Jaroslav

Jaroslav

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Jaroslav

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 980 Киев / Kiev, Киевская Земля (within Present Ukraine), Киевская Русь / Kievan Rus nach diesem Ort suchen
Bestattung 20. Februar 1054 Krypta der der Benediktinerabtei von Tihany am Plattensee nach diesem Ort suchen
Tod 20. Februar 1054
Heirat 1019 Uppsala, Uppsala, Sweden nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1019
Uppsala, Uppsala, Sweden
Ingegerd

Notizen zu dieser Person

Jaroslaw I. Wladimirowitsch, genannt der Weise (russisch Мудрый), aus dem Geschlecht der Rurikiden (* 979/86; † 20. Februar 1054), war Großfürst von Kiew (1019–1054), Sohn Wladimirs I.,des Heiligen, und Rognedas von Polozk.

 

Leben

Die Rurikiden gehörten den Rus an, der skandinavischstämmigen Führungsschicht, die sich seit der Mitte des 9. Jahrhunderts unter den Ostslawen niedergelassen und das Reich der Kiewer Rus gegründet hatte. Die Rurikiden waren bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisiert. Jaroslaws Vater Wladimir war 988 der erste Kiewer Großfürst, der das Christentum annahm und damit erheblich zum Aufstieg Kiews zur ostslawischen Hegemoniemacht beitrug.

 

Zwischen 987 und 1010 war Jaroslaw Fürst von Rostow.Einer Legende nach soll er um 1010 im Kampf eine mächtige Bärin bezwungen und an dieser Stelle die Stadt Jaroslawl gegründet haben.

 

Jaroslaw hatte von seinem Vater nach dem Tod des älteren Bruders und designierten Thronfolgers Wyscheslaw die Herrschaft über die reiche Handelsstadt Nowgorod zugesprochen bekommen. 1014 weigerte Jaroslaw sich, seinem Vater den Tribut zu zahlen. Zu einem Feldzug Wladimirs gegen seinen Sohn kam es nicht mehr, weil Wladimir am 15. Juli 1015 starb.

 

Dafür begannen sofort Nachfolgekämpfe zwischen Jaroslaw und seinen Brüdernund Onkeln (siehe auch Boris und Gleb). Zunächst konnte sich Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk mit Hilfe seines Schwiegervaters, des polnischen Königs Boleslaw I. durchsetzen. Jaroslaw hielt sich aber in Nowgorod. Dort zog er ein Heer skandinavischer Krieger zusammen und schlug im Spätsommer 1016 Swjatopolk. Im Sommer 1017 griffen Jaroslaw I. und Kaiser Heinrich II. einer vorherigen Absprache folgend Boleslaw I. von zwei Seiten her an. Im darauf folgenden Sommer gelang es Boleslaw, Kiew zu erobern. Jaroslaw konnte zwar nach Nowgorod fliehen, seine weiblichen Verwandten und ein großer Goldschatz fielen jedoch in die Hände des polnischen Königs. Kurz darauf vertrieb Jaroslaw den erneut als Großfürst eingesetzten Swjatopolk wieder aus Kiew.

 

Von 1029 bis 1031 wiederholte sich das Szenario von 1017: Wieder wurde Polen aus dem Westen, nun von Konrad II., und aus dem Osten von Jaroslaw angegriffen. Diesmal gelang es dem Großfürsten, weite Gebiete mit einem wichtigen Burgengürtel für Kiew zu erobern und kurzzeitig den ihm genehmen ältesten Sohn des 1025 verstorbenen Boleslaws und Bruder des über Polen herrschenden Mieszko II. Lambert, Bezprym, als Herrscherin Polen zu installieren. Nach der Ermordung Bezpryms im Jahre 1032 erlangte Mieszko seine Herrschaft zurück.

