Karl Albert' Wilhelm BACMEISTER

Karl Albert' Wilhelm BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Karl Albert' Wilhelm BACMEISTER
Beruf Dekan Ludwigsburg nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. Oktober 1845 Neckartailfingen nach diesem Ort suchen [1]
Tod 28. Juni 1920 Stuttgart nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

L. Auguste' GANTZ

Notizen zu dieser Person

Stamm 3. Pfarrer und Oberkirchenrat in Ludwigsburg


Nach gut bestandenem Maturum besuchte Albert das Seminar und Stift
für evangelische Geistliche und erhielt seine erste Anstellung im
Jahre 1872 als Stadtpfarrer zu Niederstetten; 1879 wurde er nach
Oehringen berufen, wo er seine freie Zeit, die ihm sein mit grosser
Hingabe verwaltetes geistliches Amt liess, dazu benutzte, sich als
Mitglied des Historischen Vereins für Niederfranken
wissenschaftlich sowie auch in anderer Richtung als Schriftsteller zu
betätigen. Von seinen Werken seien hier erwähnt: ``Der
Pessimismus und die Sittenlehre'' (1882), ``Der sittliche
Fortschritt'' (1886), ``Die Biblische Geschichte zum Gebrauch für
die Mittelklassen der evangel. Schulen von Württemberg'' usw.
Ferner war er auch ein Mitarbeiter der Beilage zum
Württembergischen Staatsanzeiger. Im Jahre 1889 erfolgte seine
Versetzung nach Gaislingen, wo man ihm das Decanat übertrug. Auch
hier erfreute er sich der grössten Beliebtheit und Anerkennung
seitens seiner Gemeinde, obgleich sich B. nicht scheute, die
freisinnige Richtung seiner evangelischen Überzeugung offen zum
Ausdruck zu bringen, wie auch in späterer Zeit bei der Einweihung
des Denkmals für D.F.Strauss in Ludwigsburg. Seine Wirksamkeit in
Gaislingen wird von seiner früheren dortigen Gemeinde noch dankbar
gewürdigt, wie ein 1920 anlässlich seines Todes in der
``Gaislinger Zeitung'' erschienener Nachruf erkennen lässt, in
welchem am Schluss gesagt wird: ``In die Zeit der Amtsführung des
Verstorbenen in Gaislingen fällt der Umbau, die Erneuerung und
Verschönerung unserer Stadtkirche, die in der Hauptsache sein Werk
ist und mit der er sich ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Die mit
der Vollendung des Umbaus zusammenfallende Feier des Hauptfestes des
Gustav-Adolf-Vereins war der Höhepunkt seines hiesigen Wirkens.
Seine Predigten bildeten wahre Weihestunden! Er gehörte zu den
ersten Kanzelrednern unseres Landes und hätte ohne zweifel die
höchste Würde der kirchlichen Stufenleiter seiner Konfession
erreicht, wenn ihm nicht Missgunst den Weg dazu verlegt hätte.''
Als Nachfolger des Prälaten v.Blum kam B. im Jahre 1886 als
Garnison-Prediger nach Ludwigsburg. 1904 wurde er daselbst zum ersten
Stadtpfarrer und zum Dekan der Gemeinde bestellt, 1914 erhielt er den
Titel und Rang eines Oberkirchenrats. Auch hier erfreute er sich als
Kanzelredner und Seelsorger sowohl seitens seiner Gemeinde als auch
Sr.Majestät des Königs Wilhelm II. von Württemberg der
wohlverdienten Wertschätzung, welche Allerhöchstderselbe durch
die Verleihung der Jubiläums-Medaille (1889), des Friedrichsordens
I.Kl (1903), der silbernen Karl-Olga-Medaille (1907), des
Charlotten-Kreuzes (1915) und des Ordens der Württemb. Krone 1.Kl.
allergnädigts zum Ausdruck zu bringen geruhte. Auch von Sr.
Durchlaucht dem Fürsten von Schaumburg-Lippe wurde seine so
segensreiche Wirksamkeit durch die Verleihung seines Hausordens
anerkannt. Hinsichtlich seiner Anteilnahme am Weltkriege sagte der
Militärpfarrer Stadelmann in der B. am 1.7.1920 gehaltenen
Grabrede: ``Mit grosser Begeisterung hat der fast
Siebenzigjährige die deutsche Erhebung in den Augusttagen von 1914
miterlebt. Unvergesslich sind mir die Stunden, da der ältere
weisshaarige Freund neben mir am Altar der Garnisonkirche oder im
Kasernenhof stand, um die ausziehenden Brüder im heiligen Mahl zu
stärken und zu weihen zum schweren Waffengang, und wie hat er
gelitten unter den schweren Opfern und Schrecken des Krieges, unter
