Karl Friedrich Christian Ludwig DRAIS VON SAUERBRONN

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Karl Friedrich Christian Ludwig DRAIS VON SAUERBRONN

Events

Type Date Place Sources
death 10. December 1851
birth 29. April 1785

Notes for this person

Drais war 1800-03 Schüler der Privat-Forstschule in Karlsruhe, danach Student der Physik, Baukunst und Landwirtschaft in Heidelberg. 1810 wurde er Forstmeister in Gengenbach. Nach dem Tode des Großherzogs Karl Friedrich, seines Patenonkels, wurde Drais vom Forstdienst beurlaubt. 1813 reichte er ein erstes Patentgesuch für einen von ihm erfundenen vierrädrigen Wagen ein, der durch den insitzenden Menschen getrieben werden sollte. 1814 zeigte sich Drais mit diesem Wagen in Wien. Am 12.7.1817 unternahm er mit einem neuartigen, einspurigen Zweirad, bei dem man sich rittlings darauf sitzend und mit den Füßen vom Boden abstoßend fortbewegte, die erste Radfahrt von Mannheim bis an das Schwetzinger Relaishaus. Im folgenden Monat, nach weiteren praktischen Beweisen der Brauchbarkeit seiner Fahrmaschine, bemühte sich Drais um ein badisches Privileg auf seine Erfindung, das ihm am 12.1.1818 erteilt wurde. Zum gleichen Zeitpunkt wurde er endgültig aus dem Forstdienst entlassen und mit dem Titel eines „Professors der Mechanik" pensioniert. 1818 wurde das Drais'sche Laufrad in ganz Europa, in Deutschland meist unter der Bezeichnung „Draisine", bekannt. In Frankreich (17.2.1818), in Preußen (4.12.1818), in England (22.12.1818) und in den USA (26.6.1819) wurde das Drais'sche Laufrad patentiert. Es war, besonders in Frankreich und England, zu einem beliebten, jedoch nur vorübergehend benutzten Modesportartikel geworden. Drais selbst war es nicht gegeben, seine Erfindung konstruktiv zu entwickeln und zu verbessern, und er hat aus ihr auch keinen wirtschaftlichen Nutzen erzielen können. Ähnlich erging es seinen anderen gelegentlichen Erfindungen, einem periskopartigen Spiegelsystem, einer Fleischhackmaschine, einer Tasten-Schreibmaschine und anderen Dingen mehr. Von der Umgebung wegen mancher Schrullen verulkt und schließlich ein nicht ganz trinkfester Sonderling, wurde er mit zunehmendem Alter vom Pöbel verspottet. Die ihm 1821 zuerkannte Kammerherrenwürde sprach ihm der Großherzog 1835 nach einer öffentlichen Schlägerei, in die Drais verwickelt wurde, wieder ab. 1825 ging Drais als Gesellschafter des Naturforschers G. H. von Langsdorff nach Brasilien. Von dieser Expedition kehrte er erst 1829 zurück und wandte sich dann wieder technischen Erfindungen zu. Einsam und verlassen starb Drais, der unglückliche Erfinder der Urform unseres Fahrrades, bei Kostgebersleuten. Die letzte von Drais benutzte und von seiner Hand gefertigte Laufmaschine steht im Stadtarchiv Karlsruhe. Quelle: Weiher, Sigfrid von, „Drais von Sauerbronn, Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr", in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 100 f. [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118702459.html

Sources

1 Neue Deutsche Biographie, Bd. 4. S. 100
Author: Herausgeber: Historische Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften
Publication: Berlin, Duncker & Humblot
Abbreviation: Neue Deutsche Biographie
 

Unique identifier(s)

GEDCOM provides the ability to assign a globally unique identifier to individuals. This allows you to find and link them across family trees. This is also the safest way to create a permanent link that will survive any updates to the file.

files

Title Familienforschung Peters
Description
Id 64797
Upload date 2023-04-12 20:31:06.0
Submitter user's avatar Dirk Peters visit the user's profile page
email mail@dirkpeters.net, dirkpeters@hotmail.de
??show-persons-in-database_en_US??

Download

The submitter does not allow this file to be downloaded.

Comments

Views for this person