SCHULTZ

SCHULTZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name SCHULTZ

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 4. Juli 1831 Groß Rogahn nach diesem Ort suchen
Tod 31. August 1872 Schwerin nach diesem Ort suchen
Heirat 4. Juli 1851 Pampow, Mecklenburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
4. Juli 1851
Pampow, Mecklenburg
KRÜGER

Notizen zu dieser Person

Bericht des Harry P. Krüger, Hamburg, Enkel der Henriette Schultz verh. Krüger:

Die Forschungen über die Familie von Großmutter KRÜGER geborene SCHULTZ haben viel Wirrwarr verursacht. Besonders verhängnisvoll war hier die Familienüberlieferung, die SCHULTZ entstammten dem in Schweden geadelten Geschlecht von SCHULTZENHEIM. Großonkel Wilhelm SCHULTZ hat hier, wie auch in der Chronik über die RISENBERG ein Beispiel dafür geliefert, wie man es nicht machen sollte. Man muß sich wundern, wie er Widersprüche aufnahm und nicht über die einfachsten Dinge stolperte. Er schreibt, Michael Valentin sei ein Sohn des David von SCHULTZENHEIM gewesen. Doch bei näherem Eingehen hätte er erkennen müssen, daß es Zeitgenossen waren und wenn schon verwandt, vielleicht hätten Brüder sein können.

Es blieb aber die Möglichkeit, daß der Vater des David von SCHULTZEHEIM, Jacob SCHULTZ, auch der Vater von Michael Valentin hätte sein können. - So glaubte ich auch und gab mir viel Mühe, um bei der Familie v. SCHULTZENHEIM etwas diesbezügliches zu finden. Die Aufzeichnungen dieser Familie sind recht umfangreich und genau. Doch nirgends wurde Michael Valentin erwähnt. Auch nicht in dem Testament seiner evtl. Mutter, geborene von HUSUM, in dem alle ihre Kinder angeführt werden.

Recht merkwürdig war es aber doch, daß Wilhelm Schultz so unrecht haben sollte; es müßte doch wenigstens etwas stimmen. Er hatte seine Chronik nach Erzählungen und Aufzeichnungen seines Vaters geschrieben, für den doch alle diese Ereignisse nicht so fern lagen. Es war aber doch so manches vergessen, auch für Wilhelm SCHULTZ, wenn man bedenkt, daß sein Vater den seinen nicht gekannt hatte und die Mutter so früh verstorben war.

Aber . . etwas stimmte doch: die Familie stammte aus Schweden und auch der Name "David" bedeutete viel. Michael Valentins Großvater und Urgroßvater hatten ihn geführt. - Diese Tatsachen fand ich jedoch erst sehr viel später, und nur durch das Arkiv för Svensk Släktforskning konnte ich das Dunkel über Michael Valentins Herkunft klären.

Er wurde 1725 als Sohn des schwedischen Kronvogts Johann SCHULTZ auf dem Gut Eneby bei Ytterjärna geboren. Damit konnte man die richtige Stammfolge festlegen, die uns zurück auf den ältesten Ahnen DAVID SCHULTZ führt, Er soll um 1600 in Deutschland geboren sein und war später Kupferschläger in Nyköping in Schweden. Dort starb er um 1658. - Seine Frau war Kerstin MICHAELISDOTTR-SOHN, die ihn überlebte. Ihr Sterbedatum ist nicht überliefert. Beider Sohn, wieder David genannt, wurde um 1640 geboren. Gleich seinem Vater, ebenfalls Kupferschläger. Er wandte sich nach Stockholm und wurde dort Meister und Ältermann der Kupferschlägerinnung, Er heiratete ca. 1665 in 1, Ehe Brita LARSDOTTER, die nach 12jähriger Ehe verstarb. - 1674 ging David 11 eine neue Ehe ein mit Adriana LOOS, unserer Ahnin.

