Elfriede Elise JACOBS

Sie war eine Zeitgenossin von Konrad Zuse (1910-1995), der 1934-1938 die erste programmgesteuerte Rechenanlage, den Vorläufer der heute (2002) bekannten Computer entwickelte. Aus ihrer Kindheit erzählte sie oft vom Hungerwinter 1916, dem sogenannten "Steckrübenwinter", in dem die Bevölkerung sich überwiegend davon ernährte. In der Schule wurden in der Pause die Brote gemeinsam nach Kommando gegessen. Jeder Bissen mußte mindestens zwanzigmal gekaut werden (sogenanntes "fletschern"). Nach den ersten vier Jahren der Volksschule ging sie auf ein Lyzeum, eine Mädchenschule. Ob sie einen Abschluß und welchen hatte, ist nicht bekannt. In jungen Jahren hat sie jahrelang mit einem Ehepaar Junkers Tennis gespielt. Sie half , allerdings ohne Gehalt, bis zu ihrer Heirat im väterlichen Tuchgeschäft , nähte sich dabei Ihre Aussteuer selbst und machte Handarbeiten, die wohl auch teilweise verkauft wurden. In den ersten Jahren ihrer Ehe war sie öfter auf sich allein gestellt, weil ihr Ehemann häufig, wie das damals bei Beamten üblich war, auf Zeit "abkommandiert" war und die Familie nicht jeweils für ein paar Monate umziehen konnte. Während des II. Weltkrieges waren die Männer ohnehin nicht zu Hause. Später, als ihr Ehemann schon gestorben war, hat sie einen Teil dieser Zeiten als die schönsten in ihrem Leben bezeichnet, weil sie frei walten und schalten konnte. Die Eheleute haben sich wohl in der langen Zeit ihrer Ehe mit ihren jeweiligen Eigenheiten nie richtig aneinander gewöhnen können und es hat sicher nicht nur einer allein die Verantwortung dafür zu tragen.

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