Wilhelm Otto GREISCHEL

Wilhelm Otto GREISCHEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wilhelm Otto GREISCHEL
Ausbildung 1898 bis 7. März 1904 Realprogymnasium Spremberg nach diesem Ort suchen
Ausbildung 1904 bis 14. März 1907 Realgymnasium Zittau nach diesem Ort suchen
Ausbildung 2. Mai 1907 bis 2. März 1908 Handelshochschule Leipzig nach diesem Ort suchen
Ausbildung Banklehre 1908 bis 1910 Bank für Handel und Industrie - Darmstädter Bank - Depositenkasse Spremberg nach diesem Ort suchen
Ausbildung Banklehre 1910 bis 1911 Bank für Handel und Industrie - Darmstädter Bank - Cottbus nach diesem Ort suchen
Ausbildung Banklehre 1911 bis 1913 Bank für Handel und Industrie - Darmstädter Bank - Berlin nach diesem Ort suchen
Beruf Buchhalter und Kassierer 1. Juni 1913 bis 31. März 1924 Stadtsparkasse Spremberg nach diesem Ort suchen
Beruf Direktor 1. April 1924 bis 30. September 1943 Stadtsparkasse Spremberg nach diesem Ort suchen
Beruf Sparkassendirektor 1. Oktober 1943 bis 31. Januar 1952 Kreis- und Stadtsparkasse Spremberg nach diesem Ort suchen
Anzahl Kinder 4

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 15. August 1888 Spremberg, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 13. August 1972 Ulm nach diesem Ort suchen
Reference Number
Heirat 1. Dezember 1924 Sagan, Stadt nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1. Dezember 1924
Sagan, Stadt
Sibylle Hiltrud Gudrun TSCHIRNER

Notizen zu dieser Person

Wilhelm Otto Greischel entstammt einer alten Spremberger Tuchmacherfamilie und war der Sohn des Tuchmachermeisters und Kaufmanns Friedrich Wilhelm Greischel (1854–1914) und dessen Ehefrau Anna Luise Marie Krüger (1860–1923).Er wurde am 15.8.1888 in Spremberg, Leipzigerstraße 5 geboren. 1891 zog die Familie nach Wilhelmshöhe in Spremberg, Dresdner Straße 33. Dort verbrachte er seine Kindheit. Ende 1894 erkrankte Wilhelm Greischel an Diphterie. Diese verursachte von 1895 bis 1897 ein schweres Ohrenleiden, welches in Berlin behandelt wurde. Das Ohrenleiden bewirkte, dass Wilhelm Greischel 1895 zwar eingeschult wurde, aber erst 1898 über privaten Nachhilfeunterricht Anschluss an die Klassenkameraden von 1895 finden konnte. Von 1898 bis zu seiner Obersekundareife 1904 besuchte Wilhelm Greischeldas Realprogymnasium in Spremberg. Danach ging er auf das Königlich Sächsische Realgymnasium in Zittau und legte dort 1907 die Reifeprüfung ab. Im Anschluss daran folgte bis 1908 ein Studium an der Handelshochschule in Leipzig.


Zwischen 1908 und 1910 war dann Wilhelm Greischel zwei Jahre lang Banklehrling in der Bank für Handel und Industrie, Niederlassung Spremberg, um anschließend von 1910 bis 1913 in anderen Niederlassungen dieser Bank die Vertretung des Bevollmächtigten zu übernehmen. Im Februar 1913 arbeitete er sich in die Wollagentur seines Vaters ein, da dieser einen ersten Schlaganfall erlitten hatte. Da ihm diese Tätigkeit aber nicht behagte, nahm Wilhelm Greischel bereits im Mai 1913 eine Stelle als Buchhalter und Kassierer in der Stadtsparkasse Spremberg an. Nach dem Tod des Vatersim Jahr 1914 liquidiert Wilhelm Greischel dessen Wollagentur in Wilhelmshöhe. Der erste Weltkrieg wirkte sich auf das private und berufliche Leben über Nahrungsmangel, Kriegsanleihen etc. aus. 1919 zieht er mit seiner Mutter innerhalb Sprembergs von Wilhelmshöhe in das anteilig geerbte Haus in der Wilhelmstraße 33 um. Am 1.10.1923, in der Hochphase der Inflation, wurde Wilhelm Greischel zum Direktor der Stadtsparkasse ernannt. Einen Monat später stirbt seine Mutter am 1.11.1923. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.


Ein Jahr nach demTod der Mutter heiratete Wilhelm Greischel am 01.12.1924 in Sagan Sibylle Hiltrud Gudrun Tschirner (1903‑1975), die Tochter des Bankvorstehers Max Tschirner. 1925, 1927, 1929 und 1936 kamen ihre Kinder Friedhelm, Volkhard, Roswitha und Ingolf in Spremberg, zur Welt. Von 1924 bis 1945 führte Wilhelm Greischel als Sparkassendirektor in Spremberg mit seiner Familie ein klassisch christlich bürgerliches Leben: Die überwiegende Zeit lebte die Familie in der Wilhelmstraße 33, von 1928 bis 1931 vorübergehend in der Drebkauerstraße 5. Sommerurlaub wurde an derOstsee oder im Riesengebirge gemacht. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs verschlechterte sich die Lage der Familie immer mehr, es gab aber keine Hungersnot. Im April 1945 näherte sich dann rasendschnell die russische Front. Wilhelm Greischel floh am Tag vor dem russischen Angriff aus Spremberg, nachdem seine Familie bereits ein paar Tage zuvor Spremberg verlassen hatte und sein Haus in der Wilhelmstraße 33 durch russischen Artilleriebeschuss niedergebrannt war. Nach der Rückkehr von ihm und seiner Familie war Spremberg zu 75% ein Trümmerfeld. Man lebte in der Bergstraße. Die Nachkriegszeit war von Krankheiten wie Typhus, Hunger, Schwarzmarkt und Drangsalierungen durch die russischen Besatzer geprägt. Wilhelm Greischel behielt aber wenigstens seine Anstellungals Direktor der Sparkasse, da er nie in die NSDAP eingetreten war. Das änderte sich 1950: Wilhelm Greischel wurde nach fast 40 Jahren Diensterfüllung für die Sparkasse aus politischenGründen zweimal gekündigt, nach erfolgreicher Klage jedoch wieder eingestellt. In einem Vergleich wurde Wilhelm Greischel 1951 arbeitsunfähig geschrieben und ab 1952 in Rente geschickt. Sein letzter Lebensabschnitt beginnt.


Da 1949 sein Sohn Friedhelm in Eisenach heiratete und dort arbeitete und in den Jahren 1949/1950 nacheinander Roswitha, Volkhard und Sibylle mit Ingolf Greischel aus Spremberg in den Westen flüchteten, warWilhelm Greischel das letzte Familienmitglied in Spremberg. Wegen seiner Heimatverbundenheit blieb er noch bis 1956 in Spremberg, setzte sich dann aber auch in den Westen nach Ulm ab. Über Hamburg (1957-1960) und Heidgraben (1960-1962) landete er wieder in Ulm, wo inzwischen sein Sohn Friedhelm mit seiner Familie sesshaft geworden war. Dort starb er am 13.8.1972 an einem Herzinfarkt.

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Titel Stammbaum Schiffmann Greischel Wiechern
Beschreibung
Hochgeladen 2024-01-04 12:48:08.0
Einsender user's avatar Kirsten Ingolf Schiffmann
E-Mail kirsten.schiffmann@gmx.de
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