Maria Salome BITZER

Maria Salome BITZER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Maria Salome BITZER
Beruf hat nach Tod von Ehemann Balthas das Unternehmen weitergeführt - deshalb "Balth. Blickle's Wwe." später "Blickles International und AHORN Dress" 1885 bis 1900 Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit evang.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 6. April 1858 Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen
Bestattung Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen
Tod 14. August 1931 Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen
Heirat 8. Oktober 1874 Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
8. Oktober 1874
Tailfingen, (Albstadt), Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, GER
Balthasar (Balthas) BLICKLE

Notizen zu dieser Person

Eine Pionierin der Textilindustrie: Salome Blickle

Die am 6. April 1852 als Tochter des Siebmachers Michael Bizer und seiner Ehefrau Lidia, geb. Maute, geborene Maria Salome heiratete im Oktober 1874 den Lindenwirtsohn Balthas Blickle.
Im April des Jahres war bereits der erste gemeinsame Sohn Johannes geboren worden. 1875, 1877 und 1878 gebar Salome Blickle einen weiteren Sohn sowie zwei Töchter.
Bei der Eheschließung brachte Salome Bizer „Fahrniß" im Wert von über 280 Gulden ein, Balthas Blickle im Wert von 96 Gulden. Während die Ehefrau jedoch über kein Bargeld verfügte, allerdings über Zinsen verpachteter Grundstücke ihres Vaters, auf deren Nutzung sie jedoch bei der Eheschließung verzichtete, erhielt der Bräutigam bei der Eheschließung von seiner Mutter 300 Gulden. So stellte Salome Blickle schließlich am ehelichen Gesamtvermögen einen Anteil von rund 42%.
1876 kaufte Balthas Blickle zusammen mit seinem Bruder Jakob eine mit zwei Kurbeln versehene, per Hand zu betreibende Rundwirkmaschine. Die Brüder trennten sich jedoch bald und die Maschine fiel per Los an Jakob. Balthas erwarb daraufhin einen anderen Rundstuhl zur Herstellung der in jener Zeit viel gefragten „Gaufre-Röcke". Ermöglicht wurde diese Anschaffung durch die finanzielle Unterstützung seines Schwiegervaters.
Die Maschine wurde, wie üblich, in der Wohnstube des jungen Paares aufgestellt. Salome, inzwischen Mutter von zwei kleinen Kindern, wechselte sich mit ihrem Ehemann bei der Bedienung des handbetriebenen Rundstuhls ab. Durch diese Schichtarbeit der Eheleute wurde es möglich, noch 1876 die erste Nähmaschine anzuschaffen. […] Im Januar 1877 gebar sie ihr drittes Kind, was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass man sich Unterstützung durch einen Arbeiter suchte. […]
Ende des Jahres 1877 erwarb man einen zweiten Rundstuhl und bis 1884 betrieben die Blickles bereits 12 Rundstühle. Als Blickles Auftraggeberin, die Hechinger Firma Liebmann & Levi, 1884 ihre Produktion von der Pfundware auf feinere Qualitäten für den Export umstellte, verkaufte sie günstig einen Teil ihres Maschinenparks. Die Blickles erwarben zehn 36-zöllige Maschinen zu einem Kaufpreis von 10.000 Goldmark. Für die nun insgesamt 22 Maschinen musste ein Neubau an der Hechinger Straße erstellt werden. Balthas Blickle zog sich beim Abladen und Aufstellen der neuerworbenen Maschinen eine Erkältung zu, die ein Lungenleiden zur Folge hatte, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Selbst Kuraufenthalte, u. a. in Davos, brachten keine Genesung. Er verstarb am 10. August 1885, und Salome Blickle, inzwischen 33 Jahre alt, blieb mit ihren vier Kindern im Alter von sieben bis elf Jahren alleine zurück.
[…]Die junge Witwe hatte nun das unbeschränkte Verwaltungs- und Veräußerungsrecht am gemeinschaftlichen Vermögen. […] Das Vermögen, das zum Zeitpunkt der Eheschließung etwas über 700 Gulden betragen hatte, war nun auf ca. 30.000 Mark angewachsen.

