Notizen zu dieser Person
Brief d. Alma Burmester an ihren Sohn Fritz:
"Uelzen, d. 15.3.60.
Lieber Fritz! Ich möchte Dir doch noch mal gleich ein kl. Briefchen senden, sonst vergeß ich es wieder. Es geht so einigermaßen mit mir, aber ich muß noch ganz langsam gehen. Der Arzt kommt nicht mehr. Du schreibst ja garnicht, hast wohl immer viel zu tun, aber schreib man auch mal, das sind immer meine Abwechselungen. Ein kl. Briefchen oder wenn auch nur Karte. Du wirst wohl sagen, was soll ich schreiben, aber wenn man erst anfängt mit schreiben, findet sich auch etwas. Heute und Sonntag war ich zum ersten mal etwas unten, ich denk es wird doch noch etwas besser. Also nun bin ich doch ganz alt, ist nicht mehr viel mit mir los aber den Mut laß ich doch noch nicht ganz sinken. Wenn Du keine Zeit hast zu kommen denn schieb es man auf, es eilt ja nicht, aber ich freue mich denn immer darauf. L. Fritz ich wollt auch noch schreiben, daß icht nicht solch großen elektrischen Herd haben will, brauch ich doch nicht, und wenn ich solch großen nehme, dann kann ich ihn man nicht so einfach anschließen, dann kommt das Werk und muß das machen und das kostet allerhand, Fritz bitte nicht, ich möchte das nicht. einen kl. hab ich reichlich an. Ich ess immer nur 2 Kartoffeln zu, allerdings sind sie dick. Und im Winter koch ich meist das Gemüse in der Ofenröhre. L. Fritz sei bitte darüber nicht unzzufrieden ich möchte das nicht. Du bist doch mein einziger. Wenn es Sonntag schön ist mach man mit Ilse kl. Marsch. Veronika und dem Kleinen geht es wohl gut, hoffentlich. So grüß ich Dich und D. Lieben herzl. D. Mutter.
Herz. Dank für Ilses letzte Karte s nicht so lange im Garten arbeiten lieber nicht l. Ilse."
Brief an ihre Nichte 2. Grades Alma Oldach geb. Sutorius 1956: "Uelzen, d. 11.10 1956. Liebe Alma!
Nun bin ich stark an der Reihe mal an Euch Lieben zu schreiben, ach wir haben uns herzlich gefreut, als Euer liebes Brieflein kam, und möcht ich Euch sehr sehr dafür danken, für die schönen Aufnahmen von uns, die Audry hier gemacht hat. Ihr habt nun etwas von uns beiden und wißt nun, wie Eure Verwandten aussehen. Und die lieben Zeilen von Dir liebe Alma, wie haben wir uns über alles gefreut, und daß es Deiner lieben Mutter gut geht, und nun bei Euch wohnt, ist doch auch so schön. Euer lieber Sohn ist nun nach Japan gekommen, schade ists ja, denn hier ists ja auch schön also so bekommt er auch was zusehen und lernt Land und Leute kennen. Ja wenn man so zurück denkt, so etwas gab es früher noch nicht, aber wir sind auch so innig zufrieden und für alles dankbar, was wir noch so erleben durften. Wir wünschen Eurer lieben Oma noch recht schöne Jahre. Daß Ihr Lieben, Dein l. Mann und Du auch noch mal nach hier zu kommen gedenkt, ist ja wunderbar, hoffentlich könnt Ihr Euch das liebe Deutschland noch mal ansehen, und wir sehen uns dann auch und seid dann auch mal unsere Lieben Gäste. Audry schieb uns auch diese Tage, es geht ihr gut, sie hat viel Arbeit in und von der Schule, aber das ist hier so, wer eine Stelllung hat, muß tüchtig ran. Unserm Fritz geht es auch wieder gut, aber er muß auch danach leben, war voriges Jahr sehr krank, eine Niere abgenommen, möge Gott ihn schützen. Meinen Brief, den ich an Audry sandte, habt Ihr wohl auch erhalten? Doch nun grüß ich Euch Lieben Alle recht herzlich Eure Alma Münch. u Friedr Münch."
Vor ihrer Ehe war Alma im Haushalt u.a. der Familie Schuster tätig, deren Kinder später Arzt bzw. Admiral wurden. Sie wohnte mit ihrer Familie im Elternhaus in der Johnsburg 11. Da ihr Bruder beim Erbfall seinen Anteil forderte, musste das Haus verkauft werden und sie und ihr Mann lebten dann in einer der Wohnungen zur Miete.
AB war ein sehr bescheidene, zarte, pflichtbewusste Frau, sehr ängstlich, oft krank - in jungen Jahren Rippenfellentzündung (FriMü)
Claus
Bernhard
