Johann UP DER BORCH GEN. CONSBRUCH

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Johann UP DER BORCH GEN. CONSBRUCH

Events

Type Date Place Sources
death 5. January 1537
Brockhagen, Halle, Gütersloh, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Find persons in this place

??spouses-and-children_en_US??

Marriage ??spouse_en_US??Children

Anna CONSBRUCH

Notes for this person

Die Filiation des Jobst ist umstritten. Er war entweder der Sohn oder der

Stiefsohn des Paul Ledebur. Als Geburtsdatum des Jobst Consbruch wird

von den Verfechtern der These, Jobst sei Paul Ledeburs Sohn gewesen, das

Jahr 1541 genannt, woraus dann gefolgert wird, daß Jobst nicht der Sohn

Johanns gewesen seien könne, da Johann bereits 1537 starb. Einen Beweis

für dieses Datum kann jedoch niemand liefern. Ich vermute, daß dieses Jahr

1541 durch Fehlinterpretation eines Protokolls von 1581 entstanden ist

([Mooyer] S.386-390). Darin tritt Jobst Consbruch als Vogt zum Brockhagen

auf. In dem Protokoll geht es um das Recht der sieben freien Hagen in der

Grafschaft Ravensberg. Am Beginn wird Bezug genommen auf eine frühere

Verhandlung zu dem gleichen Thema, die 1541 am Montag nach Michaelis

stattfand, jedoch verleitet die Formulierung zu der Annahme, das Protokoll

selbst sei 1541 entstanden. Dies kann aber auf keinen Fall sein, da alle vier

genannten Vögte erst nach 1541 amtierten. Aus der - angeblichen -Nennung

1541 wird auf Grund des großen Zeitabstands zu Jobsts Amtszeit als Vogt

wohl irgendwann ein Geburtsdatum geworden sein.

Nach [Rav. Urbar II] S.106 (unter Bezug auf [Msc .VII 3101] A II fol. 28/29,

dort auch seine Einkünfte gen.) war Johann up der Borch seit 1530 Vogt zu

Brockhagen, sein Nachfolger Paul Ledebur wurde am 19.10.1538 Vogt.

Nach [Alemann] Bd.I,1 S.680/681 heiratete Paul Ledebur die Witwe seines

Vorgängers Johann Consbruch gen. Pottharst (t 5.1.1537) und starb 1574.

Jost war nach der gleichen Quelle der Stiefsohn des Paul Ledebur. In [Rav.

Urbar I] S.134/135 (Nr.648/49) wird Paul Ledebur 1556 als Besitzer des

„Kunssebroich" und des „Rutgerincksgut" genant, es heißt dabei, daß der

Vogt und seine Voreltern(!) das „Kunssebroich" frei gebraucht haben. Dabei

wird Voreltern wohl im übertragenen Sinne gemeint sein. Kaum glaublich

ist aber, daß Paul Ledebur die Bezeichnung ,,Voreltern" gewählt hätte, wenn

nicht mindestens seine Frau von diesen ,,Voreltern" abstammte.

Die Filiation des Johann Consbruch bereitete schon Ende des 17 .Jahrhunderts

Probleme. Im Preuß. Geh . STA Berlin R.34 n.181 c (nach einer

Abschrift im Familienarchiv Consbruch auf Haus Hiddenhausen) ist ein

Bericht der Direktoren und Räte des Ravensbergischen Appelationsgerichts

in Berlin an den Kurfürsten, in dem es um die Frage geht, ob der Hof Consbruch

Lehen oder allodial war. Sie schreiben darin u.a., daß sich im Archiv

zu Düsseldorf eine Bestallung des Johann auff der Burch, Bastard des

damaligen Drosten Ledebur, zum Vogt von Brockhagen vom 25 .7.1531

gefunden habe, worin ihm bittweise der Hof Consbruch „so lang es uns

gefallen" überlassen worden sei. Später heißt es in dem Schreiben noch,

„seine Nachkömmlinge waren Vögte zu Brockhagen". Es ist in dem Bericht

allerdings nicht zu erkennen, ob die Angabe, daß Johann ein Bastard des

Drosten Ledebur war, aus dem Bestallungsschreiben hervorgeht, zumal die

Räte auf ein Ledebursches Wappen im Hof Consbruch am Kamin hinweisen, woraus sie folgern, daß ein Ledebur eine Consbruch geheiratet habe. Dieses

Wappen wird wohl aber von Henrich Consbruch ® Elisabeth Ledebur (s.