[…] Salome Blickle stellte den Familienbetrieb auf ganz neue Beine, sie führte sozusagen eine zweite Gründung durch.
Bisher hatte Balthas Blickle als „Faktor" oder Zwischenmeister im Lohn für einen auswärtigen Unternehmer produziert.
Die Witwe gelangte bald nach dem Tod ihres Mannes jedoch zur Einsicht, dass ihr Betrieb als reiner Lohnbetrieb immer vom fremden Auftraggeber abhängig und in seiner Entwicklung gehemmt sein würde. Sie wagte daher einen mutigen Schritt und schuf aus einem abhängigen, am freien Markt nicht in Erscheinung tretenden Lohnbetrieb eine unabhängige Firma, die sie im Februar 1887 als „Balth. Blickle's Wwe." ins Handelsregister eintragen ließ.
Man betrieb nun Ein- und Verkauf selbständig, die Fabrikation wurde von Damenunterröcken auf Herren-Unterhosen, Damenhosen, Kinderanzüge, Herren- und Damenjacken sowie Hemden ausgedehnt […] Die Belegschaft umfasste inzwischen 30 Arbeiter und Arbeiterinnen.
Salome Blickles Firma überstand auch die schlechten Geschäftsjahre 1889 bis 1892 relativ gut und konnte ab 1893 weitere Erfolge verbuchen. Das in der Bilanz zum 31. Dezember 1886 ausgewiesene Vermögen von knapp 20.000 Mark war zehn Jahre später auf fast 86.000 Mark angewachsen und erreichte zum Jahresende 1899 über 107.000 Mark.
1896 wagte die Unternehmerin einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung der Firma. Die Räumlichkeiten an der Hechinger Straße 70 waren inzwischen angesichts der steigenden Produktion zu klein geworden und so wurde mit dem ersten Bauabschnitt des neuen Werks an der gegenüberliegenden Hechinger Straße 43 begonnen.

Unter Salome Blickle hatte sich aus einem Kleinbetrieb eine gut fundierte Firma entwickelt, die sie zum 1. Januar 1900 an ihre vom Militärdienst zurückgekehrten Söhne Hans und Rudolf Blickle übergab. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch Dampfantrieb eingeführt. Der Neubau der Fabrik Ecke Hechinger- /Sedanstraße war 1909 fertiggestellt.
Wie gut eingeführt das Unternehmen war, das die Söhne übernahmen, zeigt auch der weitere Geschäftsverlauf. Rudolf Blickles Vermögensanteil in der Firma, der bei der Übernahme 2.000 Mark betragen hatte, war bis Ende 1913 auf fast 472.000 Mark angewachsen. 83% des Umsatzes wurden 1913 aus Exportgeschäften mit England erzielt.
So war aus dem einst kleinen, in der Stube betriebenen Gewerbe nicht zuletzt dank der Tatkraft von Salome Blickle ein Unternehmen entstanden, das vor dem Ersten Weltkrieg über die Grenzen Deutschlands hinaus operierte.
Salome Blickle selbst hat bis ins hohe Alter mit 70 im Unternehmen mitgearbeitet. Die in den Anfangszeiten der Existenzgründung erforderliche Sparsamkeit und bescheidene Lebensweise hat sie weiterhin gepflegt.

Nach: Barbara Guttmann, Ute Grau: Skizzen zur Frauenarbeit in der Industrialisierungsphase Württembergs. Die Trikotagenindustrie in Tailfingen. I

Quellenangaben

1 Fam.Reg. Tailfingen Bd. 18/II, S., 416a
Kurztitel: Fam.Reg. Tailfingen Bd. 18/II, S.
2 Fam.Reg. Tailfingen Bd. 19/III, S., 32
Kurztitel: Fam.Reg. Tailfingen Bd. 19/III, S.

Datenbank

Titel Tailfinger Familien-Buch - mit Schwerpunkt Sippe Conzelmann
Beschreibung
- Update vom 12. Juni 2024

die Familien von Tailfingen auf der Schwäbischen Alb -  

ab 1640 bis 1896 u. tw. bis ins 20. Jh.

                   -  mit integrierter "Conzelmann Familie" - ab 1540 bis ins 20. Jh -

Am Anfang wollte ich lediglich das Familienbuch  Die Sippe Conzelmann“ digitalisieren. 

Schnell stellte es sich aber heraus, dass es sehr interessant ist, über den „Buchrand“ hinauszuschauen um die familiären Verflechtungen in der näheren Umgebung sowie die weiteren Entwicklungen der in die verschiedensten Teile der Welt ausgewanderten „Conzelmänner/frauen“ zu erforschen. Diese leben im Schwerpunkt zwar immer noch im süddeutschen Raum, sind aber zwischenzeitlich in ganz Deutschland, USA, Kanada, Polen, Ukraine, Rumänien (Bukowina/Galizien), Schweiz, Frankreich, Australien und Süd-Amerika u.a. angesiedelt.

Daneben versuche ich auch weitere verwandte Namen-Vorkommen in Süd-Deutschland, Baden, Elsass und an der Mosel zu erforschen um evtl. Verbindungen zu finden

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Mit einer solchen Chronik möchte ich eine möglichst zusammenhängende, möglichst umfassende, räumlich nicht begrenzte Datenbank erschaffen, und zwar aller "Conzelmann" Linien inclusive der im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Namensänderungen wie 

  •    Kuntzelmann, Kontzelmann, Contzelmann, Konzelmann, Kunzelmann u.a.
  •     in USA - Conzelman, Konzelman, Kunzelman, Councilman, Concelman u.a

Es ist natürlich klar, dass diese Chronik aufgrund der starken Verzweigung und enormen räumlichen Ausbreitung der Familie nie vollständig sein kann.

