Hugo Karl August BACMEISTER

Hugo Karl August BACMEISTER

Eigenschaften

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Name Hugo Karl August BACMEISTER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 4. März 1862 Herford nach diesem Ort suchen
Tod 18. März 1937 Hannover nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Stamm 2. Preussischer Generalmajor


Obwohl Hugo der 7. Sohn war, machte der Vater in seiner
Bescheidenheit keinen Gebrauch davon, den König von Preussen,
Wilhelm I., zu Gevatter zu bitten. Als Jüngster stand er seinen
Eltern besonders nahe und verlebte bei ihnen eine sonnige Jugendzeit
in Herford und Oeynhausen. Wie seine älteren Brüder kam er
frühzeitig in das Kadettenkorps Bensberg und in die
Hauptkadettenanstalt Gross-Lichterfelde. Dort war er in der Selekta
Kompagnieführer. Am 15.4.1882 begann er die eigentliche
militärische Laufbahn im 5.Westfälischen Infanterie-Regiment
Nr.53, dem seine älteren Brüder Ernst und Felix bereits
angehörten, in Aachen und später in Köln. Ähnlich wie sein
Bruder Ernst hatte er frühzeitig Adjutantenstellungen, denen er
seinen schnellen Aufstieg verdankte. Sein Wesen und sein Charakter
eigneten sich hervorragend für eine solche Tätigkeit. Umsichtig,
zuvorkommend, gewandt im Auftreten, gesellig und stets heiteren
Gemüts wusste er sich die Liebe und des Vertrauens von
Vorgesetzten und Kameraden schnell zu erwerben. Er wurde Bataillons-
und Regimentsadjutant. Zwischendurch hatte er Kommandos zur
Militärturnanstalt in Berlin und zur Infanterie-Schiessschule.


Am 27.1.1896 wurde er im selben Regiment Hauptmann und Kompagniechef.
Besondere Verdienste erwarb er sich daneben als Kasinodirektor. Er
verstand es hervorragend, offizielle Regimentsfeste zu leiten. Dies
zeigte sich namentlich, als die Schwester Kaiser Wilhelms II.,
Prinzessin Viktoria zu Schaumburg-Lippe Chef des Regiments, des sog.
Kronenregiments, wurde und das Offizierskorps wiederholt besuchte. Er
selbst war auch ein gern gesehener Gast im Schloss Schaumburg in
Bonn.


Erst anlässlich seiner Beförderung zum Stabsoffizier verliess
er Köln und das Regiment 53. Er wurde am 24.8.1904 Major und
Adjutant der 30.Infanterie-Division in Strassburg. Als solcher war
er beteiligt an der Aufstellung des Expeditionskorps für
Südwestafrika zum Kriege gegen die Hottentotten und Hereros,
wofür er die Südwestafrika-Medaille erhielt. Nach zweijähriger
Tätigkeit im schönen Elsass, von dem er sich sehr ungern
trennte, wurde er im Jahre 1906 Bataillonskommandeur in Hameln im
Infanterie-RegimentNr.164. Während dieser Zeit nahm er an einer
Generalstabsreise teil, die ihm die Qualifikation für die höhere
Truppenführung einbrachte. Im jahre 1911 wurde er als
Oberstleutnant bei Stabe in das Infanterie-Regiment Nr.48 nach
Küstrin versetzt, wo er bereits stellvertretend längere Zeit das
Regiment führte.


