Drees (Andreas) ZUM STROET (STROTDREES)

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name Drees (Andreas) ZUM STROET (STROTDREES)

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birth about 1600

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Marriage ??spouse_en_US??Children

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Die Geschichte des Hofes und der Familie Strotdrees - Homeyer: Stammbaum zum Hof Strotdrees, Harsewinkel Kapitel 1: ?Drees zum Stroet? Der Name des Hofes und der Familie Beim Durchblättern alter Schatzungs- und Steuerlisten aus dem 15. und16. Jahrhundert stößt man für Harsewinkel häufig auf Namen wie ?Alke ter Stroet?1, ?Johann up der Stroet? (Ebenda), ?Beyhe thor Stroedt?2 usw. Sie sind auffallend häufig unter der Rubrik ?pauperes? ? Arme, Mittellose verzeichnet. Feuchter, sumpfiger Wald Diese Häufung weist auf die Bedeutung des Zunamens hin, die die etymologische Forschung zusammengetragen hat. Im ?Niederdeutschen Namenbuch?erklärt Hans Bahlow zum Namen ?Strot(h)mann?, er sei ?nach der Wohnstätte? entstanden. Der Mann ?in der Strot? oder ?auf der Strot? bedeuteso viel wie ?in feuchtem, sumpfigem Gebüsch?. Ähnlich Hermann Jellinghaus in seinem westfälischen Ortsnamenbuch: Unter dem Stichwort ?strod? erklärt er, die Silbe gehe auf das Althochdeutsche ?struot? zurück und bedeute so viel wie sumpfige Stelle bzw. ?sumpfiges, besonders mitErlen bestandenes Gebüsch?. Als Belege nennt er unter anderem ?die Stroth?, eine Niederung bei Beckum, ?Astroth?, eine Aa bei Brockhagen, die Bauerschaften ?Avenstroth? und ?Kattenstroth? bei Gütersloh sowie die Hofnamen ?Strotmann?, Strotkotten? und Strototte?.3 Der Name ?Strot? bezeichnet eine unwirtliche Gegend, die aus nicht viel hergibt. Von Wald und undurchdringlichem Dickicht bewachsen und vonMenschenhand noch nicht urbar gemacht, erlaubte sie in ihrem Urzustandnur ein karges, armseliges Leben. ?Up ter Stroet? oder ?zum Stroet? zu wohnen hieß also: am Rande des damaligen bäuerlichen Siedlungsgebietes. Die erste Erwähnung Die eingangs erwähnten Namen ?ter Stroet? usw. aus dem 15. und 16. Jahrhundert lassen sich nicht mit der Hofstelle oder der Familie Strotdrees in Verbindung setzen. Deren Geschichte beginnt nachweislich erst inder Mitte des 17. Jahrhunderts, nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 ? 1648). Im Jahr 1670 stellt das Kloster Marienfeld, bedeutendeter Grundherr in Harsewinkel und Umgebung, ein Verzeichnis ?allerim Kirspel Harschwinkel vorhandenen Erben, Kotten, Brincksitzern, Leibzüchtern und Backhauseren und sonsten auff jeden Hoff befindlichen Heuerlingen?4 auf. Die Liste ist nach Bauerschaften geordnet. Innerhalb der jeweiligen Bauerschaft sind die einzelnen Hofstellen nach Größe abwärts geordnet: beginnend bei den Vollerben über die Halberben bis hinzu den ?geringen Köttern? und ?Brinkliegern?. In der entsprechenden Liste der ?Beller Baurschaft?5 findet sich unterder Rubrik ?Geringe Köttere und Brinkliggere? die Eintragung: ?Drees zum Stroet - alt arm Mann?. Drees ist eine Abkürzung des Vornamens Andreas. Er ist verzeichnet zwischen den Tagelöhnern ?Herman zum Vechtel? und ?Strulpaul?; als weitere Namen finden sich hier unter anderem ?Jobst Schindelkampf?, ?Christian Gottemeyer? und ?Henrich Pardun?, alle drei als Tagelöhner eingestuft. Diese Familiennamen Schindelkampf, Gottemeyer und Pardun werden uns beim Blick auf den Stammbaum der Kötterfamilie später wieder begegnen. Sie werfen einen Licht auf die Heiratskreise der ersten Generationen des Kottens Strotdrees, die sich in der unterbäuerlichen Schicht der Bauerschaft Beller bewegten. Doch noch einmal zurück zum ?Drees zum Stroet?: Er wird zwar unter derRubrik ?geringe Kötter und Brinklieger? erstmals aktenkundig. Doch Kötter war er wohl kaum, das wäre sicherlich hinter seinem Namen verzeichnet worden. Er wohnte vermutlich auf einem der größeren umliegenden Höfe, wo er sich in früheren Zeiten als Tagelöhner verdingt hat. Auf welchem Hof das gewesen sein könnte, kann nur spekuliert werden ? auch dazu später mehr. Nun, um 1670, sah er als ?alt arm Mann?, kaum mehr arbeitsfähig, seinem Lebensende entgegen. Von seinen Vorfahren ist nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Auch