Quellen:  ein erheblicher Teil der Basis-Daten sind dem Buch " Die Sippe Conzelmann" entnommen (Kennzeichnung = CB ) mittlerweile mit vielen Verifizierungen sowie Ergänzungen und Korrekturen anhand der verfilmten Original-Dokumente, Kopien von Kirchenbüchern, Erbteilungen usw.

Durch die ursprünglich nicht geplante   Ausweitung der Datenbank zu verschwägerten Familien   hat sich das Ganze etwas verselbständigt und mittlerweile arbeite ich an einer kompletten Erfassung der Familien-Register Tailfingen. Also, vom Ur-Fam.Reg. ab 1640 bis zu Band 19/III = Heiraten bis 1896. Aber auch neuere, mir vorliegende Register aus dem 20 Jh. sind/werden tw. integriert.

Derzeitiger Erfassungsstand: UrFR + Bd. I + II  komplett,  Teile des Bd.III + weiterf. FR sind punktuell ausgewertet.  

                sukzessive entsteht damit ein Fam.-Buch Tailfingen

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Bei einzelnen Familien-Linien sind allerdings auch private Interessen berücksichtigt, so dass diese auch in andere regionale Gebiete hineinreichen. Manchmal habe ich auch andere Familienzweige ebenfalls über Generationen zurückverfolgt in umliegende Orte wie Truchtelfingen, Ebingen, Bitz, Onstmettingen, Pfeffingen u.a., weil durch die räumliche Nähe natürlich enge familiäre Verflechtungen nicht ausgeblieben sind.

Hinweis zum CB und auch den nachträglich erstellten Ur-Fam.Reg. Tailfingen: es ist vollkommen klar, dass auch den Verfassern dieses Buches/bzw. des Ur-Fam.Reg. Tippfehler, Zahlendreher, Datumsfehler aber auch Zuordnungsfehler bei Personen passiert sind. Bei der Menge an gleichnamigen Personen kann das wirklich sehr leicht geschehen.

Neue, intensive, gezielte Analysen der Kirchenbücher haben deshalb in Einzelfällen zu familiären Verschiebungen gegenüber dem CB, aber auch Ur-Fam.Reg.  geführt. Diese Änderungen habe ich aber in dieser DB bei der jeweiligen Person möglichst klar unter Bezug auf das CB o. Ur-Fam.Reg. dokumentiert. Auch bei reinen Datenänderungen ist in den Notizen meistens ein Hinweis. 

ein Kürzel nach den Nachnamen dient der schnelleren Navigation:  

  •   ° nach dem Fam. Namen bedeutet    - als Kind o. jung gestorben (bis ca. 20 J.) nicht verheiratet- ohne Nachkommen;  

·         aber bitte beachten:  dadurch wird der Familienname "quasi" verändert und deshalb in den GEDBAS Suchlisten anders, meistens am Schluss, einsortiert. In den Personen-Blättern sowie Vorfahren/Nachkommen-Übersichten stimmt natürlich die Zuordnung.

  •     CB = Verweis auf Buch "Die Sippe Conzelmann"
  •     Familien Namen sind oft vereinheitlicht, wie "Bizer =Bitzer", "Mertz =Merz", "Mauthe, Mauthin =Maute", u.a.
  •     manchmal sind die urspr. Namen als Variante hinterlegt. Aber die Schreibweisen in den Quellen wechseln oft sehr willkürlich.

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-  Bei dieser Menge an manuell erfassten Daten können Fehler, auch Verwechslungen, nicht ausbleiben. 

-  Deshalb würde es mich wirklich sehr freuen, wenn Sie mir weiterführende Daten oder Korrekturen /Ergänzungen mitteilen, damit ich meine Datei aktualisieren, vervollständigen bzw. korrigieren kann. 

-  Speziell neue Infos bzw. weiterführende Daten zu Personen die Ende des 19. Jh. (ca. nach 1890), bzw. im 20. oder sogar im 21 Jh. geboren wurden wären interessant, da die Daten dieser Personen kaum zugänglich sind.   

-  Sofern es sich allerdings um noch lebende Personen handelt, würden diese Angaben natürlich aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht.

-  Ich bin, im Rahmen meiner Möglichkeiten, auch gerne bereit Auskünfte zu Quellen, Personen und Zusammenhängen zu geben. Allerdings ist fast mein gesamtes Wissen zu Personen hier bereits detailliert veröffentlicht.

Der Autor übernimmt keine Haftung für den Inhalt der veröffentlichten Daten, insbesondere im Hinblick auf Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen.

Die Geltendmachung von Ansprüchen jeglicher Art ist ausgeschlossen.

Sämtliche Daten dürfen keinesfalls für gewerbliche Zwecke verwendet werden - außer es sei mit mir abgesprochen.

Hochgeladen 2024-06-12 23:36:20.0
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