Sohn aus dieser 2. Ehe war JOHANN SCHULTZ, geboren 1680 in Stockholm. Ein einflußreicher Mann, Kronvogt, auch Kronbefallningsman ( Amtmann ) zu Ökne Herde in Södermanland. Er war auch Besitzer des Gutes Eneby in der Ytterjärna Gemeinde. Dieses Gut war noch 1882 im Besitz der Familie SCHULTZ. Nimmt man keine Vorehen an, so heiratete Johann erst mit 44 Jahren 1722 die erst 21 jährige Elisabeth LJUNGQUIST. Für 26 Jahre war dieses Paar verbunden, bis Johann SCHULTZ im Alter von 78 Jahren am 12.5.1758 verstarb. Als Todesursache wird Schlag angegeben, - Seine Frau war ihm 2 Monate früher, mit 57 Jahren, im Tode voran gegangen.

Drei Söhne sind bekannt. Anders Benjamin, der 1776 verstarb und mit dessen Sohn dieser Zweig erloschen sein soll, Carl Frederik, geboren 1726, wurde Musterungskommissar, dessen Sohn oder Enkel Benjamin Kämmerer bei Nykvrans Bruk und Gutsbesitzer von Eneby.

Unser Ahn Michael Valentin wurde 1725 (?) zu Eneby geboren. In den Nachlaßakten seines Vaters wurde er als " sich in Pommern aufhaltend“ geführt.

Warum verließ nun Michael Valentin seine schwedische Heimat ? Wilhelm Schultz meint, es wären politische Gründe gewesen, Er soll sich der Partei der „Mützen“ angeschlossen haben, die im Gegensatz zur Partei der „Hüte" eine Stärkung des Königtums anstrebten, 1739 verdrängten die Hüte die Mützen und Michael Valentin mußte seine Heimat verlassen. Aber . . für das alles war er viel zu jung, drum glaube ich, seine Geburt ist um mindestens 5 Jahre früher anzusetzen, was auch für die folgenden Ereignisse zutreffend wäre.

Wann Michael Valentin nach Deutschland kam, wissen wir nicht, 1758 hielt er sich aber „in Pommern " auf, was sicher Mecklenburg bedeutet. Er war aber schon viel früher hier, wenn man den politischen Gründen glauben will, bereits 1739. Urkundlich nachweisen läßt er sich 1747, als „Anna Catharina Schultz, Verwalterfrau zu Kaltenhof " Pate steht. - 175o läßt „Schultz, ein Pächter zu Kaltenhof " bei Dassow einen Sohn taufen, (Nach anderen Kindern ?) - Er war also nicht mehr Verwalter, sondern zum Pächter aufgerückt, - Als seine Frau 1754 starb, war er Verwalter In Harkensee bei Dassow.

Eine zweite Ehe ging Michael Valentin am 30.6.1756 ein mit Barbara Catharina LICHTWARCK, unserer Ahnin. - Sein Beruf wird hier nicht angegeben. Erst bei der Taufe des ersten Sohnes dieser Ehe, wie auch weiterhin, wird er Pensionarius ( Pächter) genannt.

In einem Schreiben an den Herzog vom 8.7.1750 bittet er um eine einfache Trauung: " . . es veranlaßt mich zu diesem untertänigsten Ansuchen nicht etwas widriges, so teils gegen Gott teils wider die mecklenburgische Kirchenordnung ist, als nahe Blutsfreundschaft oder ob wäre ich oder meine Braut mit jemandem anders verlobt, oder wären jemandes Untertan, oder wir hätten nicht züchtig gelebt oder wir und besonders meine Braut hätten nicht ihrer Mutter Consens. Welche Mutter ist die Krügerin Witwe Lichtwarck auf dem Neuburger fürstlichen Krug. Auch veranlaßt mich nicht, daß ich zu kurze Zeit Witwer bin, denn so stehe ich nun bald drei Jahre im Witwerstande. (seine 1. Frau starb am 20.10.17549, also waren erst 1 Jahr und 9 Monate vergangen) sondern lediglich unterfange mich einer gnädigsten Dispensation nicht proclamiert werden zu erbitten, da es in der Erntezeit wo man Heu erntete worauf gleich um 14 Tage die Kornernte erfolget und ich bei diesen teuren Zeiten ohne Gehilfin nicht eine Stunde sei kann wo ich nicht stündlich eines Ruins exponiert sein muß, Zudem große Hochzeit halten bei dieser Teuerung des Getreides und des Viehs mir bei meinem Fortkommen sehr hinderlich . . ".

