August Wilhelm Arnold' NÖLDEKE

August Wilhelm Arnold' NÖLDEKE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name August Wilhelm Arnold' NÖLDEKE
Beruf Soldat, Major

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 7. August 1833 Hamburg-Harburg nach diesem Ort suchen [1]
Tod 27. Oktober 1902 Hildesheim nach diesem Ort suchen
ID - NOELDEKE
Heirat 15. Mai 1866 Stade nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
15. Mai 1866
Stade
Helene' Philippine Louise OBERG

Notizen zu dieser Person

AUSZEICHNUNGEN: Inhaber des EK II (nach der Schlacht bei Mars-la Tour), des Dienstauszeichnungs-Kreuzes, der Kriegsdenkmünze für 1870/71 und des des Roten Adlerordens IV. Klasse.

BIOGRAPHISCHES: Arnold wurde dem damaligen Rektor des Progymnasiums in Harburg, späteren
Gymnasialdirektor in Lingen, Dr. Ernst Georg Karl Nöldeke (13) und seiner ersten Gemahlin Auguste
geb. Klingemann aus Stadthagen als viertes Kind und zweiter Sohn in Harburg geboren, wo er auch
den ersten Unterricht erhielt. Mit Sekundareife, im Alter von 16 Jahren, trat er als Artilleriekadett
in die königlich Hannoversche Armee (nicht in die Kadettenanstalt) ein.
Im Jahre 1852 wurde er zum Sekonde-, 1856 zum Premier-Leutnant befördert. Im Jahre 1864 gehörte
er dem Bundesheere in Holstein an, wo er eine Strandbatterie befehligte. 1866 musste er als Adjutant
des Obersten Rechtern nach der Einnahme von Stade, daselbst 24 Stunden länger verweilen
als seine Kameraden, so dass er die hannoversche Armee in Langensalza vor dem Kampfe nicht
mehr erreichen konnte
Als König Georg V. seinen Offizieren den Treueid zurückgegeben hatte, trat er im Frühjahr 1869
in die königlich Preussische Armee, ein, wobei sein Premierleutnantspatent, wie es wohl durch
die Bank geschah, von 1856 auf 1860 datiert wurde. Im Sommer 1867 wurde er zum Hauptmann
dritter Klasse befördert.
Im Feldzuge 1870 -71 befehligte er die erste schwere Batterie des 3. Brandenburgischen
Feld-Artilerie-Regiments und wurde während des Krieges Hauptmann zweiter Klasse.
In der ersten Schlacht (bei Mars la Tour), wo er mit seiner Batterie unter den stärksten Verlusten
10 Stunden lang unausgesetzt im Feuer stand, erwarb er sich das Eiserne Kreuz.
Er hatte diese Auszeichnung dem Umstande zu verdanken, dass er aus leidlich gedeckter Stellung
mit seiner Batterie in flaches Feld vorrückte, um die übermächtige feindliche Infanterie zum Weichen
zu bringen. Einer Schilderung der Schlacht entnehmen wir über ihn folgende Worte:
Der Batteriechef selbst ging mit gutem Beispiel voran; mit einer bewundernswerten Ruhe und
Kaltblütigkeit ging er von Geschütz zu Geschütz beUobachtete jeden Schuss, korrigierte und
munterte auf, wo sich schon Mattigkeit zeigte.
In einer der folgenden Schlachten riefen die Leute vom Leibregiment: Dass nur der Hauptmann
mit dem Schimmel wieder voran kommt, den trifft keine Kugel! Im ferneren Verlauf des Krieges
nahm er noch Teil an der Schlacht bei St. Privat, an der Belagerung von Metz und an den
Schlachten bei Beaune La Rolande, Orlans und Le Mans. Bei Beaune La Rolande gelang es ihm,
mit seiner Batterie als Erster dem Infanterieregiment Nr. 79 (Hildesheim) zu Hilfe zu kommen,
als es bereits vom Feinde ganz umzingelt war.
Nach dem Kriege wurde er Hauptmann erster Klasse, nahm aber als solcher, da sich
rheumatische Beschwerden bei ihm einstellten, mit Majorsrang seinen Abschied und trat 1879
in den Provinzialdienst. Er war eng befreundet mit Pastor Isermeyer, dem Begründer der
Anstalten Himmelsthür bei Hildesheim. Auf dessen Veranlassung wurde er Rendant am Werkhause
in Moringen, 1880 Vorsteher der Korrektionsanstalt zu Wunstorf, ein Jahr später Vorsteher der
Korrektions- und Landarmen-Anstalt zu Himmelsthür, und von 1888bis 1902 war er Inspektor und
Direktionsmitglied der Heil- und Pflegeanstalt zu Hildesheim. Im Oktober 1901 stellten sich
bedenkliche Schwächezustände bei ihm ein, die ihn veranlassten, am 1. April 1902 in den Ruhestand
zu treten. Als Anerkennung seiner Verdienste in der zivilen Tätigkeit erhielt er am 27. März den
Roten Adlerorden 4ter Klasse.
Was sein Wesen betrifft, so ist zu sagen, dass jeder zu beneiden ist, der seine Anschauung
vom menschlichen Leben teilt. Jedem Ereignis wusste er eine gute, und wenn es eben ging,
sogar eine heitere Seite abzugewinnen. Seine frohe Laune hat ihn selbst in der Leidenszeit,
die ein Jahr dauerte, nicht verlassen. Als ihn wenige Tage vor seinem Tode der Schlag gerührt
hatte, und Frau und Sohn ihn ins Bett trugen, machte er rücksichtsvoll noch humoristische
Bemerkungen. Während der letzten Monate seines Lebens war er ans Haus gefesselt und ging
eigentlich nur noch vom Sofa zum Lehnstuhl und vom Lehnstuhl zum Sofa. Mancher hätte unter
solchen Umständen wohl gejammert und geklagt. Wenn sein Sohn Theo morgens zum Gericht ging,
sagte er: Nun freue ich mich aber darauf, wenn du mir nach Tisch eine Zigarre bringst, sie
abschneidest und anzündest, - das wird eine schöne Stunde werden! Wie auch der Geistliche,
der ihn seit 30 Jahren kannte, bei der Bestattungsfeier hervorhob, war er beliebt bei allen, die
ihn kannten, auch bei seinen Untergebenen. So war zu seiner Beerdigung ausser vielen Wärtern
der Heilanstalt auch ein früherer Büroassistent aus Moringen gekommen. Alte liebevolle
Anhänglichkeit hatte ihn getrieben, dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Unter den
zahllosen Kränzen erfreute besonders ein Kranz der Beamten der Anstalt zu Himmelsthür und
ein Prachtarrangement vom Landesdirektorium.
Das Offizierskorps der Garnison war fast vollzählig erschienen. 8 Unteroffiziere trugen ihn
zu Grabe, die Regimentsmusik spielte vor der Kapelle den schönen Choral Jesus nimmt die
Sünder an und am Grabe die herrliche Weise Wie sie so sanft ruhen in schönster Vollendung
und Reinheit. Arnold war ein begnadeter Musikverständiger, der auch oft den Dirigenten vertreten
konnte, sein edler Tenor hat ihm selbst und seinen Freunden oft grosse Freude bereitet.
Seine Ehe war die denkbar glücklichste. Er wurde in Stade getraut am 15.5. 1866 mit
Helene Oberg. Die älteste Tochter Anna 1351 (1212) wurde in Jüterbog geboren, Helene 1353 (434)
in Torgau und Theo (1354) in Hannover. Durch die häufigen Versetzungen war Anna längere Zeit
bei den Grosseltern in Hannover, um ihr den häufigen Schulwechsel zu ersparen. Sie wurde
auch in Hannover konfirmiert. Arnold hat ein reiches Leben durchlebt
Das Leben lächelte ihm freundlich, und freundlich ist er aus diesem Leben geschieden. Er hatte
ein kindlich harmloses Gemüt, er war eine edle, wirklich innerlich liebenswerte Natur.
Auszug aus dem Lebenslauf, den sein Sohn Theo für die Mitteilungen aus dem Archiv der
Familie Nöldeke (Zehntes Stück 1903) geschrieben hatte mit wenigen Ergänzungen.

