Johann Georg' Karl Wilhelm BACMEISTER

Johann Georg' Karl Wilhelm BACMEISTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johann Georg' Karl Wilhelm BACMEISTER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 3. April 1885 Otterndorf nach diesem Ort suchen
Tod 19. Februar 1960 Celle nach diesem Ort suchen
Heirat 20. Oktober 1912 Hamm nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
20. Oktober 1912
Hamm
Hanna' M. C. A.von der DECKEN

Notizen zu dieser Person

Stamm 7. Dr. jur., Senatspräsident des Hansischen Oberlandesgerichts Hamburg


Georg hat einmal geäussert, er habe weitgehend das Leben seines
Vaters nachgelebt. Damit meinte er vornehmlich seine geistige
Entwicklung; im äusseren Ablauf finden sich naturgemäss
grosse Unterschiede.


Seine Kindheit und Jugendzeit verlebte Georg in Otterndorf und
Cuxhaven. Im Jahre 1898 kam er, dreizehnjährig, nach Hamburg, wo
sein Vater Richter geworden war. Auch der Sohn wurde nach
väterlichem Vorbild Jurist. Er bestand alle drei Examen mit ``Gut''
und wurde bereits im Jahre 1913 Landrichter in Hamburg. Auf diese
Aussicht hin hatte er im Jahre zuvor die um zwei Jahre jüngere
Hanna v.d.Decken geheiratet, deren Vater Senatspräsident am
Kammergericht war. Die vor Georg liegende Zeit ruhigen Familie- und
Berufslebens wurde durch den 1.Weltkrieg unterbrochen, den er als
Adjutant und Komapniechef im Landwehrregiment 78 in den zumeist
überschwemmten Stellungen der Ypernfront mitmachte. Er erwarb das
EK I und andere Kriegsauszeichnungen und kehrte mit gefährlichen
Erkrankungen zurück: Einer Grippe und Lungenentzündung folgte die
Zuckerkrankheit, die damals eine grosse Gefahr darstellte. Georg
war einer der ersten, die durch das neuentdeckte Insulin gerettet
wurden. Mit grosser Energie gelang es ihm, die gesundheitliche
Krise zu überwinden, im Beruf voranzukommen und für das Auskommen
seiner Familie zu sorgen.


Schon frühzeitig erhielt er den Vorsitz einer Kammer für
Handelssachen. Er wurde Mitglied des Justizprüfungsamtes, hielt
Vorträge und Repetitorien im Handels-, See- und Wertpapierrecht und
fand daneben Zeit für manches interessante und einträgliche
Schiedsgericht. Mit 51 Jahren wurde er Senatspräsident am
Hansischen Oberlandesgericht und hatte ein Haus in Wandsbek, das
nicht nur seiner durch zwei Söhne und vier Töchter vergrösserten
Familie Platz bot, sondern auch den Verwandten und Freunden
offenstand. Über seine richterliche Tätigkeit urteilte der
Ausschuss für Entnazifizierung, der nach dem zweiten Weltkrieg
die Nationalsozialisten aus dem öffentlichen Leben zu entfernen
hatte: Der Antragsteller gilt überall als ruhiger und besonnener
Richter, der jeder Beeinflussung seiner Rechtsprechung ablehnend
gegenüberstand; er gilt als Vertreter des hanseatischen Richtertums
im besten Sinne des Wortes.


Der 2.Weltkrieg zerschlug, was Georg aufgebaut hatte: Der älteste
Sohn, Diedrich, der gerade seine juristische Ausbildung beendet hatte
und zum Landgerichtsrat in Hamburg ernannt worden war, fiel 1943 in
Russland; das Haus wurde durch Bomben zerstört, die Kinder in
alle Winde zerstreut. bei Kriegsende musste Georg aus
gesundheitlichen wie aus politischen Gründen den Abschied nehmen.
Auch in der Folge hatte man keine Verwendung für die umfangreichen
Kenntnisse und Erfahrungen des erst 60jährigen Mannes.


Seinen Lebensabend verbrachte Georg in Celle, wohin er sich im Jahre
1943 mit seiner Frau und seinem jüngsten Sohn gewandt hatte. Die
erzwungene Musse fiel im anfangs sehr schwer. Mehrere Jahre
verbrachte er ausschliesslich damit, seinen Garten zu bestellen und
geschichtliche Werke zu lesen. Erst allmählich erschloss sich ihm
und seiner Frau ein Freundeskreis, und er fand in der Verbreitung von
Kenntnissen der heimatlichen Geschichte eine neue und befriedigende
Aufgabe. Der Historie hatte von jeher sein besonderes Interesse
gegolten, und in der stillen Zeit nach dem Kriege hatte er sich ein
hervorragendes Wissen vor allem über die hannoversche Geschichte
angeeignet. So hielt er in kleinem Zirkel, in Vereinen und im Rahmen
der Volkshochschule Vorträge, die sich grosser Beliebtheit
erfreuten. Zu seinem Tode würdigte die ``Cellesche Zeitung'' diese
Tätigkeit Georgs in einem ganzseitigen Artikel.