Schlimm genug sah es ja sowieso immer in Mecklenburg aus und der nun beginnende 7jährige Krieg brachte das Lande wieder einmal an den Abgrund.

Aus dieser Ehe, welche 4 Jahre währte, gingen 3 Söhne hervor. Dann starb Michael Valentin, einen Monat nach der Geburt des jüngsten Kindes am 15.4.1760. - Nimmt man seine Geburt mit 1720 an, so wurde er nur 4o Jahre alt. Seine Frau, zurückgelassen in den wahrlich schlimmen Kriegszeiten, heiratete noch im selben Jahr Johann Joachim REICK, der die Pachtung Harkensee übernahm.

Aber auch ihr war kein langes Leben beschieden, 9 Jahre nach dem Tode ihres 2. Mannes starb sie am 25.12.1769, einen Tag nach Heiligabend. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Kirche zu Dassow.

Ein trauriges Weihnachtsfest war es für die Familie, besonders für unseren Urahn und seinen Bruder, die nun ganz verwaist waren, Sie hatten zwar den Stiefvater Riek, der bald wieder heiratete, und ihre Stiefgeschwister im Alter von 1 Monat bis zu 8 Jahren. Der Ahn soll oft von diesen traurigen Zeiten erzählt haben, und wie er es entbehrt hätte, ohne Vater und Mutterliebe aufzuwachsen, Auch von den schwedischen Verwandten scheint keine Hilfe gekommen zu sein, und von dem 1758 verstorbenen Großvater kein Erbteil. Das ist nun aber nicht so sicher wie Wilhelm Schultz annimmt. Als der Vater Johann Schultz in Schweden starb, lebte sein Sohn Michael Valentin noch und wie in den Nachlaßakten erwähnt, wußte man sehr wohl, wo der Sohn lebte, und wird er drum schon seinen Anteil bekommen haben, Vielleicht haben später die Familien Lichtwarck und Riek versucht, etwas aus den schwedischen Verwandten heraus zu holen. Wilhelm Schultz schreibt von dem Inspektor Lichtwarck, Bruder der Mutter, der nach Schweden gereist sei im Interesse der Kinder. - Er soll unverrichteter Dinge zurückgekehrt sein, doch merkwürdig sei es gewesen, daß der sonst mittellose Inspektor Lichtwarck nach einigen Jahren das Gut Käselow habe kaufen können.

Unser weiterer Vorfahr Detlof David Michael SCHULTZ soll, nach Wilhelm Schultz, ein schöner und stattlicher Mann gewesen sein, jovial und lebenslustig, der sich den Ernst des Lebens möglichst fernzuhalten suchte, Mit 32 Jahren heiratete er am 24.4.1791 in Zarrentin "vielumworbene Erbin " Christine Margarethe DANNER. Er war zu dieser Zeit Pächter das Gutes Waschow bei Wittenburg/Meckl, Schwere Sorgen blieben dem Paar nicht erspart. In den traurigen Zeiten der napoleonischen Kriege schwand das Vermögen dahin. Die Landwirtschaft lag völlig danieder, und besonders nach den Freiheitskriegen waren die Produkte ganz entwertet, - Die Mitgift hätte man durch den Kauf eines Gutes besser anlegen sollen, meint Wilhelm Schultz, aber Unternehmungsgeist habe seinem Großvater völlig gefehlt.

Wenn ich aber bedenke, wie viele Güter er in Pacht hatte, so könnte man eher meinen, er hatte zuviel davon,

1791/92 war er Pächter von Waschow - 1793/95 Verwalter des Gutes Zühe - 1797 Pächter von Zühe - 1798 und 1800 heißt es dann wieder, alles laut Kirchenbuch, Verwalter von Zühe (vielleicht ein Irrtum) 1801 Pächter von Garlitz, doch ist das ungewiß, er erscheint nicht in der Pächterfolge dieses Gutes, könnte also auch dort Verwalter gewesen sein. 1803 und 18o5 Pächter von Camin - 1817 und bei seinem Tode 1823 Pächter von Zühe.

Ururgroßvater hat die Befreiungskriege 1813 noch um 10 Jahre überlebt, er starb am " Stickfluß " den 7.4.1823 im Alter von 65 Jahren.