Nr.22) angebracht worden sein. Als Vater Johanns würde hiernach höchstens

Heinrich Ledebur aus der Bruchmühlener Linie (t (nach ?) 1546) in

Frage kommen, der nach einer nicht belegten Angabe (Bleistiftnotiz des Leopold

Frhr. v. Ledebur) Drost zu Vlotho gewesen sein soll ([Ledebur] S.229

und Auskunft Gerhard v. Ledebur). Wahrscheinlicher als eine Abstammung

von den Ledeburs scheint mir aber eine Verbindung zu der Beamtenfamilie

zur Borch zu sein, aus der Cord Vogt in Wellingholzhausen war und seine

vermutliche Schwester oder Tochter Anna (t 1534) seit 1521 mit Anton

Fonne, dem Vogt des Friedrich Nagel zu Bustedt und Sohn des Vogts zu

Enger Jost F., verheiratet war (Mercksche Familien-Zeitschrift Band 25,

Darmstadt 1975, S.129/130, wohl nach Angaben Dr. Rainer Papes).

[Docen] bleibt bei diesem Problem unklar. Er schreibt als Abstammung des

Theodor Consbruch: Vater: Heinrich Consbruch, Großvater: Jobst Consbruch,

Erbe von Consbruch, Vogt zum Brockhagen, Rechtsanwalt (,,ICtus"),

® Margarete Kerkmann, Schwester des Vogts zu Halle Hermann K.,

Urgroßvater: Johann Consbruch gen. Pottharst, Erbe von Consbruch, Vogt

zum Brockhagen, Rechtsanwalt, ® Anna Consbruch, jüngste Tochter und

Erbin von Consbruch; Ururgroßvater (von Anna oder von Johann ??):

Johann Consbruch, Erbe von Consbruch, Vogt zum Brockhagen, Rechtsanwalt,

® Sybilla Gleden, Tochter eines Bielefelder Bürgers, Urururgroßvater:

Eberhard, ,,Theologus et ICtus, Officialis in Curia Neoburgica, postea Praefectus

Brockhagensis Anna 1450, ® N.N., wie die selbige geheißen, und

woher sie gebürtig gewesen, davon ist in denen alten Nachrichten nicht

geadcht worden". In dem Begleitschreiben an seinen Vetter Consbruch

schreibt Docen, ,,Uebrigens habe hierdurch noch bemerklich machen wollen,

daß in dem von Bürgermeister und Rath der Stadt Bielefeld dem weyl.

Dr. Arnold Henrich Consbruch Ao 1730 ertheilten attestato irrig angegeben

worden, daß Everharsdus Consbruch et Theologus et ICtus, Officialis in

Curia Neoburgia, postea Praefectus Brockhagensiss von einem Neuburgischen

Herzoge, genannt Gerhard, circa annum 1450, die beyden Güther ...

erhalten". Andere Quellen erwähnt Docen nicht. In den Filiationen der

Stammlinie wirken diese Angaben im wesentlichen durchaus vertrauenswürdig,

da der Großteil so nachweisbar ist bzw. mit den bekannten Quellen

zusammenpaßt. Falsch ist aber die hier nicht relevante Filiation Theodors,

der ein Sohn Jobsts und Bruder Heinrichs war. Die Bezeichnungen „ICtus",

„Theologus" u.ä. sind deutlich erkennbar als Ausschmückungen späterer

Zeiten.

Eine weitere handschriftliche Genealogie der Familie Consbruch aus der

gleichen Zeit (im Hausarchiv Haus Hiddenhausen), aber ohne Bezeichnung

des Verfassers und ohne jegliche Quellenangabe, stellt die ältere Genealogie

so dar: Eberhard, um 1450, Sohn: Hans,* 1463, Vogt Brockhagen, ® 1487

Sybilla Gleden aus Bielefeld (13 Töchter), Tochter: Anna,* 1510, Erbin von

Consbruch, ® Johann Pottharst aus Herford, Sohn: Jobst,* 1541, Vogt,®

1577 Margarethe Kerkmann. Diese Genealogie hat offenbar als Grundlage

vieler Ahnenlisten der Familie Consbruch gedient. Sie ist jedoch absolut

unüberprüfbar in ihren detaillierten Angaben.

1535/36 ([Msc.VII 3101) Bd.3 fol.133) zeigt der Vogt zu Brockhagen (ohne

Namen [) seinen Anstellungsbrief vor, in dem es zum „gut oder kotten"

Consbruch heißt, ,,das ime solches, so lange er voigt bliefft, in seinen dienst

ingelassen ist". Da diese Bestimmung der von 1531 völlig gleicht und wohl

kaum für den Erben des Hofes aufgenommen worden wäre, erscheint es als

sehr wahrscheinlich, daß es sich bei dem bei [Alemann] und in den urkundlichen

Nachrichten genannten Vogt Johann um eine Person handelt und daß

Johann durch Heirat Besitzer des Consbruch wurde. Ursprung und Bedeutung

des von Alemann genannten, aber urkundlich nicht nachweisbaren

Beinamen „Pottharst" bleibt allerdings unklar.

Quelle: Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / http://www.westfaelische-geschichte.de

files

Title
Description
Id 67890
Upload date 2025-06-03 17:38:39.0
Submitter user's avatar Kurt Schmahl visit the user's profile page
email kurt.schmahl@gmx.de
??show-persons-in-database_en_US??

Download

The submitter does not allow this file to be downloaded.

Comments

Views for this person