dem äussern und innern Zusammenbruch unseres Volkes! Mit Vielen
danken wir dem warmherzigen Mann für das, was er uns war und gab.''
-- Der Oberkirchenrat B. reichte 1917 seinen Abschied nach einer
45jährigen für seine Gemeinden so segensreichen Wirksamkeit ein
und nahm seinen Ruhesitz in Stuttgart. Aber auch hier konnte er
seiner ihm so an das Herz gewachsenen geistlichen Tätigkeit,
obgleich er sich öfter nicht wohl fühlte, nicht entsagen, denn er
bestieg in Vertretung geistlicher Amtsbrüder noch mehr denn
siebenzigmal die Kanzel, um die Herzen seiner Zuhörer mit sich
emporzuziehen zu den himmlischen Gefilden, zu denen seine reine Seele
sich aus dem Staube dieser Erde nur zu bald schon erheben sollte. --
sich als junger Pfarrer zu Oehringen am 21.5.1872 mit einer Tochter
des Fürstlich Hohenlohe-Oehringschen Forstmeisters Friedrich Gantz,
namens Louise Auguste, verheiratete, mit der er in glücklichster
Ehe 48 Jahre verbunden, ihm eine treue, liebevolle, ihn in seinem
geistlichen Amte fördernde Lebensgefährtin war und ihm einen Sohn
namens Walther, Staatsanwalt in Heilbronn, schenkte. Leider
sollte es dem Oberkirchenrat B. nicht vergönnt sein, sich der
Ausruhe von seinem arbeitsreichen Leben eine Reihe von Jahren
erfreuen zu dürfen, denn ein schweres, längeres, schmerzhaftes
Leiden, welches erst spät von ärztlicher Seite als Leber- und
Magenkrebs erkannt wurde, zwang ihn auf das Krankenlager. Dort
bestellte er mit der ihm eigenen Seelenstärke sein Haus, indem er
unter anderem auch den Text für seine Grabrede bestimmte und noch
weitere Anordnungen für sein Begräbnis traf. Am 28.6. erlöste
Gott der Herr seinen treuen Diener durch einen sanften Tod von seinem
so schweren Leiden. Wie er es angeordnet hatte, so führte sein Sohn
Walther die von ihm betr. seiner schlichten Bestattung getroffenen
Bestimmungen pietätvoll aus, nach denen nur Verwandte und liebe
Freunde an ihr teilnehmen sollten, der Militärpfarrer Stadelmann
ihm die mit der Verlesung des letzten Grusses und Vermächtnisses
beginnende und durch ihre Einfachheit auf die Zuhörer wirkende
Trauerrede hielt. Unter den zahlreichen Kranzspenden befand sich auch
der der Gemeinde Ludwigsburg, niedergelegt am Grabe vom Stadtpfarrer
Lechler. Eine ganz besondere Freude bereitete der Familie des
Dahingeschiedenen ein an seinen Sohn Walther gerichtetes
eigenhändiges Schreiben seines von ihm so sehr geliebten
Landesherrn, in dem Hochderselbe seine und seiner hohen Gemahlin
herzliche Teilnahme der Gattin und den übrigen Hinterbliebenden
aussprach. Se. Majestät schrieb unter anderem: ``Bei den vielen und
nahen Beziehungen, die ich durch lange Jahre zu dem Dahingeschiedenen
hatte, und der aufrichtigen Wertschätzung und der Verehrung, die
ich für ihn hegte, ist es mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen meine
innige und herzliche Teilnahme an Ihrem schmerzlichen Verlust
auszusprechen. Sie zu bitten, dieselbe auch Ihrer Frau Mutter zu
für alle Zeit dem verewigten Herrn Oberkirchenrat ein treues und
dankbares Andenken bewahren. Er war ein seltener Mann und Geistlicher
an Herz, Geist, Verstand und Wissen, dem unendlich Viele in Treue
nachweinen werden.'' -- Schliesslich sei hier noch der Gattin des
Verstorbenen gedacht. Dieselbe hat ihren so innig geliebten Gatten
voller Hingabe sich selbst aufopfernd bis zuletzt gepflegt; als sie
der Tod voneinander für dieses Leben schied, brach sie körperlich
zusammen und erlitt zwei Schlaganfälle, von denen sie sich dank der
treusorgenden kindlichen liebevollen Pflege ihrer Schwiegertochter und
Sohnes wieder erholt hat und zu ihnen nach Heilbronn für immer
übersiedeln wird, um in ihrem trauten Familienkreise ihren
Lebensabend zu beschliessen.
-- Lebenslauf Nr. 29

Quellenangaben

1 www.leo-bw.de

Identische Personen

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Datenbank

Titel LUCAS
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