gelang es Vati, für seine Familie ein Haus zu bauen. RESPEKT! So konnten wir 1966 in unser Eigenheim nach Garbsen ziehen.

Datenbank

Titel Galler-Gallinat+2023
Beschreibung Endstand+Dezember+2023
Hochgeladen 2023-12-16 14:57:45.0
Einsender user's avatar Gerhard Richard Gallinat
E-Mail richard@gallinat-galler.de
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