Quellenangaben

1 Ahnen-/Stammtafeln der Familie NÖLDEKE

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

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Titel LUCAS
Beschreibung Die Daten der Familien BAC(K)MEISTER, HEERMANN, KAROW, KNOKE, NÖLDEKE, NÖLDECHEN und VOGELER, sowie von angeheirateten Familien werden in einer gemeinsamen Datei gesammelt und gemäß dem Deutschen Datenschutzgesetz im Internet veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgt auf drei Wegen, in den Datenbanken bei: 1. GEDBAS.genealogy.net 2. GeneaNet.org und 3. www.familie-noeldeke.de Die eigentliche Forschung liegt überwiegend bei den einzelnen Familien selbst. Ausnahme dieser Regelung sind Nebenlinien, soweit diese von Interesse (z. B. mit unseren Hauptlinien eng verbunden) sind; diese können von allen Beteiligten bearbeitet werden. Die Bearbeitung unserer gemeinsamen Datei/Datenbank, kann nach durch unseren Systemadministrator, durch Familienmitglieder direkt durchgeführt werden. Falls Interesse vorhanden ist, kann die vollständige Datei als GEDCOM-Datei bei den Zugangsberechtigten angefordert werden. Die Weitergabe von Personendaten an andere Personen erfolgt unter Einhaltung der im deutschen Personenstandsgesetz festgelegten Fristen
Hochgeladen 2024-01-14 12:51:07.0
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