Von seiner Frau ist allerlei zu berichten, - Ob sie wirklich eine solch reiche Partie war, Wilhelm Schultz spricht von 20.000 Thalern, ist schwer zu sagen, Es könnte noch von ihrer Großmutter, illegaler Tochter des Grafen WEDELL, herrühren, der nachweislich eben dieser Tochter und ihrem ebenfalls illegitimen Bruder ein Erbteil hinterlassen hatte. Letzterer war mit dem Namen „von Wedellfeld“ geadelt worden.

Von dieser Verbindung zum Grafen Wesen und über ihn hinaus über den Grafen SCHESTEDT zum König Christian IV von Dänemark wußte Wilhelm Schultz nichts, Er, der doch hier wie auch bei den RIESENBERGs so nach dem Adel gesucht hatte. Weiter berichtet er, seine Großmutter sei von 2 Schwestern ihres Vaters, Stiftsdamen im adeligen Frauenstift in Zarrentin, erzogen worden. Ob eine derartige Institution dort war, weiß ich nicht. Doch die eine Tante war mit dem Pastor SONST ebenda verheiratet ge wesen, während die andere, Lukretia, dort ledig verstarb. Beide heißen im Kirchenbuch "Danner"

Ob die Ahnin nun immer bei den Tanten gelebt hat - wer weiß ? Ihre Mutter, die insgesamt dreimal verheiratet war, starb 1784, die Tochter war 18. - Wie aus den Nachlaßakten hervorgeht, lebte sie zu der Zeit bei den Verwandten in Zarrentin. Dort hat sie dann auch 1791 geheiratet, Die Tante SONST lebte dann später in Zühe. Von dieser Ururgroßmutter existierte bei den Nachkommen Schultz ein schönes Gemälde, welches während des Krieges verloren ging. Zum Glück besitze ich eine Fotografie. Sie überlebte ihren Mann um 19 Jahre und starb bei ihrem Sohn Karl, Pächter des Gutes Toddin. „nach langem schweren Gichtleiden“ im Alter von 75 Jahren. Sie wurde an der Seite ihres Mannes auf dem Friedhof in Körchow beigesetzt, Das Grab war bis 1914 erhalten, eine weiße Rose blühte alljährlich dort.

Unser Urgroßvater August Friedrich Michael SCHULTZ wurde am 6.10.1801 in Garlitz geboren, dort wo mein Vater Inspektor war und wo ich bei Herrn von LAFFERT meinen Berufsanfang nahm.

Urgroßvater besuchte das Gymnasium in Schwerin, hatte bereits die Prima erreicht und wollte sich dem Studium der Jurisprudenz widmen, als sein gleichfalls die Schule besuchender Bruder, wahrscheinlich Johann Georg Gottlieb, plötzlich ums Leben kam, bei einer Schlägerei zwischen Schülern und Handwerksburschen. Da dieser Bruder Landwirt werden sollte, mußte nun Urgroßvater das Studium aufgeben, um unter seines Vaters Leitung sich der Landwirtschaft zu widmen. Mit 17 Jahren trat er in den väterlichen Betrieb ein und als sein Vater 5 Jahre später starb, fiel ihm, mit 22 Jahren, die Leitung der großen Wirtschaft in Zühe zu, - Er schaffte es mit viel Energie und entwickelte in den folgenden Jahren eine für sein Alter erstaunliche Tüchtigkeit. Er lebte ausschließlich
der Erfüllung seiner Pflichten und verwaltete das Gut für seine Mutter und Geschwister mustergültig. Die Ernten, welche durch die damals aufkommende Mergelung erzielt wurden, waren außerordentlich reich. Dazu hoben sich die Getreidepreise, und es gelang, nicht nur die übernommenen Schulden zu tilgen, sondern auch von Jahr zu Jahr steigende Summen zu erübrigen. Als er im Jahre 1828, nunmehr 27 Jahre, die Pachtung von Zühe auf eigene Rechnung übernahm, konnte er jedem seiner Geschwister ein Erbteil von 10.000 Thalern auszahlen. Am 28.5.1829 heiratete er, nun 28 Jahre alt die um 1 Jahr ältere Henriette RIESENBERG, die aus Lübeck stammte.