Oberst und Regimentskommandeur wurde er am 1.10.1913 in Gleiwitz. An
der Spitze seines Regiments, des 22. Infanterie-Regiments Keith,
rückte er bei Kriegsbeginn ins Feld. Nach einigen Tagen Grenzschutz
kam die Truppe an die Westfront, wo Hugo B. während der ganzen
Kriegszeit verblieb. Zunächst kam das Regiment zur V.Armee und
machte die Schlacht bei Longwy mit, wo Hugo am 22.8. durch eine
Schrappnellkugel verwundet wurde. Er kam für kurze Zeit ins
Feldlazarett Luxemburg, wo ihn der Kaiser persönlich besuchte. In
einem Kraftfahrzeug, das ihm der Generaloberst v.Moltke zur
Verfügung stellte, kehrte er schnell zum Regiment zurück, mit dem
er den Vormarsch in die Argonnen mitmachte, sowie die Gefechte bei
Vaubecourt-Fleury (8.-12.9.) und bei Varennes (20.-24.9.). Am
24.12.1914 wurde er Kommandeur der 67.Infanterie-Brigade und am
1.6.1915 der 43.Infanterie-Brigade. Am 27.1.1917 wurde er zum
Kgl.Preuss. Generalmajor befördert und am 26.8. desselben Jahres
mit der Führung der 48.Landwehr-Division betraut, die er am
17.5.1918 mit der 7.Reserve-Division vertauschte. Als Kommandeur
dieser Truppen nahm er hervorragenden Anteil an den Schlachten bei
Verdun, an der Somme und in Flandern. Die erstere sah ihn auf dem
linken Maasufer, wo er vom 6.-11.3. an den Kämpfen um den
Forges-Bach, bei der Erstürmung der Höhe 265 und des Rabenwaldes
mitwirkte. Am 9.4. erstürmte seine Brigade den sog. hohen
Gänserücken, am 29.4. die Gaurette-Höhe und von 24.-29.5.
Lumieres. An der Somme war er mit seiner Brigade zweimal eingesetzt:
vom 24.6.-12.7. bei Maisnotte, Biaches und Barleux und vom 11.-26.11.
Während der grossen Flandernschlacht kämpfte er vom 4.6. bis
3.8.1917 bei Wytschaete und Messines. Im Jahre 1918 zeichnete sich
seine Division in den Schlachten bei Soissons und Reims vom
27.5.-13.6. aus, insbesondere nahm sie teil an der Erstürmung der
Höhen des Chemin des Dames. Ab 23.6.1918 folgte eine ruhigere
Tätigkeit als Kommandeur des Rekruten-Depots der 9.Armee. Nach
Auflösung dieser Armee wurde B. am 10.10.1918 zu den Offizieren der
Armee versetzt. Kurze Zeit führte er noch das Kommando der
stellvertretenden 84.Infanterie-Brigade. Dann wurde er mit der
Pension eines Divisionskommandeurs verabschiedet.


Die Verdienste des Generals B. als Truppenführer und die Teilnahme
an so vielen Schlachten fanden äussere Anerkennung durch
zahlreiche Ordensauszeichnungen. Von seinem Kaiser und den deutschen
Bundesfürsten erhielt er nicht weniger als 13 Kriegsorden. Das
EKII. erhielt er bereits am 10.9.1914 und das EKI am 18.10.1914.
Daneben besass er zahlreiche hohe Friedensorden.


Hugo B. war nicht verheiratet. Trotzdem legte er grosses Gewicht
auf eine behagliche Häuslichkeit. Schon in Hameln und Küstrin
hatte er sich eine eigene Wohnung eingerichtet. Nach dem Ende des
Krieges lebte er in Hannover, wo er einen sehr vielseitigen Verkehr
pflegte und gern Gäste bei sich sah. Für seine nähere
Verwandtschaft war er der stets hilfsbereite Onkel. Aber auch mit dem
weiteren Familienkreise stand er in naher Fühlung und sorgte für
Zusammenhalt und Familiensinn. Seine Wohnung hatte er mit vielen
Familienbildern und -andenken geschmückt. Seine vielseitigen
Interessen und seine tiefe Freude an der Schönheit der Natur
veranlassten ihn, während der 20 Jahre, die er nach dem Kriege
noch erleben durfte, viele grössere Reisen zu unternehmen, sowohl
innerhalb Deutschlands wie auch in der Schweiz, in Italien, in
Österreich und in Ungarn. Oft war er hierbei begleitet von seiner
Schwägerin Magdalene, der Gattin seines 1927 verstorbenen Bruders
Walther, die in weitgehendem Masse seine Interessen teilte.


Bis zum Ende seines Lebens erfreute er sich einer vorzüglichen
Frische und Gesundheit. Auch der 70jährige wirkte in seinem
Auftreten und Empfinden noch wie ein junger Offizier. Am 4.3.1937
feierte er im Kreise von Verwandten und alten Kameraden noch
fröhlich den 75. Geburtstag. Am 18.3. aber ereilte ihn beim
Morgenbad ein Schlaganfall, der noch am selben Tage zum Tode
führte, ein milder Tod nach einem schönen Leben. Seine letzte
Ruhestätte fand er auf dem Ehrenfriedhof zu Stöcken bei Hannover.


Dem 1925 gegründeten Familienverbande hat er sehr wertvolle Dienste
erwiesen. An allen Tagungen hat er teilgenommen. Sein Humor, seine
Ritterlichkeit und seine Einsatzbereitschaft machten ihn zu einem
besonders beliebten Mitglied des ganzen Verwandtenkreises und zu
einem Mittelpunkt der geselligen Veranstaltungen. Auch an den
Familienforschungen nahm er hervorragenden Anteil und stand hierbei
seinem ältesten Bruder Ernst treu zur Seite. -- Lebenslauf Nr. 47

Identische Personen

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Datenbank

Titel LUCAS
Beschreibung

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Hochgeladen 2023-07-09 08:54:58.0
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