So verlebte er noch einige behagliche Jahre mit seiner Frau und
freute sich des Heranwachsens von sieben Enkeln.


Im November 1958 verstarb seine Frau Hanna, mit der er 46 Jahre lang
eine glückliche Ehe geführt hatte. Bald darauf trat bei Georg
angina pectoris ein, die ihn besonders zu Anfang mit schweren
Anfällen heimsuchte. Die hingebende Pflege seiner Schwiegertochter
Karin, mit der ihn innige Liebe verband, erleichterte es ihm jedoch,
die Krankheit zu überwinden.


Georg war eine grosse stattliche Erscheinung von aufrechter
Haltung. Die ersten beiden Abschnitte seines Lebens waren von
rastlosem Schaffensdrang geprägt. Schon als junger Schüler
verdiente er sich durch Nachhilfeunterricht sein Taschengeld, und
noch als vollbeschäftigter Richter konnte er kaum genug
Nebenbeschäftigung bekommen. Im Umgang mit Menschen zeigte er sich
schlagfertig, witzig und erstaunlich vielseitig unterrichtet. In
Verhandlungen wusste er seine Meinung durchzusetzen, ohne andere zu
verletzen. Er hatte stets warmes Interesse und grosses
Verständnis für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen, und
niemand hat ihn vergebens um seinen besonnenen Rat gebeten. Besonders
im Alter war er gütig und tolerant.


Er war ein hochangesehenes und weithin verehrtes Mitglied im
Familienverband und ein unermüdlicher Förderer der gemeinsamen
Angelegenheiten. Georg besass einen ausgeprägten Familiensinn und
gehörte dem Familienverband seit dessen Gründung an. Er fehlte
auf keinem Familientag. Seit 1932 war er Schrift- und
Rechnungsführer und seit dem Tode des Gründers und ersten
Vorsitzenden des Verbandes, Generald.Inf.Dr.jur.h.c.
Ernst v. Bacmeister, im Jahre 1938 gab er das Nachrichtenblatt heraus.
1951 wurde er zum Vorsitzenden des Verbandes gewählt, welches Amt
er bereits seit dem Tode von Vetter Dr.Max Bacmeister,
Regierungsvizepräsident i.R. in Hildesheim, im Jahre 1948
verwaltete. Nach dem 2.Weltkriege war er es, der den Zusammenhalt der
Familie wieder hergestellt und die Familientage 1951 und 1956 in
Celle in so fürsorglicher Weise organisiert und betreut hat.


Besondere Verdienste erwarb sich Georg mit der Neuzusammenstellung
der Stammtafeln. Ihre Veröffentlichung musste leider bisher aus
Mangel an Geldmitteln unterbleiben. Höhepunkte seines Lebens für
die Familie waren in den letzten Jahren die von dem verstorbenen
Vetter Lucas veranlasste Ehrung zu seinem siebzigsten Geburtstag am
3.4.1955 und das Auftauchen von Mitgliedern des Stammes IV auf dem
Familientag 1956. Des Familientags 1959 in Lindau erfreute er sich
noch bei zureichenden Kräften. In seinem Gesundheitszustand trat
auch bis zuletzt keine wesentliche Änderung ein. Georg erholte sich
gut von den Strapazen der Reise nach Lindau und von einer
Lungenentzündung und hatte Freude an den Besuchen seiner Kinder.
Mitte Februar wurde er jedoch von einer Grippe heimgesucht, der das
durch angina pectoris geschwächte Herz nicht mehr gewachsen
war. Sie führte nach drei Tagen zu einem sanften Tode.
-- Lebenslauf S. V-14 --

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel LUCAS
Beschreibung

 Die Daten der Familien BAC(K)MEISTER, HEERMANN, KAROW, KNOKE, NÖLDEKE, NÖLDECHEN und VOGELER, sowie von angeheirateten Familien werden in einer gemeinsamen Datei gesammelt und gemäß dem Deutschen Datenschutzgesetz im Internet veröffentlicht.

Die Veröffentlichung erfolgt auf drei Wegen, in den Datenbanken bei: 

1.  GEDBAS.genealogy.net

2.   GeneaNet.org und

3.   www.familie-noeldeke.de 

Die eigentliche Forschung liegt überwiegend bei den einzelnen Familien selbst. Ausnahme dieser Regelung sind Nebenlinien, soweit diese von Interesse (z. B. mit unseren Hauptlinien eng verbunden) sind; diese können  von allen Beteiligten bearbeitet werden.

Die Bearbeitung unserer gemeinsamen Datei/Datenbank, kann nach durch unseren Systemadministrator, durch Familienmitglieder direkt durchgeführt werden. 

Falls Interesse vorhanden ist, kann die vollständige Datei als GEDCOM-Datei bei den Zugangsberechtigten angefordert werden.

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Hochgeladen 2023-07-09 08:54:58.0
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