Ein Jahr nach seiner Heirat löste sich das Pachtverhältnis in Zühe, - Er übernahm nun die Domäne Groß Rogahn bei Pampow, die er 25 Jahre in Pacht hatte. Mit großem Erfolg, wie sein Sohn schreibt, hat er es durch Fleiß und Energie zu einem recht beträchtlichen Vermögen gebracht. Leider geht er auch bei seinem Vater nicht auf nähere Lebensumstände ein,

Ein graphologisches Gutachten beschreibt Urgroßvater.. „Offene zuversichtliche tatkräftige Arbeitsnatur. Aufmerksam, kernig, urwüchsig. in der Arbeit scherhändig, langsam, wuchtig, schafft eifrig, braucht aber immer wieder Zeiten der Besinnung. Hat kein ganz sicheres Selbstvertrauen, vergleicht sich viel mit anderen Menschen und will ihnen an Leistung nicht nachstehen. Fühlt die eigenen Grenzen und legt sich schwer ins Zeug, um vorwärts zu kommen, hält sich aber im allgemeinen bei Durchschnittserfolgen, Ist vielseitig aufgeschlossen und recht verständig, ohne jedoch über besonderen Geschmack und Eigenständigkeit im Urteil zu verfügen. Hat kein starkes Bedürfnis nach Umgang und geselligem Verkehr, verschließt sich den Menschen aber nicht, bringt ihnen im Gegenteil zuviel Vertrauen entgegen."

Nach dem Tode seiner Frau blieb Urgroßvater noch 3 Jahre in Groß Rogahn, kaufte dann 1855 das Erbpachtgut " Fasanerie," Ein Fräulein MECKLENBURG führte ihm den Haushalt. Sie heiratete später den Sohn Kerle. - Hier blieb er nicht so lange, zog dann nach Schwerin Münzstraße 12, wo er anscheinend bei dem jungen Paar lebte. Danach wechselte er nochmals die Wohnung zur Palaststraße, wo ein Fräulein MEYER seine Hausdame war.

Seine letzten Jahre sind kummer- und sorgenvoll gewesen, der Sohn Karl und meine Großmutter waren gemütskrank und oft in Nervenheilanstalten. Mit Großvater KRÜGER hatte er schwere Auseinandersetzungen, weil er ihm viel Schuld an dem Zustand seiner Frau gab. Auch an den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen. „Dreimal habe er ihm mit tausenden geholfen, aber nun sei Schluß mit seiner Hilfe," soll er gesagt haben. Er hatte diese Hilfe auch an die Bedingung geknüpft, daß Großvaters Schwägerin das Haus verlassen sollte, mit der dieser wohl ein Verhältnis hatte.

1878 kam dann noch der Konkurs von Steinbeck, der alte Mann hatte wohl nicht mehr viel Freude, - Er starb mit 79 Jahren am 14.3.1880 in Schwerin. Es überlebten Ihn die Söhne Karl, Friedrich und Wilhelm. In seinem Testament soll er ein Erbteil für die Enkelkinder Krüger ausgesetzt haben, doch weiß ich nichts genaues.

Seine Frau Henriette, geborene RIESENBERG, geboren 1801 war bei ihrer Heirat bereits 28 Jahre alt. sie war die einzige Tochter des Leutnants beim Lübecker Militär Georg Heinrich RISENBERG, der bereits 6 Jahre nach Ihrer Geburt 1806 verstarb. Die Mutter, geborene de MARNE heiratete ein Jahr später einen Kameraden ihres Mannes, den Leutnant LETT, mit dem sie 13 Jahre bis zu ihrem Tode 1820 verheiratet war.