 

Um 1035 herum begann Jaroslaw mit einer weitreichenden Heiratspolitik.Er selbst heiratete Ingigerd, die Tochter Olof Skötkonungs von Schweden. Seine Söhne und Töchter wurden in die Königshäuser Frankreichs (Anna), Norwegens, Ungarns, Byzanz’ und an deutsche Fürsten verheiratet. Der polnische Thronanwärter Kasimir heiratete eine Schwester Jaroslaws, Maria Dobroniega, mit dessen Hilfe er sich als König von Polen durchsetzen konnte.

 

1036 errang Jaroslaw I. den entscheidenden Sieg gegen das Reitervolk der Petschenegen. 1043 misslang ein Flottenangriff auf Konstantinopel.

 

1019 erließ Jaroslaw I. die Russkaja Prawda, die erste russische Gesetzessammlung. Sie stellt eine Mischung byzantinischer Gesetze und slawischen Gewohnheitsrechts dar. Darüber hinaus versuchte er mit umfangreichen Nachfolgeregelungen, Erbstreitigkeiten nach seinem Tod zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Vielmehr begründete er das Senioratsprinzip, das in den folgenden Jahrhunderten ein Grund dafür war, dass sich die russischen Fürstentümer kaum als feste Herrschaftsverbände stabilisieren konnten. Auf der Russkaja Prawda und der Schaffung des Senioratsprinzips beruht sein Beiname der Weise. Weitere Verdienste errang er durchden Stadtausbau von Kiew und Nowgorod, vor allem mit den Sophienkathedralen der beiden Städte. Sein Sarg liegt noch heute in der Sophienkathedrale von Kiew.

 

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten

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Siehe auch: Erbfolge Jaroslaws des Weisen

Jaroslaw war erstmals verheiratet mit einer Frau, deren Name nicht überliefert ist. 1018 wurde sie vom polnischen Herrscher Bolesław Chrobry gemeinsam mit den Schwestern von Jaroslaw gefangen genommen und nach Polen gebracht[1]. Weitere Informationen über sie gibt es nicht.

Als Sohn aus dieser Eheist bekannt

 

Ilja (* vor 1020,† vor 1034), Fürst von Nowgorod (vor 1034)

1019 heiratete er dann die schwedische Prinzessin Ingegerd (* 1001; † 1050), Tochter des schwedischen Königs Olof Skötkonung und dessen Frau Estrid. Sie hatten zusammen fünf Söhne und drei Töchter:

 

Wladimir II. Holti (* 1020; † 4. Oktober, 1052) Fürst von Nowgorod (1034���1052)

Elisabeth von Kiew, ∞ Harald III. König von Norwegen

Anastasia von Kiew (* 1023; † ca. 1074), ∞ Andreas I. König von Ungarn

Isjaslaw I. (* 1024; † 1078), Großfürst von Kiew, ∞ Gertrude von Polen, Tochter des polnischen Königs Mieszko II. Lambert

Swjatoslaw II. (* 1027; † 1076), Großfürst von Kiew

Wsewolod I. (* 1030; † 13. April 1093), Großfürst von Kiew, ∞ Irina, Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX.

Anna von Kiew (* um 1024 bis 1035; † um 1075 bis 1089), ∞ Heinrich I. König von Frankreich

Wjatscheslaw(† 1057), Fürst von Smolensk (1054–1057)

Igor (* 1034/36,† 1060), Fürst von Wolhynien (1054–1057) und Fürst von Smolensk (1057–1060)

Verfilmung[Bearbeiten

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2010 verfilmte der russische Regisseur Dmitri Korobkin die Legende um die Gründung der Stadt Jaroslawl unter dem Titel: Ritterfürst Jaroslaw – Angriff der Barbaren.

 

Literatur

Karin Groll: Jaroslaw I. der Weise. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1566.

Weblinks[Bearbeiten

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Commons: Jaroslaw der Weise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Jaroslaw der Weise in der Britannica Online (englisch)

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Titel Stammbaum Schiffmann Greischel Wiechern
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Hochgeladen 2024-01-04 12:48:08.0
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E-Mail kirsten.schiffmann@gmx.de
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