vonseiner Frau wissen wir nichts. Aber Drees zum Stroet hatte mindestenseinen Sohn: Hermann Strotdrees. Dieses Verwandschaftsverhältnis ist nachweisbar durch eine Eintragung in den Einnahmeregistern des KlostersMarienfeld. Unter dem Datum vom 5. Oktober 1676 sind darin sieben Reichstaler notiert, die Hermann Strotdrees für eine Heirat und ?mit eingeschloßen der sehlige Vatters Drees zur Stroet sterbfall?6, also für den Tod seines Vaters, bezahlte. Drees war zwar nicht der Gründer des Kottens. Dieser Eintrag aber belegt, dass von ihm der Name stammt, der von Beginn an die Hofstelle bezeichnet. Die Namenssilben haben sich, bei der Benennung seines Sohnes,aus ?Drees zum Stroet? zu ?Strotdrees? umgekehrt ? ein Vorgang, der inden Akten jener Zeit haufig zu beobachten ist. Dieser Vorgang ist sogar ein weiteres Mal für unseren Kotten dokumentiert: Johan Strotdrees,der Sohn des Gründers Hermann Strotdrees, wird 1712 im Marienfelder Register vorgestellt als ?Johan von Stroetherms (!) Kotten?, bezeichnenderweise aber unter der Überschrift ?Stroetdreß K. ?irchspiel? Harsew.?inkel??; dieser Namenswandel zu Stroetherm blieb also ohne Folgen. 7 Zwei Traditionslinien des Namensrechtes Seither ist der Name ?in der Welt? ? und er findet sich in den überlieferten Akten in allen erdenklichen Schreibweisen: Stroeddres, Strotdresch, Stroetdreeß und so weiter. Selbst auf Totenzetteln der Familie (!) aus dem 19. Jahrhundert sind unterschiedliche Schreibweisen dokumentiert. Zur Vereinfachung und Vereinheitlichung findet sich in dieser Chronik durchgehend die Schreibweise ?Strotdrees?; Ausnahmen bilden lediglich wörtliche Zitate aus überlieferten Quellen. Bei allen unterschiedlichen Schreibweisen aber finden wir eine Namensform nie: ?Strohdresch?. Den Zeitgenossen vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts war offenbar bewusst, dass dieser Hof- und spätere Familienname nichts mit dem Dreschen von Stroh zu tun hatte, sondern dass er eng mit der kargen, ärmlichen Landschaft verknüpft war, in der die Siedelstätte erbaut worden war. Der Eigenartigkeit dieses Namens verdankenwir es wohl auch, dass sich der Name über Jahrhunderte hinweg nicht oder nur geringfügig abgeschliffen hat. Der Name Strotdrees taucht ? in unterschiedlichen Schreibweisen ? in den Grundbüchern und Akten des Klosters Marienfeld nur für eine Hofstätte auf: für die in der Harsewinkeler Bauerschaft Beller. Dies und dieUnverwechselbarkeit des Hofnamens erleichtern es, die Archivalien undNotizen über den Kotten und die Familie in den Akten des Klosters Marienfeld zu finden und eindeutig zuzuordnen. Exakt diesem Zweck der eindeutigen Identifizierung diente auch die traditionale Regelung der Namensgebung, wie sie in Westfalen seit Jahrhunderten üblich war. Demnach wurde eine Familie nach ihrer Wohnstätte bzw. nach ihrem Hof benannt. Heiratete ein Mann ?ein?, so nahm er selbstverständlich den Namen des Hofes an. Heiratete eine Frau nach dem Todihres Gatten ein zweites Mal, so brachte sie den Namen des Hofes mit in die neue Ehe ? vorausgesetzt, die Ehepartner blieben auf dem Hof wohnen. Diese für uns heute ungewöhnliche Regelung der Namenswahl überstand selbst komplizierteste Erbgänge, wie der Blick auf die wechselvolleGeschichte des Hofes im 18. und 19. Jahrhundert zeigt. Dieser traditionalen, auf Besitz bzw. Wohnstätte bezogene Regelung stellte die preußische Regierung im 19. Jahrhundert die bürgerliche Namensregelung entgegen. Der Name bezog sich fortan nicht mehr auf Haus oder Hof, sondern auf eine Person. Damit wurde ein Nebeneinander begründet, das auf vielen Höfen in Westfalen für Verwirrung sorgen sollte ? und das bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Auszug aus G. Strotdrees: ?Einen geringen Kotten auffgerichtet?. Die Geschichte des Hofes und der Familie Strotdrees ? Homeyer gt. Strotdrees ? in Harsewinkel 1665-2005. Privatdruck Münster 2005 „Alt arm Mann“ (Aktennotiz Kloster Marienfeld, 1670)

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Title Die bäuerlichen Vorfahren von Thilo, Luisa und Jannik Brockmeyer
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Die Vorfahren Brockmeyer zu Harsewinkel

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