Ob nun die Tochter, unsere Urgroßmutter, schon bei Lebzeiten der Mutter Lübeck verließ oder danach dem Stiefvater den Haushalt führte weiß man nicht, Dieser ging aber bald eine neue Ehe ein, Das Erbteil war recht klein. Das Haus der Mutter war nicht zu ver kaufen gewesen und für den Ertrag der Mobilien hatte man nur 177,' Tahler oder Mark bekommen. Außerdem erhielt sie ein geteiltes Bett und Leinenzeug und die beiden Gemälde der Eltern,

Am 11.11.1822 bei Regelung des mütterlichen Nachlasses lebte sie bei der unverheirateten Tante de Marne in Grevesmühlen. Später bei dein Bruder ihres Vaters In Schwerin, dem Chef des Garnisonkommandos Major Johann Christoph Friedrich Riesenberg. Wieweit durch Urgroßmutter die Anlagen zu geistiger Erkrankung in die Familie gekommen ist, ob sie vielleicht selber drunter gelitten hat ? Jedenfalls traf sie mit ihrem Großvater de MARNE, der zeitweise geisteskrank gewesen sein soll, auf gleiche Anlagen in der Familie ihres Mannes. - Eine Schwester wurde nachweislich wahnsinnig,'- Von ihren eigenen Kindern starb die Tochter Auguste in „totalem Blödsinn" - Der Sohn Karl war des öfteren in der Nervenheilanstalt Sachsenberg, wie auch die Tochter Henriette, unsere Großmutter. Später dann auch unser Vater.

Leider sagt Wilhelm Schultz auch bei seiner Mutter nichts über ihre Persönlichkeit, nur daß die Kinder sie viel zu früh verloren hätten und daß sie mit unaussprechlicher Liebe ihrer gedenken. Sie sei die Letzte des uralten Geschlechts der Reichsfreiherren von RIESENBERG, was sie weder nach der einen Seite noch nach der anderen nicht gewesen ist.

Urgroßmutter starb in ihrem 52. Lebensjahr am 3.2.1852 in Groß Rogahn, sieben Monate nach der Hochzeit der Großeltern Krüger. Von diesem Urelternpaar besitzt die Familie Fotos.

Von den sechs Kindern war Friedrich oder Fritz SCHULTZ der älteste. Er war wohl seinem Vater am ähnlichsten, war Landwirt und hatte das Gut Besendorf in Pacht. Mein Vater erlernte bei ihm die Landwirtschaft, hatte aber durch der Tante schwierigen Charakter so gar keinen Anhalt. - Des Onkels ständige Redensart war „die verfluchten Frugenslüd“. - Bei dem Konkurs in Steinbeck soll er so manches für die Kinder Krüger zurückgekauft haben.

Keine Kinder,

Karl, geboren 1835 war wohl das " schwarze Schaf " in der Familie. Er soll von Jugend an geisteskrank gewesen sein, dabei ein hochbegabter und künstlerischer Mensch. Er war als Verfasser lyrischer Gedichte bekannt geworden, das Deutsche Künstler-Lexikon erwähnt ihn als solchen.

Er hatte Jura studiert und meldete sich um 1864 dauernd zum Examen als Richter mit der Begründung, daß sein Vater es so wünsche. Erschien aber meistens nicht und wenn, erging er sich in hochtrabenden Reden, er sei ein schwerreicher Mann mit einem Einkommen von 5.000 Th, jährlich, - Außerdem sei er Sprachforscher.

Der Bericht über diese Vorgänge besagt, daß er bereits in einer Heilanstalt gewesen sei und als geistesgestört gelte, er treibe sich in Wirtschaften herum und verschwende sein Geld. In einem Bande seiner lyrischen Gedichte widmet er eines der Frage, wer wahnsinniger sei, der Normale oder der Irre ?

Mit 28 Jahren hatte er die 6 Jahre ältere Hausdame seines Vaters, Franziska MECKLENBURG, geheiratet. Das Paar hatte 5 Kinder, die anscheinend normal waren, wenn auch exentrisch. Karl Schultz starb mit 72 in der Nervenheilanstalt Sachsenberg. Seine Frau war bereits 17 Jahre vor ihm verstorben.

Der oft erwähnte Wilhelm Schultz war der Jüngste das Geschwister, geboren 1839. Verheiratet mit Valerie LÜBCKE, einer sehr schönen Frau, - Er besaß das Gut Teschendorf in Westpreußen, lebte später als Rentier in Wiesbaden, Freiburg und starb in Diessen am Ammersee mit 79 Jahren. Er hatte 3 Kinder.

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Hochgeladen 2005-12-28 13:25:37.0
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